V o r a n g e s t e l l t
Wir haben umgeplant & vorgezogen. Und das schon letztes Jahr.
MALA soll ins nordfriesische Wattenmeer laufen, in diese wunderbare amphibische Welt rund um die Inseln, Halligen, Wattenhochs & Priele. Insbesondere, weil das Damokles-Schwert von umfangreichen Sperrungen dieses Naturwunders amtsschimmelig über dem schönen Revier zu schweben scheint.
Wir halten eventuelle Befahrensverbote für uns Sportboote für grundfalsch. Wenn wir junge Generationen begeistern möchten, sich auch künftig selbst & aktiv für den Schutz unseres Wattenmeeres einzusetzen - dann müssen wir sie es erleben lassen!
Und das geht wunderbar, leise & respektvoll mit einem Segelboot. Als Gast auf diesem Wege dies Revier, dessen Naturwunder unmittelbar & direkt erleben zu können und zu dürfen - das erscheint uns richtig.
So unternehmen wir unsere Watt-Fahrt dieses Jahr, auch, um mit Text und Bildern Teile dieses schönen Reviers zu dokumentieren und festzuhalten. Unter MALAs Backbord-Saling flattert unter anderem der fröhlich orange leuchtende Soltwaters-Stander im Wind.
Montag, 25.07.22
S t a r t v o r b e r e i t u n g e n
Wir lernen dazu ;)
Direkt mit unser noch nächtlichen Ankunft in Harlingen beschließen wir übereinstimmend: "Wir gehen heute noch nicht raus!" Ordentlich Wind, die Anreise, Nachwirkungen gerade erst vollständig auskurierten Corona-Erkrankung noch in den Knochen ... "nein, das brauchen wir diesmal so nicht". Sieh' einer an ... ;)
Unser erstes An-Bord-Kommen bringt schöne Überraschungen diesmal:
B i l g e
DIE BILGE ... ist KNOCHENTROCKEN & STAUBIG! :)
Endlich! Wie schön!
Daran haben wir jetzt über drei Jahre (teils leicht verzweifelt) gearbeitet, gesucht, gefunden, repariert, weitergesucht, ausgetauscht ... Von den Ruderschaft-Dichtungen über ein leckendes Seeventil, undichte Schlauchverbindungen der Trinkwasserleitungen, leise tropfende Seewasser-Vor-Filter, 'erfrorender' Heckdusche, bis hin zu tropfendem Anschluß am Druckausgleichsbehälter hatten wir alles dabei.
Es war zum "Die-Wände-hochgehen". Und immer wieder ein wenig Wasser in der Bilge ... (dieses übrigens neigt dazu, irgendwo hinzulaufen, wo es gar nicht herkommt - und die Suchenden boshaftig und mit Vorsatz in die Irre zu führen ... aber wem erzähle ich das).
Den letzten Baustein fanden wir dann im Juni: Winzige Tropfen, die sich aus dem Mittelteil der Kühlwasser-Pumpe unseres genügsamen Kühlschrank-Systems stahlen - und klammheimlich hinter der Schrankfassade leise in die Bilge tropften. Fein außer Sicht. Ein Glücksfund.
Und genau diese Pumpe hat unsere feine Werft für uns noch organisiert & sogar ausgetauscht, während wir nicht vor Ort sein konnten. KLASSE! Trocken! Und so sollte sie bleiben, unsere Bilge - den gesamten Törn bis zu Ende ... trocken! :) Der Urlaub fängt gut an.
Und so geht es auch weiter. Denn zwei Joker hatten wir ja noch im Spiel: Neue Matratzen, neue Vorsegel & eine Überraschung von der wir gar nichts ahnten. Schön!
B u g - M a t r a t z e n
Der erste Joker im Spielchen soll uns echt begeistern:
Beim letzten Törn nutzten wir die Chance und trafen Jan, der mit seinem kleinen Polsterei-Unternehmen in Harlingen praktisch seit Jahrzehnten die "gesamte Atlantic-Flotte" ausgerüstet hat. So auch unsere kleine Atlantic 36 natürlich, vor nun beinahe 20 Jahren.
Ihm schilderten wir die Rückenbeschwerden der Teile unser Crew ;) - und Jan wußte sofort Rat. Mehr noch:
Er ließ uns ad hoc probeliegen, stapelte gekonnt zeitgemäße Schaumstoffe übereinander, bis wir zufrieden waren - und sagte damals zu:
"OK, wenn Ihr zum Sommertörn an Bord geht, habe ich alles bei Euch im Vorschiff aufgemessen, die Matratzen maßgefertigt, eingepaßt und gerne direkt an Bord geliefert, wenn Ihr mögt".
Donnerwetter. Das sind nur 4 Wochen ... und wir mögen!
Ein Fach-Mann, ein Wort - genau so kam es - und wir betteten uns gar königlich, in der ersten Nacht auf MALA - und schliefen besser, als wir je geschlafen haben, während unser tapferer Kutter uns leicht in den Schlaf schaukelt. Im besten Wortsinne: TRAUMHAFT.