Unser Schiff MALA Alhena wurde 2oo3 gebaut - von der Atlantic Yachtwerf in Harlingen, NL.
Sie ist die Kleinste in dem aktuellen Modell-Portfolio der Werft und wird als modellgepflegte 36er "MKII" heute noch weitgehend unverändert genau so angeboten.
Es gibt bis heute genau zwei MKII-Atlantic 36, beide liegen sie noch im Atlantic-Yachthafen zusammen. Umso mehr freut es uns, daß wir das Glück haben, eine der beiden bei uns zu haben und pflegen & fahren dürfen :)
Auf den ersten Blick ist MALA klar erkennbar "artverwandt" mit ihren größeren Geschwistern der Atlantic-Familie, die derzeit nach oben noch 38, 40, 42,43, 46, 48 und 51ft aufweist.
Als Aluminium-Rundspanter gezeichnet in der typischen Handschrift von Designer Dick Zaal und mit CE-Klasse A zertifiziert, ist MALA ein gut segelndes echtes kleines Seeschiff, das wir unheimlich mögen. :)
Atlantic selbst beschreibt die eigenen Yachten so:
[Quelle: www.atlanticyachts.nl]
"Cruisers for deep and shallow seas"
- "Atlantics are cruisers for sailors who do not wish to be restricted to a particular cruising area. Drying out somewhere in Brittany, exploring the South-West coast of Ireland and perhaps sailing on to Iceland or the Azores, the only limit is your imagination. Generous boats with a warm, comfortable interior and a deck layout attuned to the cruising sailor who seeks performance, combined with the ease of handling."
Das paßt so aus unser Sicht ganz hervorragend & bringt wesentliche Haupteigenschaften, die uns so wichtig waren, zutreffend auf den Punkt.
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E c k d a t e n & A n t r i e b
MALA Alhena hat eine Gesamtlänge ü.a. von ca. 11,80m (inklusive Bugspriet-Rüssel) und knapp 10,25m Wasserlinienlänge, bei ca. 3,80m maximaler Breite.
Sie ist ausgerüstet mit einer Doppelruder-Anlage, zwei skeggeführten flachgehenden Ruderblättern, angesteuert durch Schubstangen und bedient über eine Jefa-Anlage.
Dazu einen Tiefgang, der mittels hydraulisch bewegtem Schwenkkiel 0,75m-2,35m abdeckt. Das scheint nach ersten Test-Lotungen im Watt, weitestgehend ausgerüstet, derzeit auch ganz gut hinzuhauen.
Unsere kleine Atlantic ist somit in der Lage, sehr gut trockenfallen zu können - was sie auch tatsächlich tut und dabei einwandfrei in Balance und aufrecht steht. Als Ballast sind laut Werft ca. 3,4t angegeben - wieviel davon auf den Schwenkkiel entfällt, können wir selbst verläßlich noch nicht sagen, es könnten etwa 1,4t Anteil am Gesamtballast sein.
So, wie MALA derzeit im Wasser liegt, wird sie ausgerüstet eine Verdrängung von vielleicht 8,5t haben, wie wir schätzen.
Als Antrieb ist ein Yanmar Diesel (3JH3E) mit rd. 40PS (29.4kW /3800 1/min) installiert, der den Vortrieb via Wellenanlage liefert und über einen Max Prop die Kraft ins Wasser bringt. Alles zusammen für uns eine sehr zufriedenstellende Wahl von Werft und vorherigem Eigner - und für die Atlantic 36 vollkommen angemessen und gut passend.
Am Propeller ist ein ordentlicher Seilschneider montiert, die Stopfbuchse ist ölgeschmiert und mit Entlüftung ausgeführt, was uns beim Trockenfallen sehr entgegenkommt.
Mindestens ebenso dankbar sind wir (zu unser eigenen Überraschung) für das im Tunnel installierte Bugstrahlruder (MAX-POWER CT80 duo), das mit seinen 3kW Leistung und angegebenen 69kg Schubunterstützung insbesondere bei Hafenmanövern unter widrigen Bedingungen eine sehr, sehr willkommende Unterstützung darstellt. "Drehhilfe auf Knopfdruck". Wer hätte das gedacht ...
1. Randbemerkung: Ich bin wahrhaft nie ein großer Freund von trompetenden Bugstrahlern gewesen - und habe über unsere gesamte Charterzeit dieses Zeug nach Kräften vermieden oder ignoriert ;) ein ordentlicher Radeffekt, gut eingesetzt, gefiel mir immer gut und ich drehte Schiffe auch in engen Häfen ruhig und entspannt mit großer Freude, das war irgendwie mein Ding ...
MALA Alhena mit der Doppelruderanlage und dem Max Prop Propeller hat nun tatsächlich nicht viel von dem Radeffekt, soweit wir das bisher erfahren konnten (da können wir z.B. alte Zeitschrift-Tests von der größeren 38er hier für uns nicht nachempfinden). Selbst die klassische "Schokoladenseite" ist nicht überaus ausgeprägt.
2. Randbemerkung: Und insofern habe ich jegliche frühere Ressentiments seufzend abgelegt und bugstrahle hemmungslos beim Drehen oder Einparken ;) Dankenswerterweise ist durch das Alu des Rumpfes, die tiefe Position des Tunnels und die Isolierung des Schiffs ... das Trompeten durchaus gedämpft, was mir das Benutzen nochmal leichter macht ...
Noch ein Wort zu Geschwindigkeiten bei Hafenmanövern: Ich liebte die Langsamkeit ;) das ist zwangsläufig leider vorbei. MALA will etwas zügiger bewegt werden, als ich das gewohnt war. Die Ruder brauchen ihre Anströmung und mangels "Schraubenwasser" und direkter Anströmung der Blätter, muß dies nun durch Fahrt durchs Wasser geschehen. Dafür stoppt sie dann auch sehr anständig und sauber auf.
Es ist eine Umgewöhnung. Knapp drei Saisons nach Übernahme setzte nun langsam auch bei mir die Gewöhnung ein. MALA läßt sich neutral und gut manöverieren. Das Bugstrahlruder ist mangels nutzbarem Radeffekt insbesondere bei viel Wind fast unabdingbar, beziehungsweise wirklich extrem nützlich. Und sie läuft ausgezeichnet auch achteraus. In engen Gassen ist das unser Vorgehen der Wahl geworden ... rückwärts rein & ran.