MALA.

MALA.
MALA.


Silvester 2022/2023
... ganz anders, als vorgesehen ... ;)


D a s   m i t   d e m   W e t t e r   . . .

... hat doch bisher schließlich immer irgendwie geklappt. Diesmal nicht.

Vor uns sollte ein Jahreswechsel liegen, wie wir ihn bisher noch gar nicht erlebten.

Insofern & als kleine "Warnung" vorab:

MALA

Pause brauchen wir. Pause von Arbeit, Anspannung, auch Kindern & Zeit für uns. Die Ankunft liegt am 30.12.2022, das ist ein Freitag, und tatsächlich gut drei Tage später, als ursprünglich vorgesehen. "Wir", das sind diesmal Gesche, Stephan & Bordhund Mia.

Die winterlichen Tage sind kurz, Tageslicht ist ein knappes Gut - und als wir gegen kurz nach 17 Uhr am Steg ankommen und an Bord unseres kleinen Kutters krabbeln, da beginnt sich bereits tiefes Blau über die gesamte Szene zu ergießen.

Die ersten Lichter flammen auf. Letzteres ist insbesondere an den niederländischen Küsten für uns immer ein besonderes Vergnügen - niemand sonst illuminiert Straßen und schwimmende Untersätze so gekonnt, finden wir.

Ankunfts-Blau.
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Beim An-Bord-Steigen und dem Überreichen von Proviant und Taschen haben wir prompt erstmal Pech und ausgerechnet die kleine Tüte mit den Bedienungsanleitungen und Manualen unseres neuen Kletterzeugs ging in den Bach. :)

Schnell fischen wir alles wieder heraus, krabbeln in den Salon und atmen tief durch. Angekommen.

Wir "schnuppern" ins Schiff. MALAs Salon riecht einwandfrei, alle Luken dicht, die Bilge komplett trocken. Luftfeuchtigkeit bei erwarteten 80% und Temperatur um die 5°C im Schiff. Zu diesem Zeitpunkt hat das Hafenwasser noch 4°C laut Anzeige an den Bordinstrumenten.

Direkt zu Beginn werfen wir alles an Heizgeräten an und stellen den bewährten Lufttrockner auf. Unsere armen, vor Kälte zitternden, nassen Papiermanuale werden fein säuberlich zum Trocknen aufgehängt ... :) ... die Urlaubszeit kann kommen.

Trocknungsorgie.
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Bordhund Mia findet nach langer Reise & endlich gut gefüttert, zufrieden ihren Liegeplatz, die Heizung bollert, bemüht, die ausgekühlten Möbel und Oberflächen langsam wieder auf Temperatur zu bringen, während Ventilatoren alles umwälzen und der Lufttrockner kräftig läuft.

Angekommen.
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Ein erster Ankommer-Schluck wird ausgeschenkt. Draußen geht das Tageslicht in immer tieferes Blau über. Gleich ist es dunkel. Wir sind froh, daß wir alles an Bord haben, denn der angekündigte stramme Wind aus Süd beginnt einzusetzen und in den umliegenden Riggs wunderschön zu heulen. Es wird wieder richtig gemütlich bei uns.

Abend & Wind kommen.
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Ein bis zwei Stunden später ...
Der Salon erreicht 26°C "Betriebstemperatur" :) und der Lufttrockner erstmalig Werte unter 50% relativer Feuchtigkeit. Wir können runterdrehen. Achterkabine, Vorschiff und Naßzelle sind jetzt angenehm klimatisiert, die Einbauten und Flächen beginnen sich aufzuwärmen - wir haben alles weitgehend verstaut und wieder in Betrieb genommen. Jetzt gilt es bald zu entscheiden:

Werden wir morgen wie erhofft rausgehen zu den Inseln - oder nicht?!

Trocken & Warm.
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Nein, wir gehen nicht. Mit den lieben Stegnachbarn von der großen Alu-Reiseyacht neben uns haben wir vereinbart, früh am zweiten Januar ggf. zusammen die Klappbrücke zu nehmen. Es sei ihnen vorher noch zu viel Wind, um rauszugehen. Die letzten Jahre lagen wir gemeinsam zu Silvester auf Terschelling.

