MALA.

MALA.
MALA.


Sommertörn 2023
Flensburg - Sonderborg.


T E I L   2  -   R E P A R A T U R E N   &   N E U S T A R T    . . .

Letzt liegen wir da also, im kleinen Hafen Fahrensodde bei Flensburg.
Zum Teil leider krank und mit Fieber in der Koje. Ein ganzer Tag "fullstop" unvermeidbar. Die von uns, die noch gesund sind, besuchen die Familie, für alle ist Rekonvaleszenz angesagt. Am nächsten Tag sieht's dann langsam besser aus.

Unsere Service-Batteriebank, die einen mutmaßlichen internen Zellenschluß aufwies, ist abgeklemmt und abgekühlt. Das schlägt durchaus auf den Komfort an Bord, wie wir erleben. Viele Systeme sind nicht mehr verfügbar. Eine wichtige Erkenntnis für spätere Jahre. Es ist alles an Bord, um auf die Navi-Bank brücken zu können, das unterbleibt jedoch.

Batteriebank unter Hochdruck ...
MALA

Montag, 31.07.23


Wir berappeln uns. Wir haben die arg deformierten sackschweren Großbatterien mit gewissen Mühen ausgebaut. Mit Lars' Kraft und Durchhaltefähigkeit finden die Dinger dann ihren Weg durch den Salon, ins Cockpit - und mit Kraftanstrengung schließlich auf den Steg. Puuh, endlich von Bord!

Unsere "Logistik- und Beschaffungstruppe" war die letzten zwei Tage auf Hochtouren unterwegs. So auf die Schnelle zwei Riesen-Batterieklötze in geeigneten Eigenschaften und Abmaßen zu beschaffen, ist selbst bei uns an der Küste in der Urlaubszeit erstmal nicht ganz einfach. Und was auch auffiel: Komponenten, wie z.B. unsere Batteriesensoren oder auch die LED-Steuerbordleuchte sind bei den Händlern heutzutage wohl nicht mehr lagerhaltig. "Müssen wir bestellen, geht aber, können Sie morgen abholen kommen".

In Kiel hatten wir zwei Exemplare der Batterien aufspüren können und wären bereit gewesen, diese selbst abzuholen. Aber mit etwas Glück und sehr (!) unterstützenden Flensburgern gelang es, zwei geeignete Austauschspeicher zur Abholung hier vor Ort zu erhalten. Sie sind einige Millimeter größer und die Pole sind vertauscht, was an den Sicherungsschienen, Kabeln und im Schapp noch Umbauten für uns nach sich zieht.

Einbau, Umbau & Reparatur auf allen Fronten ...
MALA

Zurück zu den Batterien: "Aus ROT wird BLAU". :) Was sind wir froh, als die neuen blauen Bänke gesichert und angeschlossen an ihren Plätzen stehen. Es reicht sogar schon wieder für 1x Anstoßen mit dem wohlverdienten Sekt.

Der Ladevorgang via Landlader wird von uns 24 Stunden mit Argusaugen und gewissen Sorgen überwacht. Parallel treffen noch via Internet dazubestellte Gerätschaften ein. Ein neuer Alpha-Regler, zusätzliche Spannungs- und Temperatur-Sensoren kommen hinzu.

Den Regler sendet uns unsere Werft, der Rest wird von uns vor Ort bestellt. Die Batteriesensoren sind schlecht zu bekommen - Gesche machte noch ganze zwei Stück ausfindig! In Sonderborg. Damit ist unsere kommende Törnplanung gesetzt ;)

Der Regler als Backup, falls wir in der Ladetechnik unter Maschine nach gründlicher Suche doch einen Fehler übersehen haben sollten - die Sensoren, um den Vorgang jederzeit überwachen zu können.

Außerdem will eine der revidierten Elektrowinschen nicht mehr laufen (bei dem Kabelsalat des "Fachbetriebes" kein Wunder, leider) - und die Steuerbord-Buglaterne ist defekt. Das teure LED-Zeug ... Jetzt machen wir alles in einem Aufwasch. Wer hat das ganze Seegras in den Wasserfilter gesteckt?! ;) Wird auch gleich mit abgearbeitet.

