MALA.

MALA.
MALA.


NEUSTART FÜR UNS :)
MALA - TEST & LERNTÖRN - ein Experiment.

Mi, 08.05.2024


Es ist Mai. Gemeinsam mit Lars, der tapfer auf seine Abschlußprüfungen 'hinlernt', fiebern wir alle seinem Schulabschluß entgegen und unterstützen nach Kräften in den Vorbereitungen. Kommende Woche steht die erste von zwei Runden an - dann wird es bald geschafft sein.

Wir entscheiden gemeinsam für den Endspurt auf ein schönes 'Experiment', das wir zusammen rückblickend als SEHR GELUNGEN einstufen werden - Testsegeln in Verbindung mit 'Lernen zur See'. Hatten wir noch nie und gehen es an. So packen wir und fahren in der Nacht bewährt azyklisch hoch nach Harlingen, wo MALA in ihrer Box wartet.

Zuvor steht noch etwas Spleißvergnügen an - der kleine zusätzliche Trittfender, den wir uns im NOK wünschten, soll bald mit an Bord kommen. Zum Glück verlernt man anscheinend auch nach längerer Pause das Stricken und Melken nicht ... :)

Spleißen.
MALA

Der fertige Trittfender liegt bald bereit, Taschen sind gepackt - wir freuen uns auf die Nordsee und sind immens gespannt, ob unser Lernexperiment wohl aufgehen wird.

Fertig. Paßt.
MALA

Wir kommen an. MALA geht es prima. Alles trocken. Nur die Seeventile bewegen sich eher widerwillig. Müssen wir schmieren ... Ich messe sofort die neue Antennenanlage ein, deren Fertigstellung ich beim letzten Arbeitseinsatz an Bord nicht mehr schaffte - die Werft sprang ein, in den letzten zwei Wochen.

Die erste Antenne steht weiterhin bei einem feinen SWR von 1,35 - und ist solitär für das Funkgerät vorgesehen. Die zweite Antenne ist unser 'Problemtierchen' und nach wie vor nicht so gut. Aber ausreichend jetzt, daß das AIS-Gerät das Stehwellenverhältnis der Anlage (von mir provisorisch eingemessen mit sehr mäßigen ca. 2) nun akzeptiert und ohne Fehlermeldungen hochläuft.

Antenne neu, Kabel neu, Stecker neu ... damit stoße ich an meine "KnowHow-Grenzen" in der schönen Funktechnik - besser bekomme ich's selbst nicht hin. Nicht ideal, ganz klar - aber anscheinend gut genug.

Unsere Antennen sind mühevoll isoliert montiert. Uns ist es wichtig, auch über diesen Weg keine eventuelle Spannung auf den Rumpf zu bekommen. Die Diagnose von eventuell streunenden Strömen auf unserem Alurumpf ist 'sauber', keine unerwünschten Effekte, alles fein - es sieht GUT aus für uns diesmal! Unsere eigene Spannung steigt :) Wir wollen auf's Wasser.

Update 1.
MALA

Aber zuvor stecke ich erst noch den "Raymarine-Angst-Systemupdate-Kartenchip" in den Leser des Datenmasters. Wie jedesmal ... mit äußerst gemischten Gefühlen, ehrlich gesagt.

Aber wir haben uns vorgenommen, zumindest einmal zum Saisonbeginn (und lange, nachdem Erfahrungsberichte bereits online auffindbar sind) ein großes Systemupdate zu fahren - und allen Geräten am Bus den Versionsstand zukommen zu lassen, den der Hersteller für die Gerätschaften aufgelegt hat. Also ... sorgenvoller Druck auf "jetzt aktualisieren" ... dann zähes Warten.

Update 2.
MALA

Ein einziger Fehler. OK, das hätte schlimmer kommen können, im ersten Versuch ... ;)

Nur der kleine Plotter an der Navi mochte das zentrale Sammel-Update nicht annehmen. Dem konnte abgeholfen werden, indem die SD-Karte direkt in den kleinen Plotter eingesetzt und das Update für dieses Gerät solitär noch einmal angestoßen wurde.

Prima, das hat geklappt. Alle Plotter vermelden stolz piepsend nun die Versionsnummer 4.6.103. Wir fahren die Systeme neu hoch, während die Taschen, Ersatzteile und Einkäufe verstaut werden.