Das gibt uns zu denken ... Sie haben keine Segel mehr drauf und formulieren so schön: "Wir haben für Silvester eine motorfahrende Ferienwohnung am Wasser". Und sie werden einiges mehr an Zeit haben, als wir diesmal, um danach draußen in Ruhe Wetterfenster abwarten zu können.

Hmmm .... Das ist die (versatile) Windsituation:

Windvorschau.
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HINkommen - problemlos. Wenig Wind zwar, aber anders als die kofschip würden wir es mit unser Leichtwindgarderobe und "Tide mit" segeln können. Das macht uns keine Sorgen. Wir sollten auf Terschelling festliegen, bevor das erste Windfeld einsetzt, das mit 31.12. laut Wetterfröschen beginnen - und sich dann bis in den 01. Januar hineinziehen soll.

Es sind die dann kommenden Tage, die uns Gedanken machen. Egal, wie wir es drehen - ein sauberes Zeitfenster für unsere Rückfahrt innerhalb von Tiden- Schleusen- und Brückenöffnungszeiten ist nicht absehbar.

Ein paar Minuten und umfassende Diskussion zwischen den beiden Skippern braucht es, bis wir uns denn wohl in unser Schicksal fügen ...

Und damit ist auch unsere Entscheidung gefallen. MALA mutiert zur "Ferienwohnung in erster Lage und im Wasser" - und wir zu Landratten, leider.   :(   Tja. Auch das gehört manchmal zum Segeln in dieser (Neben-) Saison: Es findet gelegentlich schlicht nicht statt. Diesmal für uns leider weder vor, noch zu oder direkt nach Silvester. Vernunft siegt über Wunsch :) ...



Einen langen Abendspaziergang mit Hund brauchen wir nun - und ein, zwei gehaltvolle Drinks, bis wir die Gegebenheiten akzeptiert und auch "von der inneren Haltung her" umgesteuert haben.

Dann ist das erledigt & wir richten uns bewußt und voll Vorfreude auf einige sehr erholsame, gemeinsame und ruhige Tage am Wasser ein. In unserem schönen Stadthafen sicher liegend - und endlich mit viel Zeit, auch die Dinge ausgiebig tun zu können, für die wir sonst im Alltag so oft nicht genügend Zeit finden.

Ferienwohnung.
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Gesche hat gigabyteweise online-Bücher und den Wunsch, mit großer Hingabe die kommenden Tage hauptamtlicher Bücherwurm an Bord zu werden. Ich selbst nutze die Zeit und kann mich endlich ausgiebig um unseren nächsten Schritt der "Reise-Dokumentation" kümmern - die bewegten Bilder. Eine schöne Umstellung, wenn man von der reinen Photographie kommt.

Unglaublich auch, was sich in den letzten 12 Jahren (seit Kauf unser geliebten lichtstarken Knipse) doch noch alles getan hat. Vor allem auch bei der Fähigkeit moderner Sensoren, mit immer weniger Licht klarzukommen.

Zum alten Vollformat-Photoapparat ist nun eine ebensolche videofähige Kamera eingezogen. Viel kleiner, leichter, aber nicht weniger robust, sollte sie in der Lage sein, uns auch bei wenig und sehr wenig Licht noch tragbare Bewegtbilder zu bescheren. Die theoretische ISO-Zahl hat sich glatt vervierfacht, die tatsächlich Nutzbare mehr als verdoppelt. Das weckt Hoffnungen ...

Diese schöne neue "Video-Welt" bringt ein großes Lernfeld mit, dem ich mich dann mit ähnlicher Hingabe zu widmen beginne, wie Gesche sich bereits mit entspannter Leidenschaft durch die Literatur wurmt :) ...

Mikrofone, externe Monitore, Bildwiederholraten, "Fokus-Tracking", Aufnahmemodi, Speicher- und LOG-Formate, "LUTs", andere Objektive, "Gimbals" und ruhig gehaltene Kamerabewegungen, Audioformate, Mono, Stereo & H/S, einschließlich Nachbearbeitungen, Möglichkeiten & Beschränkungen ... werden mich sicher noch lange lernend beschäftigen.