Zwischendrin müssen wir einfach mal alles hinwerfen - und raus. Ich wandere durchs Grüne wunderschön in die Flensburger Innenstadt rüber, schlemme & vergesse das Pech erstmal.

Ablenkungsprogramm.
MALA

Im leider später wieder strömenden Regen, geht es zurück zu MALA. Da erinnert mich ein Holzgeländer, an dem ich mich festhalte, während ich die rutschigen Treppenstufen im Wald hochstolpere daran, daß wir doch eigentlich im URLAUB sind. "Lächle, es könnte schlimmer kommen!". Also lächle ich ...

:)
MALA

... und es kam schlimmer. ;) Aber erst später.

Die Temperatur der Batterien bleibt auch unter Maschinen-Ladung da, wo sie sein sollte, 25°C wird nicht überschritten, noch gemessen mit dem Multimeter. Künftig dann mit Sensoren via Bluetooth, Ladespannungen und Gehäusetemperaturen sind dann via Handy jederzeit abrufbar.

Den Regler haben wir nicht gebraucht, wir führen ihn als Reserve, MALA leuchtet wieder am Bug, die widerspenstige Winsch funktioniert wieder, die Crew ist leidlich erholt - nur das Wetter will weiter nicht mitspielen. Segler-Los.

Abschluß-Collage des Grauens.
MALA

Paketlager.
MALA

Wir kommen nur immer ein paar Minuten draußen ohne Regenguß davon. Selbst auf dem kurzen Weg ins (SEHR gute!) Club-Restaurant werden wir geduscht. Der Hund ist praktisch dauernaß ... und entsprechend gelaunt.

Nur in kurzen Regenpausen können wir würdigen, wie schön es in der Heimat eigentlich ist ...

Regenpause.
MALA

Ansonsten prasselt uns spritzend der Regen auf die Decksluken, während wir unter Deck bemüht sind, wieder den Zustand "seeklar & bereit zum Ablegen" zu erreichen. Selbst das Neuverdrahten der Elektrik am Bug mache ich in strömendem Regen. Aber es wird.

Platsch.
MALA

Donnerstag, 03.08.23


Wir sind soweit. MALA ist klar zum Ablegen. Ein bißchen schweren Herzens auf der einen Seite, weil Lars wie geplant abmustert & die nächste Woche bei seinen Großeltern hier in Flensburg bleiben wird. Aber er wird eine Riesenzeit haben - und in einer Woche kommt sogar noch seine Schwester dazu. Perfekt also.

Und wir wollen schließlich auch wieder los. Eine große Verabschiedung ersparen wir uns gemeinsam, wir werfen mit Dank die Hafengebühr in den Briefkasten und machen uns an die Vorbereitungen.

Es herrscht Windstille, als wir leise die Leinen slippen und aus der Box dieseln.

Flaute
MALA

Kurz nach Passieren der hübschen Hafeneinfahrt setzt der Regen ein. 10:30 Uhr. "Irgendwie symptomatisch für diesen Törn", finden wir und wollen uns nicht weiter aus der Ruhe bringen lassen. Vielmehr ignorieren wir das nach Kräften, ziehen die nassen Lappen hoch, die Kapuzen über - und machen uns auf die Kreuz Richtung Sonderborg, unserem nächsten Zwischenziel. Sehr geruhsam allerdings ...

Flensburger Fördewasser mit Regentropfen.
MALA

Wir segeln. Und genießen das ganz bewußt. Mit den Winddrehern des lauen Lüftchens legen wir unsere Schläge zwischen die Förde-Ufer. Und drehen jedes Mal mit.

Gesche nutzt die Chance, telefonisch die zwei Sensoren in Sonderborg schon für uns aus dem Lager holen zu lassen. Ob das klappt? Zu unser großen Freude können wir die gesamte Strecke segeln - bis in der Ferne bereits Sonderborg in Sicht ist.

Fördefahrt.
MALA

Wir werden gejagt. :) Von dicken Regenschauern über Land, die aus Luv mit dem Wind auf uns zurauschen. Und von backbord reinziehen und von achtern aufkommen, mit beängstigender Geschwindigkeit.

"Gnnnmmmpfff ... kann es denn nicht EINMAL entspannt zugehen, in diesem Laden hier?!"

