MALA.

MALA.
MALA.


Herbst-Tørn 2022 (Vlieland)
... nachgelegt. Wir hatten Wattweh ... ;)


W i r   w o l l e n   n o c h m a l   s c h n e l l ...

Der letzte "vorherbstliche" Törn liegt noch gar nicht lange zurück. Aber er hat uns so sehr gefallen, daß wir gerne noch einmal 'nachlegen' möchten.


MALA


Und die Kinder waren so lieb, uns das kurzfristig(st) ermöglichen zu können :) Diesmal mit "MALA-Minimal-Crew" - nur wir beide. Bordhund Mia bleibt liebevoll versorgt zu Hause.

Besonders gut planen ist jetzt wieder angeraten. Unser Wattenrevier vor der Tür kennen wir mittlerweile recht ordentlich.

Das Wetter hingegen ist eine große Unbekannte. In den Nebenzeiten der Segelsaison umso mehr. Also schauen wir hin:
Freundliche Aussichten.
MALA


Terschelling war im Vorfeld kurz angedacht, da allerdings hoffen wir auch Silvester hinfahren zu können. Vlieland hingegen würden wir wirklich sehr gerne mal wieder besuchen. Das ist überfällig. In der gesamten Saison war es (uns) stets zu voll in diesem kleinen, freundlichen Hafen.

Jetzt sieht die Belegungsvorschau online sehr gut aus - alle Zeichen stehen auf "GRÜN" & die Webcam bestätigt dies. Oder gehen wir Trockenfallen?

Das Wettergeschehen scheint es durchweg gut mit uns zu meinen. Eine Südost-Lage mit ganz zartem Wind könnte uns in einem entspannten Zuge direkt von Harlingen bis vor die Haustür der Inseln schieben. Das möchten wir gerne probieren.

Wohl wissend, daß wir ein waches Auge auf's kommende Wetter haben wollen. Denn das obligatorische Tief (996) neben Irland dreht bereits sein kommendes Unwesen; zwei Fronten, verbunden durch eine scheinbar bereits okkludierte Front bewegen sich (langsam) in unsere Richtung.

Wir proben einen "Schnellstart" - und haben immenses Glück. Dies sollte uns auch diesen gesamten Törn hold bleiben :)

Nach lediglich 45 Minuten steht MALA bereits draußen vor Klappbrücke und Schleuse. So schnell waren wir nie! Es waren insgesamt auch nur 70 Minuten von "Ankommen" bis "Leinen los". Ebenfalls Bestzeit bisher.

Schnellschleusung.
MALA


Ankommen - zwei kleine Taschen an Bord legen - Systeme checken - MALA seeklar machen - schnell noch etwas Trinkwasser bunkern - die Schleusenwärter anrufen - Maschine starten - Rettungswesten überstreifen - Leinen lösen ... und unterwegs sind wir! :) Das geht uns großartig & gemeinsam von den Händen. Besser könnte es kaum sein.

In der Schleuse, die wir herbst- winterlich tatsächlich wieder ganz alleine nehmen, strömt es diesmal rauschend gewaltig von draußen in die Kammer. Die Nordsee scheint sich auch auf MALA zu freuen :)

Groß steht im Vorhafen.
MALA


Im Vorhafen tummeln sich noch einige Dickschiffe, wie uns über Funk bereits angesagt wird. Die lassen wir zunächst noch durchgehen. (Wir melden uns als kleines Sportboot praktisch immer, wenn wir in den Hafen einfahren, ein Tip unser niederländischen Freunde - es würde die Arbeit der Koordinatoren oft vereinfachen - das wollen wir gerne so halten).

Dann sind wir dran - und noch im vorderen Hafenbecken setzen wir das Groß, mit dessen Hilfe sich MALA aus der Hafenausfahrt & in Richtung Pollendamm ziehen läßt. Der wenige Wind paßt in seiner Richtung perfekt.

Kräftig hilft die Tide bereits mit - und die Crew darf beinahe unmittelbar in den "Genießen-Modus" übergehen. Schnell noch Fock & Klüver ausrollen und MALA hält ihren Bugspriet in das schmale Fahrwasser zwischen den gelben und den grünen Tonnen. Mit Ruhe, Kaffee für die Besatzung, raumem Wind - und allen Plünnen oben.

Alles an Bord funktioniert heute einwandfrei. Das macht sich auch bei uns selbst schnell bemerkbar ... Erholung setzt ein. Die Seeluft tut unheimlich gut. Und der weite Blick auch.