Und dann freuen wir uns über eine bisher nie erreichte AIS-Empfangsreichweite. Klasse!

Auf MALA war ja bisher das alte R&R-Antennensystem verbaut - und mit dem (und dessen Leitungsfehlern) arbeitete unser modernes AIS nicht zusammen, sodaß wir die eiserne Reserve-Antenne auf dem Heckkorb temporär als AIS-Antenne verwendeten. Damit ging eine eher begrenzte Reichweite einher. Dem ist jetzt auch Abhilfe geschaffen - endlich! :)

AIS-Empfang.
MALA

Noch nie konnten wir in der Box liegend die Signale anderer Boote von Kornwerderzand über das Boontjes, Harlingen, den Pollendamm, bis weit in Blauwe Slenk und teils sogar Vliestroom direkt aufnehmen. Und auch der Radio-Check beim Hafenmeister Harlingen war positiv - "loud & clear" ist exakt die Antwort, die den Schipper in helle Freude versetzt.

Alles fertig - wir knacken ein Ankommer-Bier auf - und freuen uns auf morgen. Endlich wieder SEGELN, nach derart langer (Zwangs-) Pause. Das neue Rigg, die gewarteten Rollanlagen, Achterstagspanner, der neue Propeller, unser gewarteter Motor und nicht zuletzt der neu konstruierte Ankerbeschlag wollen alle jetzt getestet werden ...

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Do, 09.05.2024


Die Tide meint es gut mit uns. Wir düfen ausschlafen. Hochwasser Harlingen ist erst um viertel vor zwölf, das reicht uns für alles. Wir wollen nur Maschine, Propeller und die Segel kurz testen - und uns dann in erster Reihe trockenfallen lassen, möglichst direkt vor Harlingens Haustür, um morgen dann den anlaufenden Trubel der großen Ruderboot-Regatta von Harlingen nach Terschelling genießen zu können.

Ein schneller Anruf bei unseren Brücken- und Schleusenwärtern, Maschine an, Leinen los - wir sind in Fahrt!

Um 13:50 Uhr klappen die Schleusentore hinter uns zu. Auf dem Weg dahin mußten wir leider bereits ein klapperndes, mechanisch wirkendes Geräusch erkennen. Klar drehzahlabhängig. Da ist noch nicht alles so, wie es sein soll. Aber es ist nur ein leichtes Geräusch ... und wir laufen weiter. Das Watt wird's uns zeigen.

Läuft wieder!
MALA

Wir schleusen mittlerweile so entspannt, daß es alle währenddessen auch einfach nur genießen können. MALA verhält sich mit dem neuen Prop erheblich anders. Vor allem beim Aufstoppen. Ein leichter Radeffekt ist da! Der Bug weicht etwas nach Steuerbord, das Heck leicht nach Backbord aus. Aha. Das ist neu.

Sie läuft derzeit etwas schneller voraus, wenn nur eingekuppelt ist. Und der Propeller entwickelt gewaltiger Biß beim Aufstoppen, ebenfall neu für uns. Das kann gut werden. Lars auf dem Vordeck legt recht lässig seine Leine über, achtern sind wir wie immer bereits fest.

Lars
MALA

Gesche dekoriert schon in der Schleuse um, räumt überzählige Leinen und Fender bereits ab ;) - und wir beide genießen auch die Tatsache, mit Lars nicht nur unseren erfahrenen 'Nachwuchsskipper', sondern auch ein sehr kräftiges weiteres Paar Hände an Bord zu haben. Das erleichtert doch alles ... und wir sollten auch auf diesem Törn wieder sehr davon profitieren.

Gesche.
MALA

Selbst Bordhund Mia, in Schleusen eher immer etwas aufgeregt, trägt es mit Fassung und liegt ganz bequem im Cockpit. Wie üblich mit Grandezza voll im Weg und auf allen Leinen drauf, an die wir kurz danach irgendwie ranwollen ... SCHÖN!

Mia.
MALA

Auf dem Testsegel-Schlag im Kimstergat haben wir alle Hände voll zu tun. Prüfen Rigg und Segel, finden auch diesmal wieder zwei von uns falsch eingeschorene Leinen (wie immer zum Start) und kreuzen segelnd im geringen Wind das Kimstergat hoch.