Der grimmige Ruf des Rudergängers verhallt über dem glatten Wasser. Handys für aktuelle Lokalwettervorhersagen werden bemüht. Mit Grollen nehmen wir zur Kenntnis, daß wir schleunigst einpacken müssen - und einmal mehr den braven Diesel bemühen. In knapp 30 Minuten wird hier die Welt untergehen. Mit statthaften Regenböen und viel bewegter Luft.

Bis dahin wollen wir auf keinen Fall kurz vor einem netten Liegeplatz stehen - sondern bitte bereits drinliegen. Also ... DAMPF JETZT!

Gewitter, Regen.
MALA

Es regnet erkennbar schon dort, wo wir vor wenigen Minuten noch waren, wie der Blick zurück, das Kielwasser längs, klar erkennbar macht. Jetzt aber hüh! Bloß wohin?

Das letzte Mal waren wir in 2018 hier im hübschen Sønderborg. Es scheint sich wasserseitig nichts verändert zu haben. Weiter hinten an der Steinpier liegen die "Großen" und bilden bereits erkennbar Päckchen. Hmm. Gleich vorne an den flachen Terrassen ist alles frei. Da lagen bei unseren früheren Versuchen auch keine Boote, verboten ist es allerdings nicht (solange man den hochherrschaftlichen Liegeplatz noch davor nicht beeinträchtigt).

Sønderborg voraus.
MALA

Also, Zeit haben wir wenig, der Regen vor dem Wind liegt schon in der Luft. "Komm', wir gehen direkt ran, was soll's!". Um 15:15 Uhr gehen unsere Landleinen fest. Warum hier bei unseren bisherigen Besuchen kaum einer lag, erschließt sich uns nicht. Für die Hafenmeister war's prima - wir hatten mit etwas Verlängerung sogar Zugang zu Landstrom, was für unser gesamtes späteres Päcken reichte - und MALA liegt wunderbar und kurz alleine am flachen Terrassensteg ganz vorne.

Aber nicht lange, wir sind noch am Leinentüddeln und Fender anhängen, da läuft bereits die Oscar vom Ostsee-Yacht-Club (OYC) Kiel unter der Führung von Fritz Sudhaus & mit saunetter Crew an Bord ins Hafenbecken.

Sie verstehen unseren draußenhängenden Fender direkt richtig, preien uns kurz an, drehen einen Kringel und wir nehmen sehr gerne ihre Leinen an. Nach einem routinierten Manöver liegen sie glatt längseits - und ein erster Klönschnack entspinnt sich. Das sollten noch außerordentlich nette Stunden gemeinsam werden. Schön, wenn man ähnlich tickt.

Etwas später ging noch ein größerer oben drüber, legte ordentliche Landleinen als 3. Boot, wir verteilten ein bißchen Strom - und unser Päckchen für die kommende Zeit war damit vollständig.

Oscar - OYC.
MALA

Zeit für uns, einen ausgedehnten Landgang, unseren Besuch im Havnekontor - und natürlich die sofortige Beschaffung landestypischer Spezialitäten vorzunehmen. ;)

Ankunftstätigkeiten, wichtige.
MALA

Landgang. Bordhund Mia hat's verdient - und die Damen und Herren Schiffer geruhen ausgiebig in des Königs Schloßpark zu flanieren. Wohlan, so lasset uns schreiten. ;)

Wir vertreten uns so richtig die Beine. Hocherfreut, das mal trocken tun zu können - und kehren dann im großen Bogen wieder zurück.

Königlicher Schloßgarten.
MALA

Bis uns ein kräftiges Orange ankündigt, daß gleich Knipserzeit ist. Wir geben Fersengeld, um noch passend an die Waterkant zu kommen. Abendrot mokt Wedder good. Wußte meine Mama schon - muß also stimmen. Wir sind hingerissen:

ORANGE.
MALA

Einmal mehr von der Schönheit der Natur berauscht, schlendern wir gemeinsam zurück zu MALA. Jetzt steht uns die nächste "Schönheit" anderer Art ins Haus: In diesem Falle eine des großartigen Miteinanders unter Seglern, sozusagen:

Wir eilen, daß wir an Bord - und mit Sitzgelegenheiten direkt auf's kleine Vordeck kommen. Denn da gibt's den hübschen Blick auf das leuchtende Spektakel. Orange beginnt langsam abzubrennen und zu verblassen, gibt stückweise diesem himmlischen Grau Raum, das ich so liebe. Es sollte später über tiefes Blau ins nächtliche Schwarz übergehen. Das ist aber noch nicht soweit.