So verbringen wir schöne, gemeinsame Tage an Bord, erholen uns, trinken viel Tee - und kochen mit Zeit und Wonne groß auf. Auszeit in jeder Hinsicht. :)


Samstag, 31.12.22


Zunächst aber soll Silvester kommen.

Jahreswechsel.
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Wind & erster Nieselregen beginnt langsam einzusetzen. Es heult wunderbar in den Riggs und prasselt auf MALAs Deck. Erste Knaller, Raketen und tiefbassige Explosionen hallen über die Region. Unglaublich, was der Markt in den Niederlanden diesbezüglich anscheinend hergibt.

Der Jahreswechsel kündigt sich an. Erwartungsvoll sitzen wir trocken im gut geschützten Doghouse, hinter unser genähten Regenpersenning und genießen diese ersten Vorboten des sich ankündigenden Spektakels mit einem frühen Prosecco in den Gläsern.

Rückzugsraum.
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Anders als wir, kann unser Bordhund dem sich anbahnenden, knallenden Spektakel nicht viel abgewinnen. Sie mag das ganz und gar nicht. Insofern sind alle glücklich, daß es unten im gut isolierten, warmen Salon nicht nur heimelig - sondern auch gut gedämpft ist.

Mia ist dort die nächste Zeit kaum rauszubewegen und liegt flach wie eine Flunder im warmen Luftstrom der Heizung ... Das Radio mit den runterlaufenden Top-2000 Hits der Niederlande übertüncht die zunehmend explosive Geräuschkulisse ein wenig, die von draußen herunterschwappt. Für alle an Bord ist bestmöglich gesorgt.

Heimelige Gemütlichkeit unter Deck.
MALA


Zu der vollkommen übertriebenen Brennweite der obenstehenden Aufnahme paßt auch der warme Weißabgleich - er gibt unsere Stimmung unten im Salon prima wieder. Genau so fühlte sich das an ...

Wir schnacken, lachen, freuen uns an der gemütlichen Geborgenheit auf MALA unter Deck - und genießen den Beginn einer Schlemmerorgie mit einem ersten freundlichen Gruß aus der Kombüse.

Wenn man so durch unseren kleinen Kutter schaut, mit Blick nach achtern in Richtung des "in der Ferne liegenden Niedergangs" hinten in Bildmitte, den adrett strakenden Linien hinterher und tief ins Bild hinein - dann könnte man fast glauben, wir hätte ein großes Boot ... ;)

Es geht los ...
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So langsam wird's "ernst" :) Das Jahr 2022 verweht, begleitet von rundum am Firmament aufflammenden Sternen und Raketen, die allesamt vom kräftigen Süd flach über die Häuser getrieben, kaum richtig an Höhe gewinnen. Die Minuten und Sekunden ticken runter. Pünktlich kurz vor Mitternacht setzt der Regen aus, das Deck trocknet im Wind zügig ab - und wir stehen ergriffen im Cockpit und an Deck. Gute 6 Bft. haben wir jetzt im Mittel.

Seewind-Feuerwerkspektakel.
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Sonntag, 01.01.23


3 ... 2 ... 1 ...

Auf einen Schlag flammt der Himmel rundum in vielfätigen, bunten Farben auf. Es rummst gewaltig. Sterne, Goldregen, rote Leuchtkugeln prägen das Himmelszelt & Panorama über Harlingen. Ein prächtiger Anblick! 360°. Und über uns.

Untermalt von den tief dröhnenden Schiffshörnern aus den Häfen rundum, die keinen Zweifel lassen: JETZT ist es exakt MITTERNACHT! :) Gänsehaut-Momente, während wir uns in den Armen liegen - und später untergehakt und um eines der Vorstage gewickelt auf dem Vorschiff im Wind stehen (um nicht wegzuwehen) - und ergriffen zuschauen.

Ein frohes neues Jahr & von Herzen allerbeste Wünsche!

Und zu wünschen gibt es in der aktuellen Zeit mehr als genug ...