Eigentlich nur aus Spaß an der reinen Segelfreude - und ein wenig gegen die Uhr, wie uns bewußt ist. Denn gleich hinter dem Pollendamm noch einen schnellen Versuch zu machen, dort auch trockenfallen zu können wird eine eher knappe Sache. Da lagen wir so noch nie.

Bei den leichten Bedingungen läuft MALA dann praktisch von alleine Richtung Nordost. Wir alle genießen, beobachten, prüfen und fahren eigentlich nur mit. Lars liegt nach dem Segelsetzen auf dem Doghouse rum, liest & lernt. Das ist gut - auch dieser Teil unsers 'Experiments' scheint zu funktionieren. Dem Wetter sei Dank! Fein - weiter so! :)

Segeln & Lernen. Unser Versuch.
MALA

Wende - und zurück - das Kimstergat wieder runter. Die Tidenuhr in der Navi tickt vernehmlich (und bekanntlich wartet die zugehörige Tide ja nie ...).

Alle sind happy mit MALAs Rigg und Segeln und genießen auch den nächsten Gang - zurück Richtung Hafeneinfahrt. Mit 6,2kn kommen wir herangeschäumt. Jetzt aber flott weg mit all den Tüchern!

Idylle 1.
MALA

Lars & Hund teilen sich die Lesearbeit ... aber so richtig mitreißend scheint der Lesestoff auf Dauer zumindest nicht zu sein. Der Lernende guckt nach ein, zwei Stunden nur noch wenig begeistert - und der Vierbeiner pennt. Höchste Zeit, daß auf unserem temporären 'Schulschiff' hier mal wieder etwas Abwechslung geboten wird ...

Idylle 2.
MALA

Wir packen ein und starten den (immer noch am Heck etwas klappernden) Diesel. Ganz langsam aalen wir uns hinter'm Pollendam ins Flache. Vorbei an einem Ankerlieger vorne an der ersten Sandbank - und mit einem Fischer im Nacken, der die Wattkanten abzufahren scheint.

Die Seekarte ist erstaunlich korrekt, was die Tiefen angeht, in dieser Ecke. Weit besser, als 'lediglich grobe Orientierung mit symbolischem Charakter' in diesem Fall - wir sind überrascht. " ... 1,2m ... 1,0m ... 0,9m ... Anzeige ist weg ...".

Lars lotet mit dem Stab - und wir entscheiden auf "Hier ist's gut." Spät dran sind wir - und dennoch sehr weit auf den Sand aufgefahren. Er steigt nur recht flach an in diesem Gebiet.

Der Anker fällt auf eher mäßigem Watt. Leicht schlickig. Und etwas zu früh übrigens; etwa 200m, leider. MALA wird nicht ganz trockenfallen heute Nacht. Mist. :)

Aber auch das gehört zu unseren Watt-Experimenten. Klappt nicht immer auf Anhieb perfekt - aber das Revierwissen wächst bei jedem Mal. :) LERNZEIT im doppelten Sinne.

Fest.
MALA

Kurz danach setzen wir sanft auf und liegen fest. Das noch kühle Wasser steht rund ums Boot. Lars läuft dennoch einmal auf die höher liegende Sandbank rüber. Im obenstehenden Bild sieht man ihn klein am Wassersaum stehend.

"Kein Parade-Untergrund" meldet er etwas später, bei Ankunft zurück an Bord und seine Schilderungen finden direkten Eingang ins Logbuch ... Danach rüstet sich die Natur für ein wahrhaft farbenprächtiges Tagesfinale. Traumhaft!

Erstes Orange, vielversprechend.
MALA

Für heute ist genug gelernt. Feierabend. Wir kochen groß auf, stellen das Esssen aber erst einmal zurück - und rühren MALAs obligatorischen Sundowner zusammen - danach sitzen wir wie die Seevögel auf der Stange oben auf dem Doghouse und genießen das Spektakel, das sich vor unseren Augen zu entfalten beginnt, in vollen Zügen & in wirklich allererster Logenplatzreihe. Gemeinsam & schön.