Fast alleine ...
MALA


Der wenige Wind fällt zunehmend raumer ein.
Wir probieren einen "Schönwetter-Kutter-Schmetterling" im Konzert mit Großsegel.

Zu unser Freude bleiben die Segel trotz eher lachsem Steuern mit Kaffee-Pott in der Hand und Fuß in den Radspeichen brav stehen, während MALA den Übergang vom Pollendamm in Richtung Blauwe Slenk und später Vliestroom vor ihrem Bug hat.

"Kutter-Schmetterling" I
MALA


Und dann gibt's auch noch SONNE für uns. :)

Warm scheint sie jetzt von achtern ins Cockpit und beleuchtet uns die Segel und die leicht dunstige Szenerie voraus. Wir haben mittlerweile die Vorsegel umgestellt.

Jetzt fliegt der nicht ausgebaumte Klüver an Backbord und die Fock stützt lediglich, während wir uns, den gewundenen Wattfahrwassern folgend, vor dem bißchen Wind hin- und her schlängeln.

Immer gerade so, daß der Klüver noch steht - und das Groß, mit den Preventern aus dem Baum in seiner Position festgehalten, ... eben auch ;) Der Schwenkkiel ist ein wenig aufgeholt - wir kennen die Ecken ;) - und wir schnibbeln. Halten uns für die passierenden Großschiffe stets erkennbar "außerhalb". Das ist bewährt und funktioniert auch heute wieder einwandfrei.

"Kutter-Schmetterling" II
MALA


MALA macht das prima & weitgehend alleine ... wir brauchen eigentlich nur zuzuschauen, mitzufahren und gelegentlich mal eine Kleinigkeit am Ruder zu korrigieren:

Dem 'Tiden-Turbo' sei Dank, geht unsere schnelle Törnplanung bestens auf, die wir uns zwischen Ablegen aus der Box und Einfahren in die Schleusenkammer schlußendlich zurechtgelegt haben. Es soll Vlieland werden.

Mittig im Vliestroom läuft viel Wasser ab, Richtung Nordsee. Da schwimmen wir erfreut mit und noch vor dem letzten Büchsenlicht laufen wir bereits in knappem Bogen um Richel herum auf den kleinen Hafen von Vlieland zu. "Na, das paßt aber heute", freuen wir uns.

Während die Sonne spektakulär über dem vor uns liegenden Eiland unterzugehen beginnt. Alles in prächtiges Orange getaucht, friedlich & schön.

Fahrbenpracht.
MALA


Wir beeilen uns. Haben im Hafen erwartungsgemäß die volle Auswahl und legen uns weit vorne und mit dem Bug im Wind rückwärts an die schönen Steganlagen. Auch das paßte heute einfach hocherfreulich. Bei wenig Wind geht alles einfach von der Hand.

Die Spring, die Gesche zielgenau über die vordere Klampe auf dem schmalen Schwimmschlengel flankt, hält uns kurzstag brav in Position, während MALA sich achtern auf dem großen Kugelfender abstützt und mit etwas Maschine achteraus stabil liegt.

Wir haben so alle Zeit der Welt, um noch ein paar Festmacher zu legen und in Ruhe anzupassen. Dann verblubbert der Diesel, Ruhe kehrt ein - und wir sind angekommen.

Im Cockpit sitzend freut sich die Crew grinsend wie kleine Honigkuchenpferdchen über den schönen Segelschlag und auf den Anlegeschluck. Ein rundum gelungener Tag liegt im Kielwasser! Es konnte komplett gesegelt werden, die Maschine hatte Pause.

Anlegeschluck.
MALA


Neu für uns (wenngleich natürlich über die Saison mitbekommen), hat das Online-Zahlungsssystem auch hier Einzug gehalten. So scannen und zahlen wir also "hochmodern" direkt aus der Box. Ein kleines Bißchen wehmütig allerdings auch.

Denn sonst hätte uns unser erster Gang an Land eben nicht nur bis zum Barcode am Stegplatz, sondern ins Hafenmeister-Büro geführt. Und dort zu nettem Klönschnack & aktuellen Revierinfos inklusive ...

Nachtruhe.
MALA


Ein wunderbar ruhiger Abend geht in eine ebensolche Nacht über. Kein Lufthauch kräuselt mehr das Wasser, in dem die Vexierbilder der Boote & ihrer Riggs herumschwimmen, während sich am Himmel darüber die Sterne anschicken, die Nachtschicht am Firmament zu übernehmen. Wir sind sehr angetan.

