

Sommertörn 2023
Die Eider.
T E I L 5 - F L U S S F A H R T A U F D E R E I D E R . . .
Sonntag, 13.08.23
Wir blicken heute Morgen auf den Tag gestern zurück. :) Denn trotz Wetterwirren und aus den Fugen geratener Törnplanung sahen wir beide eigentlich doch ganz vergnügt aus, da unterwegs und in unser unfreiwilligen Warteposition:
Rückblende.

Die Stimmung heute früh an Bord ist allerbest. Oben im Logbuch steht: "Blauer Himmel & Sonne!!". Mit zwei Ausrufezeichen. Um 09:40 Uhr wird die kleine Schleuse für uns vorbereitet, um 10:05 Uhr entläßt sie uns bereits auf der Eider-Seite schon wieder.
Beginn unser Eider-Runde.

Wir pütschern so langsam los. in der Übersicht schräg von oben sieht der nachstehende Track schon beeindruckend aus, der sich durch das schöne Land schlängelt, wie wir finden.
Schleswig-Holstein-Geschlängel.

Die hellere Farbe war unser erster Tag bis zur Zwischenübernachtung. Die dunklere Trackfarbe deckt den zweiten Tag & Teil bis Tönning ab. Und am dritten Tag unser lauschigen Flußfahrt gehen wir dann durch Tideneider & Sperrwerk zurück in die Nordsee und in Richtung der vorgelagerten Barre, dann weiter bis nach Helgoland.
Die Gesamtstrecke vor MALAs Bug, von Einfahrt bei Gieselau bis zum Eidersperrwerk, wird um die 49 Seemeilen betragen. Wobei wir hier dann natürlich vorläufig in Fluß-Kilometern rechnen werden, versteht sich. :)
"Bitte links halten".

An und für sich kann jetzt nicht wirklich viel schiefgehen. Steuerhilfen à la Wind- oder Autopilot verbieten sich hier. Am Rad handgesteuert folgen wir dem berückend hübschen Geschlängel und dirigieren MALA um die Ecken und Biegungen.
Wir müssen nur aufpassen, daß wir uns nicht vor Begeisterung zu einer falschen Abbiegung hinreißen lassen (wie im Bild oben gut zu sehen), oder im später dicht stehenden Gestrüpp irgendwo am Rande in den Baumkronen hängen bleiben, mit MALAs Rigg. :)
Mia, am Bug stehend, ist lange schwer begeistert von diversen Tierchen rundum & stolziert über's Deck wie die Königin aller Bordhunde ;) Schwarz-Bunte, Vögel ... hier ist richtig was geboten und die ganze grüne Welt, die langsam an uns vorbeigezogen wird, wirkt noch wunderbar intakt und in Ordnung auf uns.
Wir treffen auf die ersten Abwechslungen von der schönen Natur.
In der Übersicht (ein freundlicher und sehr hilfreicher Service des netten Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes) sieht das von Gieselau kommend so aus, daß wir sowohl die Schleusen Lexfähre, Nordfeld und Friedrichstadt als auch die (teils zugehörigen) Brückenanlagen Pahlhude, Friedrichstadt (Straßen- und Eisenbahnbrücke), sowie Tönning vor uns haben.
Eine verläßliche Tiefe ist mit 2,4m angegeben, wir haben MALAs Kiel ein Stück weiter aufgeholt, um uns jegliches Dilemma zu ersparen. Dennoch schauen wir fleißig auf den Tiefenmesser unterwegs.
Schleusen & Brücken an der Eider.

Die Liste läßt keine Fragen offen. Das wird ein lustiges Ein- und Ausgefahre werden, zwischen all den hübschen Flußbiegungen. Die erste Klappbrücke (in gut bekanntem "niederländischen Baustil") erreichen wir jetzt bereits. Und es wächst auch eine großartige Erkenntnis, die sich für uns über die gesamte Eider durchziehen sollte:
Man ist überragend aufmerksam & freundlich zu uns! Wir werden gesehen und im besten Sinne "verfolgt". Jedesmal, wenn wir dienstbeflissen frühzeitig bei den netten Brücken- und Schleusenwärtern anrufen hören wir: "Ja, klar - ich weiß ja daß Ihr kommt. Sehe Euch auch schon. Kein Problem, fahrt man weiter ran, ich mache Euch auf". Wahnsinn. Sowas haben wir wirklich noch nicht erlebt. RICHTIG gut!
Brücke & Schleuse Lexfähre.