Erste Reihe - Abendlicht.
MALA

Das Farbenfeuerwerk sollte sich noch gewaltig steigern. So schön, wie wir es tatsächlich bisher selten sehen konnten. Wir sind sprachlos beeindruckt, während die Sonne auf der Showbühne sich noch adrette Querstreifen zulegt - und abschließend wirklich wie flüssiges Metall auf den Horizont tropft und dort im Wasser langsam verglüht.

FLÜSSIGES ORANGE!
MALA

Gut, daß wir mit dem Abendessen gewartet haben - das war's wirklich wert. Wir gehen schlemmen, als das Orange so langsam einem tiefen Blau weicht. Satt und zufrieden kommen wir später wieder an Deck geklettert, während ein lichtes Blau gesprenkelt mit ersten Sternen das orange Spektakel abgelöst hat.

Blau.
MALA

Wieder ein weiterer Hingucker an diesem gelungenen ersten Abend im Watt. Und es sollte nicht der letzte für diesen feinen Tag sein.

Denn mit dem auflaufendem Wasser kommt auch hier farbenprächtiges Feuerwerk zu uns. Als hätten sich alle im Watt gefreut, daß wir endlich wieder mit draußen sein dürfen, ;) - werden wir begrüßt mit tiefblauem Meeresleuchten als freundliche Zugabe!

Von beeindruckender Intensität und rund um MALAs Rumpf, daß es die helle Freude und sogar mal etwas photographierbar ist. Mit diesen schönen Eindrücken gehen wir alle zufrieden in die Kojen.

Meeresleuchten rund um MALAS Rumpf.
MALA


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Fr, 10.05.2024


Der Tag der großen Ruderregatta. Von Harlingen bis Terschelling, in diesen liebenswerten offenen Boote. Es zieht viele Schaulustige an - und bereits morgens, als wir mit Kaffee ins Cockpit hochkommen, liegt Harlingens Hafeneinfahrt voll von kreuz und quer hängenden Ankerliegern an ihren Ketten. Alle schon wach und auf den Beinen ...

Viel los bei Harlingen.
MALA

MALA schwimmt langsam auf und wir gehen direkt ankerauf, dann durch die Ankerlieger raus, in Richtung Pollendamm. Erst um ca. 14:15 Uhr gehen die ersten Boote an den Start.

Bei dem tollen Wetter wollen wir doch nicht warten, sondern lieber voraussegeln, uns hoffentlich gemütlich weiter draußen ins Watt legen (auch, wenn's erneut zeitlich sehr/zu knapp sein wird) - und das Feld dann dort an uns vorbeiflanieren lassen.

Spannendes Rigg.
MALA

Mit uns sind allerlei lustige Gefährte, schnelle Schlaucher und Begleitboote in Richtung Terschelling unterwegs. Auch einige Großsegler der braunen Flotten scheinen schon vorzufahren. Wir schwimmen im Strom mit - und segeln prächtig.

Eine nette Brise in warmer Sonne macht uns das leicht und in viel zu knappen zwei Stunden rauschen wir bereits durch den Vliestroom und halten auf die Fransche Gaatje unterhalb Richel zu.

Wir sind sehr spät dran. Es ist flach - und die kleinen Tonnen liegen scheinbar noch sonstwo. Schnell runter mit den Plünnen - und dann vorsichtig voran.

Viele Sportboote liegen weiter hinten bereits hoch und trocken. Doch da kommen wir nicht mehr hin. Vorne liegen drei Plattboden, die ohne Anker zu setzen auf den Sand gerutscht sind. Auch nur gerade noch so, wie wir sehen, als wir uns langsam vorantasten.

Bereits an der keck vorstehenden Sandnase nach Abzweig aus dem Vliestroom macht es ein erstes Mal vernehmlich "SCHLOOORRK!" und wir kommen fest & nickend zum Stillstand. Und Lars rief es sogar noch aus. Mist hier! Das ist bedeutend früher, als erhofft und erwartet.

Gut, daß wir so langsam laufen. Hier wollen wir nicht liegen - mit all dem Schwell aus dem Vliestroom noch. Das kennen wir schon ...

Mit beherzt zurück kommt MALA noch einmal wieder frei. Und mäandert nun von links nach rechts und nach Gefühl, um irgendwo noch etwas mehr Wasser unter dem komplett aufgeholten Kiel zu finden.