EIN FROHES NEUES JAHR!
MALA


Warm strahlt unser kleiner Kutter Gemütlichkeit aus. Alle Fenster & Luken leuchten einladend in die Dunkelheit. Wir stehen eine gute Stunde an Deck, stoßen mit Neujahrs-Sekt an, lassen uns ordentlich durchwehen - und staunen, daß bis 01:30 Uhr die Intensität des Feuerwerks rundum kaum nennenswert nachlassen wollte.

Nicht Terschelling diesmal, sondern unser "Heimat-Hafen" Harlingen - aber gleichsam unvergeßlich schön für uns.



ZWANZIGDREIUNDZWANZIG.
Den Morgen haben wir ... gestrichen. Erst zur Mittagszeit regt sich etwas an Bord bei uns. Wir krabbeln aus den Kojen, bereiten einen ersten Kaffee, schauen einmal raus & dem netten neuen Jahr ins windige Antlitz und es gilt: Nur die Ruhe, mit diesem jungen Jahr.

Den Rest des ersten Tages gehen wir besonders sorgfältig an ... und machen erstmal nix. Und das mit Vorsatz :)

Mia mag wieder von Bord gehen - und so kommen wir zu einem ausgedehnten Tagesspaziergang, der uns zur Dämmerung und einsetzenden Dunkelheit einmal rundum durchs schöne Harlingen führt.

Schön illuminieren können sie wirklich, unsere niederländischen Freunde! Der Stadtrundgang durch das oft liebliche Harlingen ist ein helles Vergnügen. Unnötig, anzumerken, daß es mittlerweile komplett windstill & friedlich ist, diesen Abend ...


MALA



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Schließlich kommt unser Boot & die heimische Atlantic Yachtwerf wieder in Sicht. Und wir freuen uns unheimlich auf einen weiteren schönen Abend im warmen Salon. Jetzt haben wir ... echt Zeit.


MALA


"zu Hause" :)
MALA


Montag, 02.01.23


Wir sind zeitig auf den Beinen. Wer hätte das gedacht ... Der Tag begrüßt uns zunächst feucht und mäßig windig.

Morgens um 08:45 Uhr verabschieden wir die kofschip in Richtung Terschelling, die, von uns mit "beste Wensen" bestückt, die Leinen losmacht und Richtung Klappbrücke läuft.

Wir hingegen halten am ersten Kaffee-Pott des Morgens (und an unser zuvor getroffenen Entscheidung) fest und schauen ein kleines bißchen wehmütig hinterher.

Unser eigenes Abfahrtzeitfenster diesmal hätte wohl drei Tage in der Vergangenheit gelegen. Und wir selbst zu dieser Zeit noch mit Familie zu Hause unter'm Weihnachtsbaum - insofern müßig. :)

Zum Mittag hin soll es deutlich besser werden. Sämtliche Außenaktivitäten verschieben wir mit Vergnügen nach achtern und schlendern über die glitschigen Stege eigentlich nur einmal zu unseren Freunden von der Werft rüber.

Nach großem Hallo und wie immer nettem Gespräch (bei Kaffee) geht es plötzlich Schlag auf Schlag: "Ihr wolltet Euch doch mit dem Segelmacher treffen, oder?! Würde es Euch auch heute passen?" - "Ui. Ja, klar! Gerne. Wann denn?!" - "Na, JETZT! Also SOFORT! :) In 5 Minuten kann er hier sein.".

Klasse! Soviel zu "Außenaktivitäten in den Nachmittag verschieben". Wir kommen in Wallung :) ...

Unverhofft, aber sehr, sehr willkommen. Hatten wir den Segelmacher-Termin doch eigentlich auf 05.01.23 abgestimmt. Das paßt uns! Und jetzt fliegen wir aber. An Deck, alle Windsicherungen und die alte Baumpersenning "wegstricken", das Segel rausholen. Windrichtung checken ... Zum Glück hat der Regen aufgehört.

Wir schlagen das alte, müde Tuch aus seiner Persenning - und gehen mit dem Segelmacher gemeinsam über alle Details des künftigen Großsegels für MALA. Das alte hat 20 (!) Jahre auf dem Buckel - und ist immer noch "OK" (!!).

Sowas werden wir in neu heute weder bekommen, noch bezahlen können. Echt schade, da hatte der Voreigner wirklich eine Menge Geld in die Hand genommen, um so schöne Qualität anzuschaffen.