Mit der Papierkarte im Cockpit schlängeln wir uns weiter durch die Flußbiegungen. Eine schöner, als die nächste. Und mitten drin immer wieder kleine Anlagen oder Vereine, von denen aus uns freundlich zugewunken wird und Schöpfwerke an allen Ecken. Immer was zu gucken. Keiner sitzt unter Deck - wir schauen, daß wir nichts von der liebenswerten Szenerie verpassen.
Schön.

Bordhund & Ausguck.

Es läuft! Flußkilometer für Kilometer durch's Grüne. Heute ist SONNTAG. Doch den Bereitschaftsdienst stört das ganz und gar nicht - alle helfen und öffnen uns die Durchfahrten. Irre.

Um 13:30 Uhr sind wir in Pahlen (Wartezeit: NULL) und gegen 17:30 Uhr erreichen wir unser heutiges Tagesziel mit dem Vereinshafen Nordfeld und direktem Blick auf das größere Schleusenbauwerk am "Ende" der Sackgasse hier. :) Warmes Sonnenlicht lädt zum Schwimmen ein.
Leinen fest im Vereinshafen Nordfeld.

Die erste anvisierte Box zwischen zwei rostroten Pollern paßt noch nicht, unsere kleine MALA ist um die Mitte etwas zu breit. Die nächste paßt - und wir liegen im leicht strömenden Gewässer fest am Steg eines ganz wunderbaren und freundlichen Vereinsgeländes.
Hier fühlen wir uns ad hoc wohl, treffen später noch vereinzelte Mitglieder, und suchen, wo wir morgen unseren Beitrag des Liegegeldes hinpacken müssen :) Top hier!
Wir gehen laufen. Vorher Baden im sauberen Wasser hier heute. Dann schauen wir nach dem Stauwerk, besuchen die Schafe, essen gemütlich, beschäftigen uns mit der Tidenplanung, denn die haben wir ab morgen endlich wieder zurück - und lassen den Abend nach diesem schönen Tag langsam ausklingen.
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Wenn wir eines rückblickend sicherlich 'verkehrt' gemacht haben, dann wird das der verpaßte Stop zum Apfelkuchen im einladenden Café direkt am Wasser gewesen sein! Warum auch immer ich vorbeigefahren bin, es war einladend, mit schönem Anleger direkt vor der Tür, großem Schild und sogar alles frei.
Wir sind nicht einmal mehr 100% sicher wo genau es war - ich meine aber, beim Eidercampingplatz - das Café Eidertal. Da wußte ich bereits vor der nahenden nächsten Flußbiegung, daß dies eine sträflich verschenkte Gelegenheit war. Und ganz ehrlich: So ein verpaßter Apfelkuchen hängt einem noch monatelang nach. ;)
Macht also nicht denselben Fehler wie ich, falls Ihr da mal längs kommen solltet ...
NICHT vorbeifahren ...

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Zurück zu unserem Übernachtungsplatz:

Wir sind immens begeistert & sitzen abends noch lange draußen im Cockpit.
... erst noch (tiden-) planend ...

Jetzt dürfen wir wieder mit unseren Tidenplanungen spielen, was wir so gerne tun - und überschlagen, wie wir den nächsten Abschnitt bis Tönning gestalten wollen.
Die einlullend ruhige Zeit ("... ooch, laß' mal die Leinen IRGENDWANN loswerfen, egal wann, Wasser ist ja immer da ...") ist vorbei - ab jetzt gilt es wieder etwas zu rechnen.
Auch nach all den Jahren in den schönen Tidengewässern vor der Tür müssen wir immer noch die immense Erfahrung der alten Hasen im Watt ... durch mehr eigene Mühe und Vorbereitung im Vorfeld etwas zu kompensieren versuchen ;) - zum Glück tun wir das gerne & gemeinsam. Und heute an diesem wunderschönen Abend ... beim Bier im Cockpit sitzend. :)
... dann nur noch still genießend ...

Und so geht er für uns zuende, dieser gelungene erste Tag auf der Eider ... auch, mit einer guten Idee, wie das morgen alles glattgehen könnte.
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Montag, 14.08.23
Die Sonne lacht und strahlt ins Cockpit. Wir strahlen mit & halten uns erfreut am ersten Kaffee des Tages fest, der großartig mundet. Daß es nicht besonders früh losgehen mußte, das wußten wir gestern Abend schon. Und heute früh liegt unser Fokus darauf, die Planung nochmal mit frischem Blick wie immer zu überprüfen.
Kaffee-Segel-Planungen.