Es scheuert am frisch mit Antifouling gepönten Bauch hie und da schon vernehmlich ... Noch geben wir's nicht auf. Aber jede Minute auf der Tidenuhr arbeitet jetzt gegen uns & unsere Chancen hier.

"Keine Tiefe mehr!". OK, dann halt ohne. Wir suchen weiter. Lars stakt lotend an Steuerbord, mit Blick auf unser Schraubenwasser stehe ich stehe am Ruder und wir eiern hin und her, während Gesche am Bug den Anker schon mal auf die Wasseroberfläche legt.

Es reicht uns ... beinahe. Bis hinter die Großsegler kommen wir noch, dann biegen wir ab richten den Bug auf die kleine schwimmende Vogelwarte - und warten, bis wir zum Stillstand kommen. "SCHLOOORRK!" Das ist jetzt.

Ende der Vorstellung, Maschine aus. Mehr geht nicht. Das muß irgendwie reichen. :) Aber wir liegen an der Kante, das ist auch klar. Und unter einem für MALA vollkommen unüblichen Winkel, wohlwissend, daß das Anheben und Absetzen auf dem schönen Sandwattboden später in solch einer Lage eine unschön rumpelige Angelegenheit werden wird.

Hoffentlich haben wir uns das kleine herausschauende Schaufelrädchen vom Log bei diesem Raufrutschen nicht abgefahren. So unelegant erzwingen wir's im Watt gewöhnlich nicht.

Zunächst legt Lars schnell noch den Anker provisorisch aus. Er muß dazu mit Klappspaten ordentlich im noch frischen Wasser rumpütschern. Dann schauen wir später, wie 'schlimm' es tatsächlich wird ;)

Anker - Raustragen & Eingraben.
MALA

Das Wasser beginnt weiter abzulaufen. Am Bug liegen wir prima fest. Am Heck ist's noch unstatthaft tief. Es hilft nichts. Einer von uns muß auch achtern nochmal rein & unser Pelztierchen auf festen Boden bringen.

Lars 'opfert sich', trägt den Hund und Mia genießt die ausgedehnte Spaß- und Tobezeit auf dem Watt & an der langen Laufleine gemeinsam mit Lars, während für uns das Wasser langsam und beständig weiter fällt.

Aber auch wir werden nicht trockenen Fußes von Bord kommen, sondern müssen ebenso bauchnabeltief waten. Wir legen nachher noch um.

Schlecht Liegen an der Kante.
MALA

Liebevolle Transportdienstleistung.
MALA

Wir freuen uns über unser stabiles, tapferes Boot, das all solche Späßchen mitmacht - und nehmen erst einen heißen Kaffee, bevor wir uns ins kühle Naß begeben.

Den von Hand ausgelegten Anker wir werden wir später nach Wattbegehung und Abschätzung noch an deutlich verlängerter Kette und weiter hoch auf's Watt umsetzen. So können wir bei der nächsten Tidenrunde mit mehr Würde und weniger Aufwand aussteigen ...

Nun wird aber erst einmal gerudert. Der Blick auf's AIS zeigt, daß die Flotte sich unser Position nähert. Der AIS-Bildschirm ist knallvoll und wir greifen zum Fernglas, gespannt, wie die offenen Ruderboote sich machen werden.

Hoch, halbtrocken nur - und ordentlich schief :)
MALA

Unsere Akkubänke sind gut geladen. Die Servicebank praktisch voll, die Navigationsbank, auf der im Moment die Instrumente und Plotter laufen, nimmt noch fröhlich die Energie der eilig rausgehängten mobilen Solarpanele an.

Trotz mehrere Ampère Verbrauch an den Instrumenten und Plottern fließen gute 3,4A noch in die Speicher. Sehr erfreulich! Und bei der flach stehenden Abendsonne - für uns auch eine kleine Überraschung. Allerbest!