Aber einen würdigen Nachfolger, in konventionellem, wie üblich bei uns sehr robustem, Stoff, mit aktualisierter Technik und Ausrüstung - doch, das wollen wir sehr gerne.

Letzte Aufmaße.
MALA


Das Wetter meint es gut mit uns. Ein laues Lüftchen nur noch, aus der richtigen Richtung und kein Regen mehr. Trocken. So können wir das Segel hochziehen und alle Festlegungen und Details direkt "am lebenden Objekt" abstimmen. Besser geht das nicht.

Alle unsere Erfahrungen und Ideen werden vom Segelmacher aufgenommen, ins Verhältnis der heutigen Zeit & Möglichkeiten gesetzt und wir vereinbaren Stück für Stück, wie wir das neue Segel haben möchten (und herstellen lassen können).

Nach dem Trocknen schlagen wir zu zweit das Groß noch ab - und legen es in der großen Halle ein, zwei Tage zum Durchtrocknen aus, bevor wir es zusammenlegen.

Toll, daß wir diese Räumlichkeiten so mit nutzen dürfen, sehr hilfreich. Dort wird der Segelmacher das Groß für Detail-Abgleiche in der Schneiderei dann in den kommenden Tagen selbst einsammeln und mitnehmen. :) Wir sind gespannt, wie das alles hinhauen mag ...

Segel abschlagen.
MALA


Heute Abend bleibt die Kombüse kalt!
Wir gehen beim letzten Tageslicht noch ausgiebig wandern. Der Blick über den Harlinger Hafen ist wie immer berückend schön - und die Steuerleute der braunen Flotte beeindrucken uns sehr, wenn sie ihre elendig langen Kähne derart gekonnt durch die schmalen Zufahrten bugsieren.

Viele Schiffe werden aus dem Außenbecken nach innen verlegt. Man erwartet ... Wetter.

Hafenblicke.
MALA


Nach wunderbarem Essen, zufrieden & satt schlendern wir entlang der vielen Hafenbecken und durch die liebevoll beleuchteten kleinen Gassen langsam wieder zurück in Richtung MALA.

Viel besser kann es uns als Landratten gar nicht mehr gehen ... ;) Die neue Video-Knipse erfreut bei wenig Licht auch als zweiter Photoapparat, wie im nachstehenden Bild mal festgehalten.

Es scheint auch heute noch zu gelten, daß nur etwas Kontrast (Licht) in ein digital aufgenommenes Bild gebracht zu werden braucht, um das Rauschen bei vernünftiger Belichtung in Grenzen zu halten.

Die kleine Kiste rechnet gut - in der späteren "Postproduktion" mußte ich das Rauschen beinahe mit der Lupe in dieser Aufnahme suchen.

Das macht weitere Hoffnung auf neue Möglichkeiten mit Hinblick auf nächtliche Aufnahmen in See später mal, ohne viel extra Licht ausgießen zu müssen :) ... Verrückt, wenn 12.800 ISO erst den zweiten Basis-Arbeitspunkt darstellen - und sich das noch dreißigfach steigern ließe ...

Ein Ding der Unmöglichkeit ;)
MALA


Unmittelbar vor einer der sehr netten Kneipen mit Wasseranbindung, die wir im Sommer auch schon mit unserem Gummitender auf ein schnelles Bierchen angefahren haben, liegt das obenstehende riesige Traditionsschiff.

Wir sind über alle Maßen beeindruckt, denn der (hier rot illuminierte) winzige Tunnel im Bildhintergrund war gefühlt schon im Schlauchboot eng.

Wir haben nicht nachgemessen - halten es aber für absolut UNmöglich, daß die Niederländer diesen Riesenkahn (trotz Mastlegevorrichtung) überhaupt IRGENDWIE hier hineingebracht haben könnten. Sie müssen ihn getragen haben, anders kann das gar nicht sein.