Wir holen uns tagesaktuell die letzten Nachrichten aus dem Revier, die nautischen Warnnachrichten vom BSH, überprüfen nochmals Pegel & Tidenzeiten aus den verschiedenen Quellen/Apps, blättern in unseren Büchern und alten Schinken.
Wir rufen uns die wichtigen Hinweise unser lieben Segler mit lokalem Wissen nochmals frisch in Erinnerung :) - und schauen abschließend auf die gestern notierte Rückwärtsterminierung im Logbuch (der kleine Kasten im Bild vorstehend). Plausibel.
Auch bei frischem Tageslicht betrachtet paßt alles zusammen. Prima. MALA seeklar machen und den Schleusenwärter anrufen ist eine flüssige Bewegung ;) und 20 Minuten später geht die Maschine an und unsere letzte Landleine los.
Aus unseren Notizen:
Hochwasser Tönning ist um 13:00 Uhr erwartet.
Aktuelle ETA bei unser geplanten Route sollte um 14:30 Uhr vor Einfahrt Tönning sein - also 1,5h "nach".
Bis dahin wird etwa 1/4 des lokalen Tidenhubs durchgelaufen sein, wir überschlagen das mit -0,6m. Die erwartbare Wassertiefe in Hafen und Zufahrt dürfte damit kaum unter 1,9m liegen.
Als Risiko-Zuschlag für etwaige Brückenverzögerungen setzen wir 1,5h an. Damit wären wir ca. 3h "nach" am Zielort - und erwarten bei um 1/2 Tidenhub gefallenen Wasserstand noch mindestens 1,2 bis vielleicht 1,3m Wassertiefe, wenn wir durchkommen. Die erhaltenen zusätzlichen Hinweise für die Einfahrt Tönning wollen wir wohl besonders mitbeachten.
Das wird also auch mit Luft für MALA problemlos passen. Wir können los.
Die Schleuse öffnet sich für uns zur Einfahrt auf der Binnenseite um 11:45 Uhr nach freundlichem vorherigem Telefonat ("... kommt man rein, wir sind startklar ...") und knappe 15 Minuten später nimmt uns die Tiden-Eider mit offenen Armen auf, als das Schleusentor MALA wieder freigibt. Auf geht's!
Schleusenanlage Nordfeld.

Es strömt wieder was!
Die allererste Pricke begrüßt uns freundlich nickend am 'Fahrbahnrand' stehend. Die zarte Lieblichkeit, die wir auf der Binneneider erlebten, beginnt, ganz langsam dem küstennäheren etwas harscheren Charme zu weichen. Anders, aber genauso schön, wie wir finden. :)
Pricken & Strom.

Spiegelglatt ist es, während MALAs Bug sich langsam durchs Wasser schiebt. So abwechslungsreich & schön hätten wir beide uns ohne die Empfehlungen dieses Revier mitnichten vorgestellt. Das in unsere Gesichter gemeißelte breite Grinsen spricht Bände ... Zufrieden.
Tideneider.

Nur eine Stunde später passieren wir bereits die erste Straßenbrücke für heute. Es ist 12:35 Uhr und wir stehen nicht weit vor Friedrichstadt. Voll im gewünschten Plan derzeit. Läuft! So macht das Freude - es fühlt sich wirklich wie friedliche 'Flußkreuzfahrt' an ... und wir schippern einfach nur mit und schauen zu. Auch mal schön.
Klappbrücke, Friedrichstadt.

Im nächsten Bild - das wäre sie gewesen ... unsere Abzweigung mit Einfahrt nach Friedrichstadt. Etwas schweren Herzens (und auch gesundheitsgetrieben) lassen wir sie für dieses Mal an Steuerbord liegen und fahren dran vorbei. Da bleibt was offen ... Ob wir wohl wiederkommen? Heute können wir uns das unheimlich gut vorstellen.
Friedrichstadt.

Wir folgen dem Geschlängel des Flußlaufs und fassen jetzt die nächste Brücke ins Auge. Schienenverkehr ist als nächstes angesagt.
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"KAMELE!!".
Der Ausruf des Ausgucks verblüfft zunächst.
Ein Blick voraus und über die grünen Ränder unsers Fahrwassers macht klar: Stimmt. Wie riesige Kamelhöcker mitten in der Landschaft kündigt sich unser nächstes Hindernis an. Daß es mithin gar keines wird, ist einmal mehr den tollen Wärtern auf der Eider zu verdanken, als wir noch vor der Flußbiegung bereits wie immer etwas frühzeitig kurz anrufen.
Kamele.