Ladestrom.
MALA

Jetzt aber schnell zu unseren Sportlern! Denn der Bildschirm des Plotters quillt im Vliestroom schier über vor lauter Boot-Signalen. Die offenen Ruderboote nähern sich in beachtlichem Tempo. Begleitet von allerlei Gefährten strömen sie an uns vorbei, was wir sehr zu schätzen wissen und im Fernglas gut beobachten können:

AIS im Überfluß.
MALA

Rudersportler in ihren offenen Booten.
MALA

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Erfolg! Die Kette ist kräftig verlängert, wir haben den neuen Platz bestmöglich abgeschätzt - und Lars schleppte knapp 30m zusätzliche Kette nebst Anker vorläufig durch den Sand und grub das Grundeisen prima ein. Sobald wir aufschwimmen, werden wir knapp 20 Meter Kette wieder einholen und unsere neue Lage im Watt für die Nacht einnehmen. Das sollte bestens halten und tat es auch.

Manuelle Ankerwinsch.
MALA

Unser neuer Ankerbeschlag bewährt sich:

Das neue Ankergeschirr im noch nächtlichen Test.
MALA

Mit dem auflaufenden Wasser können wir abends noch beobachten, wie sich der gebaute Beschlag in der Situation "Wind gegen Strom" bewährt. MALA pendelt um die Ankerrolle, die Dehnleine läuft links und rechts wie erwartet an den Wangen an. Alles scheint prima soweit und wir gehen beruhigt und zufrieden schlafen.

Viel Schlaf werden wir im Stück nicht bekommen ... um und bei 3 Uhr rumpelt es wie erwartet kräftig. Und unser Bordhund, der bei Störungen solcher Art anschlägt, weckte uns das erste Mal. (seufz)

Bis Mia beruhigt ist und wir vernünftig liegen, ist unsere Restschlafenszeit auf magere zwei Stunden bis 6 Uhr - Niedrigwasser zusammengeschrumpft. Naja - Wattfahrerlos, wir beschweren uns nicht, sondern gehen schnell schlafen. :)

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Sa, 11.05.2024


Morgenspaziergang. Unser Plan hat prima funktioniert, wir liegen traumhaft. Der Anker hat sich mit Tidenkipp wie immer gedreht und sofort wieder in den Boden gezogen.

MALA bietet einen tollen Anblick im morgendlichen Licht. Wir machen uns auf einen ausgedehnten Spaziergang, bis unsere Füße im Wasser langsam zu Eiskristallen werden ...

06:00 - neue Lage. Hoch & trocken.
MALA

SCHÖN!
MALA


MALA

Wir nutzen die Gelegenheit für einen ersten Inspektionsblick auf den Propeller. Das erklärt das Klappern: Der Seilschneider hat Spiel und das fixe Schneidmesser schwingt und bewegt sich hin und her. Das ist es, was wir hören. OK.

Die Maschine selbst kommt auf 3400 1/min maximale Drehzahl im gestrigen Test. Das sollten 3800 1/min sein, die Nenndrehzahl unser Maschine (wenngleich wir in diesen Drehzahlbereichen normalerweise nichts verloren zu haben meinen).

Also ist die "Voraus-Steigung" noch einzustellen. Je 180° an der Einstellschraube sollen etwa 200 1/min Drehzahländerung resultieren. Also wäre wohl etwas mehr als eine ganze Umdrehung für rund 400-500 1/min eine gute Sache.

Neuer Propeller.
MALA

An drei Stellen auf dem Wattrücken vor der Vogelbeobachtungsstation stehen gelbe Kuntstoffstangen-Pärchen. Eine Stange oben mit reflektierenden Streifen versehen. Wir fragen uns - "Wofür mögen die Dinger wohl sein?". Und von wem wohl gesetzt? Weiß das jemand?

Stangen im Watt?
MALA

Auf unserem großen Spazierbogen laufen wir noch einmal im Wattliegerfeld der Sportboote vorbei. Die alle ein gutes Stück höher und weiter in Fahrwasserrichtung nach Vlieland liegen - und somit dem Schwell und Kabbelwasser aus dem Vliestroom entgehen. Das ist sanfter beim Aufschwimmen und Aufsetzen.

Wir müssen langsam zurück. Das Wasser wird bald schnell wieder auflaufen - und wir wollen noch eine Stunde (Wattfahrerglück diesmal) schlafen und dann ... SEGELN! :)

[Anm.: Die gute Stunde in den Kojen reichte nicht aus, um unsere Eisklumpen-Füße vollständig wieder aufzutauen - für Barfußwattwanderungen ist es doch einfach noch etwas früh, wie es scheint...]