Breitbild.
MALA


Wir richten uns auf einen schönen Bord-Kino-Abend in MALAs Salon ein. Essen müssen wir ja nicht mehr - insofern hängen wir die Leinwand auf, klappen den Bb-Tisch am Kiel aus und stellen unseren kleinen Cola-Dosen-Beamer in Position. Das Licht kann gedimmt werden - und in Kürze beginnt die Vorstellung :)

Neuer Wind.
MALA


Nicht, ohne das Navi-Tablet noch schnell vorher mit den Instrumenten zu verbinden. So läßt sich das anrauschende Wetter mit den ständig steigenden Böen, die heute aber bei 30kn bleiben sollten, komfortabel vom Salonsofa aus beobachten. Keiner muß raus & die Nase in den Wind halten.

Ist das Wasser wirklich 8°C warm?! Wir können die Anzeigewerte kaum glauben ... und lehnen uns dann zur Kino-Vorführung in unseren Sitzen zurück, bis zur Pause, wenn bestimmt jemand mit Cola & Popcorn durch die Reihen laufen wird ... ganz sicher.

3 Männer im Schnee & im Bordkino.
MALA


Mit diesem, wie wir finden, wirklich wundervollen, Film beschließen wir unseren schönen Tag. Morgen schlafen wir erneut aus, aber dann ist nochmal richtig Arbeit angesagt. MALA wollen wir präventiv die kommenden Tage noch winterfest machen. Man weiß ja nie ...


Dienstag, 03.01.23 - Freitag, 06.01.23


Jetzt kommt noch etwas Arbeit ... :)

Die "gemeinen Arbeiten" losen wir an Bord von MALA nicht aus, sondern jeder darf jahresweise umschichtig einmal :)

Dieses Jahr ist Gesche dran und wir räumen die erfreulich große Backskiste aus, krabbeln hinein und das "Winterizing" der Dieselmaschine kann beginnen.

Maschine

Wir schließen das Seeventil der Seewasser-Ansaugung, öffnen und reinigen denn Seewasser-Filter, saugen den gesamten Zweig mit unser tapferen kleinen 12V Mini-Pumpe leer (Silikonschlauch und kleine Kabel im Vordergrund zu sehen) und füllen mit Frostschutz auf. Dann unser schnelles "Seeventil-auf-und-wieder-zu" - und dieser Zweig ist winterfest.

Skipper & Tages-Maschinist bei der Arbeit.
MALA


Dann geht's zu zweit weiter, mit Gießkanne via Seewasserfilter und kurzem Maschinenstart für den Frostschutz einmal durch die Dieselmaschine (Ansaugleitung, Wasserpumpe, Wärmetauscher, Abgassammler bis Austritt). Und Maschine aus! Winterfest.


Kühlschrank

MALAs Kühlschrank-Kompressor ist "dezentral" in einem der Schränke in der Achterkabine installiert. Und seewassergekühlt. Dementsprechend ist auch dieser Strang bei uns winterfest zu machen.

Diesmal tun wir uns gemeinsam relativ leicht, öffenen den kleinen Seewasserfilter, saugen analog bis zum Seeventil leer, füllen auf - und lassen die Kühlschrankpumpe anlaufen und den Frostschutz durchzupumpen, während wir am Seewasserfilter kurz fleissig nachfüllen. Kühlschrank aus! Winterfest.

Beachtlich, was wir im Filter finden:
Kleines Krabbengetier. Das hatten wir noch nicht. Muscheln kennen wir schon, aber Krabben?! Wenn das so weitergeht, dann gibt es mittelfristig ganze Mittagsgerichte aus dem Seewasserfilter. ;) Das spart dann viel Arbeit ...

Seafood frei Haus?
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Während draußen die Sonne einmal mehr adrett hinter den umliegenden Häusern verschwindet und unser winterwetterfest gemachtes Rigg sich hübsch dagegen abhebt, geht auf MALA unter Deck das künstliche Licht an & die Winterbeschäftigung in die nächste Runde.

Abendstimmung (Arbeit gegen die Zeit).
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Wer muß reinkriechen? "... hmm, wer von uns steckte denn vorhin draußen in der Backskiste?! ...". - " ... grrr. Du, glaube ich. ...". Pima. Damit haben wir unseren "Freiwilligen". Auf geht's.

