MALA.

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MALA - Ostertörn.
Fortsetzung ... Teil III ... Kreuz & quer im IJsselmeer.

Sonntag, 17.04.22

Der strahlend sonnige Morgen, den wir in wirklich aller Frühe beim ausgiebigen Frühstück im Cockpit verbringen, steht der herrlichen Nacht im kleinen Stadthafen in Enkhuizen in nichts nach. Wirklich gut!

Erst gegen 11:30 Uhr beginnen wir, die Landverbindungen zu kappen und uns langsam in Bewegung zu setzen. Die "AanUit"-App funktioniert - und auf "Klick" ist die Landstromdose wieder abgeschaltet. Angezeigt wird die abgenommene Energie & Dauer. Donnerwetter, daß wir tatsächlich 4kWh aufgenommen hatten, das überraschte uns doch.

"Aan" & "Uit".
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Wir verlassen die Box und dieseln langsam au die kleine Klappbrücke zu. Unser "Wetter-Routing" zeigt an, daß wir uns vor der Tür mit stolzen 5-6kn Wind herumschlagen dürfen. Eieiei. Aber das ist gut - wir haben wieder einmal kein festgelegtes Ziel, noch eine gewünschte Ankunftszeit. Je länger, desto besser. So richtig "eilig" ... hat es niemand von uns ...

Kein Streß.
MALA

Ein weiteres Mal ist lustiges "Schaulaufen" von MALA in den kleinen Kanälen angesagt. Wir machen langsam, fahren den Gastgebern direkt unter Fenstersimsen, Blumenrabatten und vor ihren Terrassen längs - und rundum freuten sich die photographierenden Besucher wieder. Amüsant.

Draußen erwartet uns das Wetter genau, wie angesagt. Ach: Und unser kleines "Wunder" wurde für uns diesmal tatsächlich wahr - und so plätscherte MALA mit aller Wäsche oben und sehr annehmbarem Kaffee-Kurs in Richtung Stavoren übers eingedeichte Meer. Rundum - bereits echte Sommerstimmung.

Stramme 6,2kn wahrer Wind. MALA macht im Trab gefühlte 8,7kn daraus.
MALA

Daß wir bei diesen Bedingungen von unserem tapferen Schiffchen noch mit schönen 5kn über Grund beschenkt werden, verblüfft uns - und prompt beginnen erste Hochrechnungen, die klar zeigen: "Das geht uns schon wieder alles zu schnell! Wir haben doch absolut keine Eile & das 'Binnenmeer' ist nur schmal ...".

Sonne & Energie.
MALA

Es wird so schön warm, daß wir tatsächlich das Bimini riggen. Obendrauf sonnen sich die Solarzellen und versorgen uns stabil mit 5-6A Ladestrom. Der Lichteinfallswinkel paßt auf diesem Schlag über die gesamte Strecke optimal - nichts muß nachjustiert werden.

Wir hingegen lassen bei so viel Energieüberschuß steuern. Elektrisch. Das ist doch mal Luxus. Mia darf sich an Deck nach Belieben frei bewegen, kein "Leinenzwang" heute - und wir freuen uns, daß wir tatsächlich energieseitig vollkommen autark derzeit so vor uns hinschippern. Erholung macht sich breit.

Trockenen Fußes ... ;)
MALA

Ganz anders als im Januar ist wieder richtig was los. Aus der AIS-Sicht hat man beinahe das Gefühl, trockenen Fußes auf die andere Seite laufen zu können ... ;) Das sind wir gar nicht gewohnt.

Bei dem Windhauch macht sich auch das Wetter-Routing, das wir nur aus Spaß an der Freude, zur Übung und gegen Langeweile unterwegs laufen lassen alle Mühe ... und führt natürlich mittendurch. Wir folgen den Empfehlungen & haben also zum Kaffee rundum viel zu schauen.

14kn Wind.
MALA

Etwas später, gegen 17 Uhr, frischt der Wind nachdem er brav gedreht hat tatsächlich lokal noch auf sagenhafte 14kn auf :) Das sind stolze 3kn mehr Zuwachs, als vorhergesagt und erwartet. MALA quittiert das mit 7kn Fahrt durchs Wasser, Kurs Nord-Ost.

Na, jetzt wird's ja noch richtig "hektisch" auf dieser See-Fahrt ;) Wir rauschen im Sommer-Modus auf Stavoren zu und müssen irgenwann entscheiden. "Wollen wir da jetzt hin?!"

Da erreicht uns aus dem Segeln-Forum ein ortskundiger Tip: "Hindeloopen. Das ist schön, angenehm und sehenswert. Da müßt Ihr hin". Cool; noch bevor wir die Frage irgendwo stellen, ist die Antwort schon da. Na denn! Dann soll das so sein. Wir "lassen" ein paar Grad abfallen, machen uns noch einen weiteren Kaffee - und warten, bis uns also Hindeloopen so langsam 'entgegenkommt'.