Die wunderbare Kieler Crew der Oscar überrascht uns total. Erstmal mit dem geäußerten "Dankeschön" für Fender raushängen, Ranwinken, Längseits- und Leinen nehmen. Wir sind allesamt einig, daß es sowohl schön für alle - aber auch eine seglerische absolute Selbstverständlichkeit sein sollte, im Miteinander auf dem Wasser.

Und dann zwinkert der Skipper seiner Crew zu, fragt freundlich, ob wir denn einen Sundowner aus der Kombüse annehmen würden (und WIE GERNE wir das taten!) - und reicht uns breit lächelnd den wohl weltweit besten Gin-Tonic rüber, den wir je trinken durften! MIT EISWÜFELN DRIN!! :)

In riesigen Gläsern, gekonnt dekoriert ... und unheimlich gut gemischt. Wir sind gerührt, sprachlos und immens begeistert. Gemeinsam sitzen wir alle beieinander und schnacken, während die Sonne so langsam zu versinken beginnt und das orange verdampft.

Bei den feinen Geschichten der OYC-Crew dachten wir so bei uns, "na, schöner kann's heute eigentlich nicht mehr werden". Doch da hatten wir uns vertan. Der Oscar-Skipper griff zur Klampfe - und wir bekamen neben einem schönen gemeinsamen Abend auch noch wunderbare Lieder. Der Kracher war eines davon extra für MALA gesungen, die ja den Heimathafen HAMBURG am Heck fährt. Vielen Dank, ein wirklich perfekter Auftakt in unseren 2. Reiseabschnitt!

HAMBURG.
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Freitag, 04.08.23


Der nächste Tag beginnt für alle anderen zeitig. Für uns nicht. Wir schlafen aus, haben keine Eile - und MALA liegt dementsprechend bereits alleine da, als wir mit Kaffee an Deck erscheinen. Auch das spricht für die Crews neben uns - wir haben nichts von den Ablegern mitbekommen. :)

Wir wollen noch einkaufen gehen. Zwei weitere Sensoren runden unser Batteriepaket ab - und die Internet-Recherche und ein Telefonat im Vorfeld hatte ergeben, daß wir genau diese zwei (letzten) Exemplaren hier in Sonderborg finden sollten.

Freitag Vormittag im Urlaub ... MALA alleine.
MALA

Ein längerer Spaziergang zum anderen Hafen, dort in der Nähe im Laden bestellen, warten - und unsere Teile haben wir in den Händen. Das wird mit orginal dänischem Softeis gebührend gefeiert. Und dann geht's zurück an Bord.

Wir feiern den Einkauf.
MALA

Danach sind auch wir startklar. Die Wahl im hübschen Inselgewirr fällt auf ... Ankern vor Lyø. Farbig im nachstehenden Bildchen sind die jeweiligen Tages-Tracks des zweiten Reise-Abschnitts. Es sind insgesamt lediglich 6 Segeltage innerhalb von 9 Kalendertagen. Viel ist das nicht.

SOMMERTÖRN 2023 - Abschnitt II (GPS-Track).
MALA

Uns dämmert bereits heute hier in Sonderborg beim Kaffee, daß das größere Wettergeschehen einmal mehr "umkippen" würde. Erste "Warn-SMS" der Familie trudeln schon ein :)

Aber auf drei ruhige Tage dürfen wir noch hoffen. Die wollen wir genießen & decken diesen Abschnitt im nächsten Teil ab - unserem "Südsee-Bericht", bis wir dann das Paradies in Richtung Kiel dann wieder verlassen müssen ... :)

Zumindest war das unser ursprünglicher Wunsch-Plan, um hier im Bilde zu bleiben ;) ...




In diesem Sinne,


A l l e r b e s t e   G r ü s s e
   -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a    -

MALA.

MALA.
MALA.

MALA.