Achterkabine ausräumen, Lattenroste wegrollen, Matratzen hochstellen, Deckel öffnen - und da liegt sie, unsere Trinkwasseranlage, Pumpe, Warmwasser-Therme. Same procedere, as EVERY year, James.

Wasserknecht (auch bei der Arbeit) :)
MALA


Druckluft von Seiten der offenen Entnahmestellen treibt das Restwasser aus Leitungen, Speicher und Pumpe. Die Tanks sind leer.

Wir fangen auf, was rausläuft, öffnen die kleine Entlüftungsschraube oben an der Therme, drücken das Restwasser hierüber später raus, "klicken" noch einmal das Sicherheitsventil - stellen alles wieder zurück auf Ausgangszustand - und sind auch hier FERTIG. Das ging gut von den Händen diesmal.

Ab sofort wird aus dem Kanister gelebt. :) Die WC-Anlage und die letzten zwei Seeventile der Waschbeckenabläufe bekommen noch einen Tag "Schonfrist".

Sonst wird uns das Leben an Bord gar zu unkonfortabel. Eine Gießkanne gemischten Frostschutz hierfür halten wir uns noch zurück.

Und damit kommen wir schon zum vorerst letzten Arbeitsakt. Alle Sondersegelsäcke werden auf den warmen, trockenen Speicher unser Lieblingswerft ausgelagert. Diesmal regnet es nicht und es fällt uns beim Rauswuchten auch nichts über die Kante.

Das ist gut. Im Wortsinne bringen wir unsere Schäfchen noch schnell ins Trockene ... und dann naht der "Ferienfeierabend".

Stofflager.
MALA


Da Freitag ist, bereiten wir noch kleine Schnittchen als Gruß aus der Kombüse von MALA vor, schnappen Wein - und eilen rüber in den warmen, schönen Gemeinschaftsraum unser Werft.

Denn dort sammeln sich alle Mitarbeiter, Hafenlieger, Gäste & Freunde zum Wochenausklang und schönen Umtrunk in fröhlicher, heimeliger Atmosphäre. :)

Wir wissen das sehr zu schätzen! Und von draußen betrachtet, wo es bereits dunkel ist und der wieder einsetzende Wind den Regen waagerecht vorbeitreibt, sieht es drinnen auch einfach schön, warm und einladen aus.

Abend - Freizeit.
MALA


Unser Winterwunderwerk ist vollbracht. Morgen werden noch die WC-Anlage und die Waschbecken winterfest gemacht, wir legen letzte Leinen und MALA etwas weiter vom Steg weg, tragen die letzten Vorräte und Taschen von Bord, stellen die Matratzen hoch, lüften die letzte Feuchtigkeit aus dem Schiff ... und machen uns mit gutem Gefühl auf den Rückweg.

Die Erholung hat unheimlich gut getan.
Und gut tut auch das Wissen, daß die lieben Freunde aus Harlingen jeden Tag nach MALA schauen. Bei "Wind & Wetter" auch mehrfach.

Das gibt uns die Sicherheit, beruhigt nach Hause fahren zu können. Wir werden den Sommertörn ein wenig vorplanen (...) und freuen uns schon unbändig, im Februar, März wieder zurück zu sein. So lange müssen wir aushalten ... ;)

PS
(Wieviel schöne Stunden wir zusätzlich schlicht geruht, geschlafen und total entspannt bei Kaffee & Tee mit Vorsatz einfach nur im gemütlichen Salon liegend vergammelt haben, das unterschlagen wir hier mit voller Absicht ;) ...)


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Bis zur nächsten Zeit an Bord halten wir uns dann hier zu Hause "über Wasser" mit den üblichen Träumereien, Törnplanungen, Überlegungen für nächste "kleine Fluchten aus dem Alltag" ...

Ach - und natürlich mit der Sichtung & Aufbereitung von Bildern, Videos, Notizen & Erinnerungen unser letzten Ausflüge in Watt und Nordsee. Das ist für uns auch schöner Bestandteil der Freude am Segeln ... :)

Bilder & Erinnerungen "in Heimarbeit" :)
MALA




In diesem Sinne,


A l l e r b e s t e   G r ü s s e
   -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a    -

MALA.

MALA.
MALA.

MALA.