Segeln, so lange es geht.
MALA

Danach packen wir Bimini, Kaffeetassen und Solartasche langsam ein, segeln noch so lange es auf diesem Kurs bis vor die Hafeneinfahrt gehen wird - und freuen uns auf einen weiteren kleinen Hafen, den wir noch gar nicht besucht haben. Eins ist jetzt schon klar: Das "Naherholungsgebiet" IJsselmeer haben wir bei aller Tidenfreude draußen vor der Tür ... eindeutig unterschätzt. Gefällt uns SEHR - und ist lediglich knappe 8sm von MALAs Box entfernt. Fein.

Haustür Hindeloopen.
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"Zack!". Da sind wir angekommen. Länger konnten wir's nicht rauszögern, sonst wären wir vorbeigelaufen ... ;) Schnell fallen die Segel, der Diesel schiebt die letzten Meter und wir laufen ein.

So ein Anmeldesteiger ist eine feine Sache. Freundliche Hafenmeister sind es auch. :) Und schon zwei, drei Minuten später liegen wir bereits fest in einer schönen Box an angenehmen Stegen, in einer sehr ordentlichen Marina mit wirklich feinen Anlangen drum herum.

Eine gute Wahl. Und das fanden wir schon, bevor wir beim obligatorischen kleinen Spaziergang abends sahen, wie niedlich auch der kleine Ort dazu ist! :) Wirklich - eine gute Empfehlung.

Erwartung.
MALA

Nach Spaziergang und fürstlichem Aufkochen & Genießen versammeln wir uns "just in time" so langsam auf dem Vordeck.

An den Mast gelehnt und aus der Pantry mit Kaltgetränk ausgestattet können wir ganz in Ruhe abwarten, was Mutter Natur heute Abend an Feuerwerk für uns bereithalten mag. Manchmal paßt einfach alles.

(Das Plüschige im Vordergrund ist übrigens ... Hund - und nur mittelmäßig an Sonnenuntergängen interessiert).

Erfüllung.
MALA

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Montag, 18.04.22

Der Montag Morgen beschert uns nach einer schönen Nacht zunächst bergeweise Pfannkuchen aus der Pantry (Randbemerkung: Wer ahnt denn auch, daß in einem dieser modernen Spezial-Plastik-Eier-Schutzbehältnisse ... tatsächlich alle 10 schutzbefolenen Produkte kaputtgehen, wenn der Karton nur einmal vom Herd rutscht ...).

Im Anschluß dann wird uns ein weiteres Mal ... Kaffee-Segeln zuteil.

Das dunkle da im Hintergrund ist der schwarzgeärgerte Schiffer, der sich da grimmig an seinen Kaffee-Pott klammert. ;) Am Rad vor ihm zeugen tiefe Bißspuren von seinem Groll. Wir sind nicht sicher, ob sich das auf der nachstehenden Aufnahme ordentlich erkennen läßt ...

Dabei lief alles wunderbar. Auslaufen, tolles Leichtwind-Segeln bis zur Schleuse, dort konnten wir prima mit drei Großen durchrutschen. Alles gut. Bis zum Beginn Boontjes.

Wir wurden gerade statthaft versegelt. Auch noch von einem schönen, gut geführten Schiff, das zu allem Überfluß wohl nur einen Fuß länger als unseres ist. Aber gemeinsam mit seiner Crew eindeutig besser mit den paar Knoten Wind und dem Strom aus dem Boontjes gegenan klar kam.

Fast Flaute.
MALA

Ein tröstendes "komm, Klüver und Fock kommen doch bald" hellte die Stimmung etwas auf ... und bei "na, da kommen wir um die Bestellung eines neuen Groß ja wirklich gar nicht drum herum für nächste Saison" ging die Sonne wieder auf ;). Die Sparmaus wird sich winden ... aber bis dahin ist noch Zeit.

Wir "finden" erstmal im Boontjes unsere bekannte Flachstelle wieder (zwischen den Päärchen BO29-BO30 und BO31-BO32 ist es 4 Stunden nach Hochwasser Harlingen am 18.04.22 noch ziemlich präzise 1,1m tief. Flacher auf der „roten Seite“, etwas weniger untief auf der „grünen Seite“).

Dann hangeln wir uns noch reine Weile Richtung Harlingen, bis erst der Wind - und dann die Fahrt über Grund so langsam ausgeht. Bei 0,5kn SOG geben wir klein bei und packen ein. Wir wollen schließlich noch eine Schleuse und vor allem eine Brücke zeitgerecht bekommen.

Und da lernen wir prompt noch etwas Neues dazu. :) Denn zu diesem Tidenstand sind wir tatsächlich noch nie nach Harlingen reingekommen. Von der Nordsee - oder auch aus der umliegenden Waddenzee kommend, sind wir meist eher um und bei Hochwasser in Harlingen. Nicht aber in Richtung "nahe Niedrigwasser". Eine neue Erfahrung, die gleich eine weitere mit sich bringen sollte:

Tannenbaum-Beleuchtung.
MALA

Wie immer melden wir uns kurz beim Hafen, laufen dann durch - und stehen vor der uns gut vertrauten Schleuse in Harlingen. Doch die antwortet gar nicht auf unsere Anfrage wie immer. Nanu?! Was ist da los?