" ... joh, fahrt man zügig weiter ran, ich hab' nun noch einen Zug und dann könnt Ihr direkt durch ... ". Krass. Wir freuten uns, bei der Anfahrt machen wir entsprechend zügig und vor uns huschte der Schienenverkehr durch. Im Bild sogar festgehalten - mitten auf der schönen Brückenanlage.
Eisenbahnbrücke bei Friedrichstadt.

Danach dreht die Brücke und gibt den Wasserweg für uns frei.
Drehend ...

Gleich danach liegt auch diese Brücke bereits in unserem Kielwasser. Eben dieses beginnt, zunehmend die Farbe zu wechseln. Ein "bräunlich" setzt sich durch. Warum das wohl so ist?
Kielwasser.

Ist das nett - und alles nur für MALA, als einziges kleines Freizeit-Bötchen. Uns gefällt das unheimlich gut hier, auf der Eider.
Herbst, Vögel? Ernsthaft?

14:32 Uhr - Tönning voraus! :) Na, das nenne ich mal Punktlandung. Es geht doch nichts über eine tolle (und beim Rechnen penible) Skipperin & Navigatorin an Bord!
Tagesziel voraus!

Was hatten wir heute Morgen noch gleich überschlagen und aufgeschrieben?! "14:30 Uhr". Ein Hammer :) Wir feiern uns vorsichtig ein bißchen. Denn die Brücke vor uns ist derzeit noch geschlossen. Das ändert sich aber umgehend.
Letzte Eider-Brücke.

Um 14:37 Uhr laufen wir auf die Hafeneinfahrt Tönning zu. Gut im Plan und mit der letzten Brücke bereits achteraus. Wir gehen es entspannt an, nehmen MALAs Schwenkkiel hoch - und hängen Leinen und Fender in Position.
Kann losgehen, Hallo "Tagesziel"!
TÖNNING.

In der kleinen Bildersammlung obenstehend ist es bereits dabei ... das Café mit den legendären WINDBEUTELN! ;)
Aber vorher gehen wir uns noch durch's flache Hafenbecken lügen und schauen, daß wir unsere Leinen am Steg des freundlichen Tönninger Yacht Clubs (TYC) festbekommen.
Dann schnell das Clubhaus suchen, zahlen - und ab in Richtung Windbeutel ... die Infos zur Einfahrt reichen wir nach. Erst die wirklich wichtigen Dinge ... Wiiiindbeutel.
Angekommen & Leinen fest.

Ein Festschmaus.

SEUFZ. :)
Von dem Wahnsinnsprodukt träumen wir heute noch - das sind allerbeste Erinnerungen. Spontan sagten wir: "... alleine diese Windbeutel wären schon die schöne Anreise wert gewesen ...". :)
Jetzt haben wir Augen für Tönning. Direkt am kleinen Yachthafen steht so ein lustiger leerer Photo-Bilderrahmen in der Gegend rum. Wenn man den Winkel gut wählt und das eigene Boot zufällig optimal liegt ... dann ergibt sich wirklich ein wunderschönes, märchenhaft kitschig-hübsches Motiv - gleich fertig gülden gerahmt:
Photorahmen-Idyll.

Zum Abend kommt langsam lokales Niedrigwasser. Wir laufen vor zum Bereich der Einfahrt in den Hafen, um uns die derzeitige Lage der untiefen Bereiche nochmal richtig anzusehen:
Verschlickung in der Hafeneinfahrt.