Wattliegerfeld weiter innen/oben.
MALA

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Abfahrt: Das Ankerauf-Manöver ist die helle Freude. Es läuft perfekt rund. Kein Verkanten, kein Rausspringen mehr, ein glatter, geschmeidiger Ablauf. Wir freuen uns. Das Großsegel geht noch am Anker hoch und sobald wir frei sind, laufen wir in das Fahrwasser der Franschen Gaatje in Richtung Vliestroom.

Ein besonders schöner Segeltag steht uns bevor. MALA prescht im leichten Wind von 3-4 Bft unter Vollzeug wie entfesselt voran, da passt einfach alles. Spurtreu und ganz fein an der Windkante längs steuerbar. Schon wieder freuen wir uns ... ;)

Vom Segeln her sind wir jetzt mit unserem geliebten Kutter so langsam da, wo wir gemeinsam hinwollten. :)

Trotz 10 Minuten bei zunächst über 5kn Fahrt durch's Wasser haben wir immer noch keine Anzeige für dieselbe. Nach dem Trockenfallen kommt die normalerweise binnen ein paar Sekunden wieder zurück.

Also dürfte etwas am Drehgeber nicht passen. Hoffentlich nicht abgefahren ... Vielleicht haben wir Glück ... ich ziehe den Sensor und wir schauen mal. Dabei lerne ich - es ist bei dessen Einbausituation in MALAs Rumpf auch vollkommen problemlos möglich das bei 5kn Fahrt durchs Wasser zu tun. Ich war die Jahre immer zu vorsichtig diesbezüglich. Geht prima.

Etwas Seifenwasser für's Schaufelrädchen, putzen, und streicheln, liebkosen - und schon hatten wir auch wieder gemessene Fahrt durch's Wasser. Das ist gut.

Sensor-Pflege.
MALA

Die neuen Segel ziehen und stehen wunderschön. MALA läuft knapp unterhalb ihrer rechnerischen Rumpfgeschwindigkeit durch's Wasser, während Lars konzentriert an der Windkante entlangsteuert, um uns in der Blauwe Slenk die nötige Höhe heraus zu schinden, sodaß wir um das Flach ohne zusätzlichen Kreuzschlag noch herumkommen. Wenig Welle. Das ist die helle Freude & gelingt!

Vollzeug.
MALA

Junge Segler reffen nicht ;) Und schon gar nicht, wenn die Aussicht besteht, daß wir irgendwie um die Ecke schnibbeln und danach echte Helden sein können ... Juchu! Mit Vollzeug geht's in Richtung Harlingen. Ich selbst verbeiße mir grinsend erfolgreich jeden ernst gemeinten Kommentar - war ja selbst nicht anders. :)

Daß der Krängungsmesser dabei des öfteren die 30° touchiert gehört mit zum Vergnügen. Da dürfen die augenzwinkernden Hinweise, daß wir gerefft und mit 20° Lage nicht langsamer wären ... auch gerne mal lachend ignoriert werden. ;)

30° ... das Privileg der jungen Steuerleute ;) ...
MALA

Steuermann.
MALA

Jeder schöne Törn geht dann 'plötzlich' auf einen Schlag zuende. So auch dieser. Der Pollendamm rauscht heran, viel zu früh, wir wir einhellig befinden. Keiner von uns mag aufhören.

Etwas widerwillig werden die Segel ohne Probleme geborgen, dann laufen wir auch schon durch die Schleuse - und mit einem durchweg gelungenen Manöver etwas später durch die Brücke und in MALAs Box.

Leinen fest, Maschine aus. Wir feiern den Tag. Räumen & klaren alles auf - und beschließen, daß wir schon kommendes Wochenende wiederkommen wollen.

Vielleicht können wir bereits die Korrektur am Propeller angehen. Auf jeden Fall werden wir letzte Schapps neu organisieren und die abschließenden Kleinigkeiten für den Sommertörn vorbereiten.

Denn auf den freuen wir uns heute schon besonders - und bis dahin werden wir alle gut beschäftigt sein.




In diesem Sinne,


A l l e r b e s t e   G r ü s s e
   -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a    -

MALA.

MALA.
MALA.

MALA.