Ein genauerer Blick, während wir vor den Schleusentoren herumtreiben offenbart ein wahres rotes Lichtermeer zwischen den Toren, von denen das Linke sogar beidseitig offensteht. Wir können durchgucken :) Na, die werden doch nicht ... ?! Doch. Und wie.

Uns strömt es mit knapp einem Knoten entgegen. Ein schneller versichernder Blick in den Almanac fördert auch zutage, daß der rote Tannenbaum wohl auf eben diesen derzeit laufenden Spülbetrieb hindeutet. Das erklärt's. Hatten wir hier noch nicht. Wußten wir natürlich ... ;)

Eine gute 3/4 Stunde später dürfen wir dann. Und kurz danach läßt uns das freundliche Harlinger Brücken-Team, schnell angeradelt, noch gerade zeitgerecht durch unsere Klappbrücke. Klasse! Gleich danach liegen wir hochzufrieden fest in unser "Heimat-Box".

Abschluß & Rückblick:
  • SCHÖN war's! :) Und wie. Wir wollten mal ostseeartiges, tidenfreies Genießen bei feinem Wetter, ein paar von den schönen IJsselmeer-Häfen kennenlernen, die wir noch nicht besucht haben - und genau das gab's für uns. Was für ein schöner Einstand - wir sind unheimlich dankbar!

  • Batterie & Batteriemonitor: Der neue Lithium-Akku-Rucksack hat sich sehr bewährt. Damit scheinen die große Service-Bank und die kleiner Navigations-Bank mit "Rücksack" bei den Belastungen im Segelbetrieb jetzt gut angeglichen zu sein. Der zuständige Batteriemonitor ist in seiner Bedatung gegenüber früher jetzt mit zusätzlichen +40Ah (Blei, 240Ah) und +46Ah (Lithium) neu bestückt.

  • Die Quellen der kleinen Kugeln, die unser Deck verzierten, sind entdeckt: Der untere Teil der Führungsschiene für die Mastrutscher-Wagen ist etwas runtergerutscht - und gab so den Kugeln der Wagen ihre Freiheit. Mist - aber gut, daß wir's gefunden haben. Das kommt auf die Checkliste - und neue Kugeln in die betroffenen Wagen. Dazu noch einige Umlenkrollen neu an Deck.

  • Zum B2B-Lader: Der wollte zunächst nicht laden. Im Modus "Ladegerät" wird das nichts. Es wird schnell eine Unterspannungsabschaltung "erkannt", wie es scheint. Im Modul "Stromversorgung" und mit einer gesetzten Ausgangsspannung von konservativ 14,4V funktioniert es ohne Unterbrechungen. Bis zu rund 16A Ladestrom kommen in der Navigationsbank an (rd. 19A Entladestrom wird währenddessen auf der energiespendenden Service-Bank angezeigt). Das Ganze wird von uns ausschließlich als "Backup" manuell unterwegs im Bedarfsfall geschaltet - für 30-60 Minuten, um die Navigationsbank aus der Servicebank laden zu können, falls es Not täte.

Wir freuen uns unheimlich auf unseren nächsten Besuch oben an der Küsten. Und das wird zum Glück schnell gehen.

Anfang Mai läuft die Guppy vom Atlantic Round-Trip wieder ein - da darf Lars in IJmuiden nochmal mit an Bord gehen - und wir alle in Medemblik dann einen schönen Abend gemeinsam mit der Young Crew haben.

Und bereits Mitte Mai hat sich MALA für die todernste, hochexklusive Waddenzee-Regatta - das 1811 RACE - eine Meldung eingefangen ;)

MALA im Regatta-Modus.
MALA
Weet u genodigd tot de uiterst exclusieve zeilelite, die zich niet laat weerhouden door gure westenwinden en felle getijdenstromen, die zeegaten doorkruist of het niets is, die onvervaard de banken trotseert.


Donnerschlag. Die letzte "Regatta" ist lange her.
Sehr lange ...

Ich erwäge natürlich (zur wachsenden Sorge der Skipperin), selbstverständlich das gesamte hölzerne Interieur, die Maschine, die Tanks, die Deckenverkleidungen auszubauen und auf den Steg zu stellen, Pantry, Schapps & Backkisten zu leeren, die Bodenbretter mit Löchern zu versehen, die Leinen zu verjüngen und die Batterien aus Gewichtsgründen nur halb zu laden ... Das ist schließlich eine sehr ernste Sache.


In diesem Sinne, wir freuen uns und hoffen auf eine gute Saison,

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A l l e r b e s t e   G r ü s s e
   -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a    -

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