Und kochen an Bord groß auf. Genießen den unwirklich milden Abend noch im Cockpit - und holen uns dann den erholsamen Schlaf in unseren gemütlichen Kojen, auf den wir uns schon so lange gefreut haben. Das tut richtig gut. Die Heizung an Bord kann aus bleiben.

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GUTEN MORGEN! :)

Ein erster Blick nach draußen, noch im Niedergang und Doghouse stehend, zeigt: Es ist nun tatsächlich doch kein Hochsommer mehr.

Morgentau.
MALA


Auf dem kleinen Cockpittisch, den wir leichtfertig aufgestellt ließen, gestern Abend, stapeln sich die Tautropfen. Wie auch auf dem gesamten Deck. Das haben wir unten im angenehm isolierten Rumpf gar nicht recht mitbekommen.

Mit erstem Kaffee in der Hand zeigt der zweite Blick dann aber auch: DAS WETTER IST KLASSE! Blauer Himmel & sonnig - wenngleich vollkommen "windfrei". Aha. Außerdem ist der Hafen deutlich leerer. Da waren offensichtlich mal wieder allerlei Vögel früher dran als wir :)

Herbstmorgensonnenliegeplatz.
MALA


Der Gang an Land beschert und direkt Frückstücksbrötchen. Die Sonne hat die Zeit genutzt und derweil freundlicherweise die hölzernen Cockpitbänke weitgehend abgetrocknet. Und so genießen wir ein schönes Frühstück an Deck.

Beim Butterhörnchen fällt dann auch unsere Entscheidung auf "hierbleiben!", anstatt weiterzusegeln. Es ist wenig bis gar kein Wind - und wir überlegen, für heute ins Lager der Wandervögel überzulaufen ;)

Denn die ziehen bereits scharenweise und in der dunstigen Herbststimmung sehr adrett gen Süden. Also scannen wir noch einmal einen Barcode ein, zahlen - und machen uns auf die Socken, um ein wenig Bewegung bei diesem schönen Wetter zu bekommen.

Wandervögel I - mit Blick auf's Meer.
MALA


Im großen Bogen an der Uferkante entlang, dann hoch zum kleinen Leuchtturm, durch die hübsche Dünenlandschaft und den Wald - bis zurück in die Ortschaft, wo im kleinen Hinterhof echte süße Köstlichkeiten in Form lokaler Gebäckkunst auf uns warten :) Und Kaffee mit Schuß ...

Wandervögel II - mit Blick auf den Hafen.
MALA


Eben diesen machen wir dann auch dafür verantwortlich, daß wir vergnügt und lange sitzen bleiben - und es dann lediglich 300 Meter an der Wasserfront weiter Richtung MALA schaffen ;)

Denn dort wird just im Moment, als wir gen Boot strebend vorbeieilen, ein Tisch in Aussichtslage frei. Wir stellen ohne Umschweife auf "Herzhaft" um, legen hart Ruder, gehen nochmal längseits - und entscheiden dann, daß die Kombüse an Bord heute kalt bleiben wird.

Bis zum nahenden Sonnenuntergang sitzen wir & genießen. Erholung, die wir gut brauchen können.

Kulinarischer Stop in Aussichtslage.
MALA


Als wir es dann schlußendlich zurück zum Steg geschafft haben, sagt Gesche beim An-Bord-Klettern: "Mensch, sag' mal, lag da eben die 'Zephyr' am Steg?!". Die hatten wir zuletzt im IJsselmeer getroffen, mangels Tender und Zeit wurde hier damals leider noch kein gemeinsamer Abend draus.

Und Recht hatte die Skipperin - denn kaum sitzen wir im Cockpit, kommt tatsächlich Dietmar über den Steg kurz rübergelaufen und ruft fröhlich "Moin!" :)

Ein Auftakt zu einem wunderschönen gemeinsamen Abend, den wir wechselseitig auf den beiden Booten verbrachten & der so richtig zum gelungenen Start passen konnte!

Vielen Dank, liebe Zephyr-Crew, für netten Klönschnack & sehr feinen Absacker - das war richtig schön!

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Am folgenden Morgen hätten wir unsere Abfahrtzeit um ein Haar verpaßt :) Um 09:05 Uhr läuft MALA aus der Box.

Das Wettergeschehen treibt uns ein wenig an - und wir justieren unsere Pläne entsprechend. Die schöne kommende Nacht Trockenliegen im Watt fällt aus.

Stattdessen begeben wir uns auf die Kreuz zurück. Das angesagte Windfenster mit mehr Luftbewegung rückt in der Wettervorschau zunehmend zeitlich etwas weiter nach vorne, wenngleich sehr langsam.