Hier können wir dankbar etwas aktualisieren zu den hilfreichen Infos, die uns netterweise weitergegeben wurden:
Die landseitig wachsende Verschlickung geht bei Niedrigwasser bis an die rot einskizzierten Linien heran. Also unsere eigene Fahranweisung (Stand August '23) wäre somit:
Bei Einfahrt zunächst RECHTS halten bist zur Leiter, dann sauber auf die mittlere Dachfenstergaube des ersten Hauses halten - und zackig vor der Spundwand links abbiegen. Danach einfach mittig halten - das paßt dann bis zu TYC-Steg in einer geraden Linie.
Wir haben noch massig mehr Bilder - falls also jemand etwas braucht - sehr gerne melden. :)
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Dienstag, 15.08.23
Mit dem schönen Morgen haben wir Wetterwechsel:
Südwest 2-3, beginnendes Hochdruckwetter. Und besonders großartig: Die Anzeichen stehen in den nächsten Tagen ganz klar auf kurze, kommende Ostwindlage. Das wäre ganz genau das, was MALA bald echt gut gebrauchen könnte, freuen wir uns.
Dann steht noch schnell bunkern von Wasser an, wir kaufen großzügig die extrem lecker anmutenden Auslagen der lokalen Fischereigenossenschaft leer ;) - und lösen um 12:00 die Leinen, sobald uns die Wassertiefe reicht, um gut rauszukommen.
Unsere Rechnung für die Barre draußen sagt, daß wir um 13:15 Uhr am äußeren Eidersperrwerk sein wollen. Auf dem Weg dorthin speisen wir erstmal fürstlich.
Richtung Nordsee & Helgoland.

Sperrwerk.

Wir sind 'n büschen spät dran. Nur 15 Minuten, aber genug, daß wir's im Auge behalten. Die 'Querfahrt' direkt vor der großen Anlage, mit gurgelndem Wasser, immenser Querströmung und Ketten mit Schwimmkörpern im Wasser war nicht wirklich angenehm.
Im Winkel von fast 45° rutschen wir die letzten Meter bis zur rechts liegenden Schleusenanlage quer durch's Bild. Dann läßt der quirlige Wasserstrom nach und wir laufen ein. Während wir in der Schleuse liegen, ist MALA einmal mehr 'spannendes Fotomotiv' ;) gleich danach öffnen sich die äußeren Tore und wir eilen los.
Sperrwerk.

Motorsegelnd kommen wir voran. Um 15:51 Uhr haben wir die Barre passiert, etwas hinter unser Wunschplanung aber vollkommen OK bei dem glatten Wasser.
Bei der Barre.

Die geringste beobachtete Wassertiefe waren 3,8m - bei den Bedingungen prima. Gleich danach wird's wieder tiefer, wir sind das kleine Fahrwasser-Geschlängel los und legen Ruder. Kurs Helgoland. Fahrt nach Sicht und Wonne ...
Helgoland am Horizont.

Wir wenden und kreuzen uns fleißig voran, bis wir um 22:15 Uhr mit dem bald letzten Büchsenlicht und als die Tide gegen uns so langsam die wenige Fahrt über Grund zu fressen beginnt, entscheiden auf: Segelbergen, Maschine an - die letzten Meilen gehen wir direkt. Und so ging's dann gut.
Abendrot.

00:10 Uhr. Die Leinen sind fest vorne am Steg, im 9. Päckchen. Im Logbuch steht lapidar: "... Heute geht niemand mehr von Bord - mal schauen, wie es morgen aussieht".
Wir knacken uns noch zwei Ankommer-Dosen als kurzen Willkommensschluck auf, erklären dem Hund, daß es zwar was zu essen, aber angesichts des Balance-Aktes über NEUN Boote mitten in der Nacht im Dunkeln jetzt keinen Landgang mehr gibt. Aber direkt morgen früh. Mia freute sich über's Futter und nahm's mit Fassung.
9. Päckchen - Helgoland.

Und wir fielen zufrieden und glücklich in die Kojen. Froh über das Erlebte, was hinter uns liegt - und am Folgetag immens happy, daß wir tatsächlich bis 9 Uhr ungestört ausschlafen konnten, alle drei. Damit war nicht zu rechnen. Und wir danach wach und fit.
Im Rahmen des üblichen, lustigen morgendlichen Päckchenwechsels im Helgoländer Hafen, rutschen wir dann noch eine Reihe vor und liegen fortan als 4. Boot in prima Stegreichweite und in einem sehr freundlichen Paket von Seglern.
Saugut! Das ist auf jeden Fall auch eine "hundtaugliche Entfernung zum Steg". Wir schnappen (zur üblichen Belustigung unser Nebenlieger) das Pelztier - und hangeln uns über die Decks an Land. Der erste Weg geht zu den Hafenmeistern - dann ist Landtag.
Und unser letzter Teil der Sommerreise führt uns dann weiter zunächst mit dem erhofften Ostwindfenster über Lauwersoog, ins Lauwersmeer, nochmal ins Watt auf eine richtig gute Sandbank raus - und schließlich zurück in MALAs Starthafen nach Harlingen. :)
In diesem Sinne,
A l l e r b e s t e G r ü s s e
- C r e w v o n M A L A A l h e n a -