Aussichten.
MALA


Wir möchten lieber ruhiges Segeln heute - und auf keinen Fall noch eins übergezogen bekommen ;) Also laufen wir direkt Richtung Harlingen. Ohne Trockenfallen im Watt.

Vor uns liegt ein feiner Segeltag. Wir können (mit der einlaufend anschiebenden) Tide erheblich besser laufen, als wir das schon erlebt - und heute bei leichtem Wind gegen Strom vorhergesehen hatten.

In 10-14kn Wind aus südlichen und südostlichen Richtungen läuft MALA mit Vollzeug wie auf Schienen. Mit viel zu viel Schräglage, wenn wir ehrlich sind. Aber wir genießen und gönnen uns den Spaß. Immer voll und bei - und unsere Wendepunkte der Kreuzschläge schieben wir weitestmöglich raus in die Ecken.

Es läuft. 6,8kn ... 7,2kn ... 7,5kn FdW. Das sind für unseren Kutter sehr anständige Werte - und gar nicht mehr weit weg von MALAs rechnerischen Maximalgeschwindigkeit durchs Wasser - ihrer "Rumpfgeschwindigkeit".

Über Grund schiebt uns das einlaufende Wasser zusätzlich. Selbst der Übergang vom Vliestroom in Richtung Blauwe Slenk gelingt. Wir grinsen.

Kurs Heimatbox.
MALA


Spaß macht es uns. Und wie!

"... 5m, 4m, 3m ... 2,5m ... jetzt aber fix! ... Reeeeeee! ...".

Ruder ist gelegt, es gurgelt am Heck und zischt an den Bordwänden, MALA geht fröhlich durch den Wind, um gleich danach auf dem nächsten Schlag erst den Klüver, dann die Fock überzunehmen und sich auf die andere Backe zu legen.

Wir selbst ... strahlen dazu ebenfalls über alle beide Letztgenannten ... :)

Mit kleinen Zacken hangeln wir uns ohne Anstrengung vorwärts. Genießen jede Sekunde. Nutzen die lokalen Gegebenheiten & die verfügbaren Wasserflächen für unseren (variablen) Tiefgang bestmöglich aus.

Hinter uns läuft bereits die Zephyr, die weit nach uns ausgelaufen ist, aufkommt und ebenfalls fleißig segelt. Das freut uns, so sollte das sein! Ein echtes Vergnügen.

Viel zu zeitig rauscht uns die Hafeneinfahrt von Harlingen schon entgegen. Für gemeinsame Bilder beider Boote hat es diesmal zeitlich leider nicht gereicht. Aber das wird sicherlich nochmal was werden :)

Wieder zurück.
MALA

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Auch die Rücktour ist rekordverdächtig: Die kleine Schleusenkammer war just bereit, als wir ankamen. Und der spätere Anruft bei der folgenden Klappbrücke ergab: "Ihr könnt direkt kommen, ich stehe schon da & lasse Euch mit durchfahren!".

Das war ein weiteres Mal "Bestzeit" für uns. Ein feiner Abschluß für zwei perfekte Segeltage. Kurz danach liegt MALA wieder fest & sicher in ihrer Box.

Alle Leinen gedoppelt - und die (Sommer-) Segel flappen trocknend in der leichten Brise, bevor wir sie herunternehmen und später durch die alten Segel für den Winter ersetzen werden.

Lüften, aufräumen, einpacken - durchputzen. Einige Segelsäcke und das kleine Beiboot von Bord nehmen und in die Halle legen. Selbst das geht uns zügig von der Hand und zack! ist alles fertig und wir ziehen das Niedergangsschott zu.

"Winterlager" :)
MALA


Wie so oft geht uns ein weiterer schöner Törn mit MALA gefühlt viel zu früh zuende.

MALA liegt bestens. Alles ist vorbereitet für viel Wind, der kommen könnte. Vor allem aber vorbereitet auch - für uns, wenn wir in Kürze wiederkommen.

Und darauf freuen wir uns jetzt schon! :)

Wetterfest.
MALA


Die Waddenzee in der anbrechenden Winterzeit erleben dürfen - das würde uns für die nächsten kurzen Törns unheimlich freuen.

"Weather permitting", wie der Brite zu sagen pflegt.
"Of course!" wie wir dazu natürlich sagen ;)



In diesem Sinne,


A l l e r b e s t e   G r ü s s e
   -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a    -

MALA.

MALA.
MALA.

MALA.