MALA.

MALA.
MALA.


MALA - Abschlußarbeiten.
... von Motorservice, Tankreinigungen & neuer Energie ...

(Fortsetzung)

Freitag, 25.03.22

Heute ist Sahara-Sand-Schippen & Deckwaschen angesagt.

Außerdem ist "Trinkwasser-Tank-Tag".
Er beginnt mit Öffnen und mechanischem Ausreinigen unser beiden großen Wassertanks unter den Salonpolstern. Mit Chlorreiniger, Bürste und Lappen wird das Tankinnere ausgeschrubbt, gewaschen und trockengelegt. Der Ablauf ins System ist in dieser Phase bei uns abgesperrt. Die Behandlung über die Jahre bewährt sich für uns.

Wir wissen: Viele lassen diesen Schritt für sich weg, manche halten das alles auch für überzogen und nicht nötig... das ist für uns vollkommen OK ;) Da wir jedesmal sehen, was wir so auswischen, bleiben wir für uns ganz persönlich dabei.

Wenig bis gar kein Biofilm und einwandfreier Geschmack des Wassers ist unser "Lohn" für diese etwas ätzenden Arbeiten. Nach dieser Basis-Reinigung für beide Tanks setzt sich die Aktion fort mit zunächst 8-stündiger Einwirkzeit unser chemischen Hilfsmittelchen. Das machen die alleine. Währenddessen kümmern wir uns um Kaffee & die vielen Kleinigkeiten rundum.

Alle Leitungen, Deckel, Einfüll-Öffnungen, Hähne sind gereinigt, die Dichtungen und O-Ringe ersetzt. Für die an Deck befindlichen Wasser-Einfüllstutzen sind es bei uns 70Sh Nitril-Ringe mit 35x4mm. Die gehen über die Deckel, sitzen gefettet satt in der Nut - und die Deckel schließen mit der Kurbel gedreht noch vollständig. Das merken wir uns diesmal ... :)

Es geht gut voran. Nach Leerziehen, dann gründlichem Spülen und Entkalken des Gesamtsystems (nochmal >2h Wartezeiten für uns) und nochmaligem Leeren & Spülen sind wir in Summe erst abends komplett fertig, können die großen Wartungsöffnungen wieder verschließen und unser Frischwasser ist bereit für die neue Saison.

Wir verstehen jeden, der sich diesen Aufwand nicht machen mag :) Der Backbord-Tank ist mit 225l befüllt, der Steuerbord-Tank bleibt bis zum Sommertörn stillgelegt.

Auf den gemeinsamen "Round-Table" mit der Werft-Crew und den Hafenliegern freuen wir uns nun besonders - und beeilen uns, sodaß wir bei einer großen Runde Leckereien und "Nach-Geburtstags-Bier" am langen Tisch, in feiner Gesellschaft und strahlender Abendsonne sitzen.

Eine Kleinigkeit steht vorher noch an: Wir kriechen via Backskiste und Achterkabine noch einmal bis ganz nach achtern ins Heck, wo die oberen (neuen) Ruderlager auf uns warten. Mit der Fettpresse bekommen sie ihre Pflege, bis sauberes Fett auf der Unterseite ausgedrückt wird, noch ein Blick auf die Dichtungsbälge und ein Griff an alle Gelenke und Kontermuttern, dann etwas wischen & wir sind für heute fertig.

Samstag, 26.03.22


Die Zeit fliegt. Samstag schon.
Unser erster Gang heute führt uns nach Frühkaffee direkt erstmal rüber in die Lagerhalle unser Lieblingswerft. :) Hier wollen wir die bereitliegenden Segelsäcke von Klüver und Fock einsammeln, die vom Segelmacher kommend hier für uns bereitliegen. Tscha - Segelsäcke liegen für uns bereit. Aber leider die falschen.

Das ist nun einfach Pech, aber für uns heute leider nicht mehr auszubügeln, beim Segelmacher ist niemand mehr erreichbar. Na, sowas kann passieren, wir tragen es mit Urlaubsfassung und schauen, was wir stattdessen tun. Also: Keine Segel heute. Es gibt Schlimmeres.

Immerhin können wir uns noch um das Vorstag der (Sturm-) Fock kümmern, die uns bei arg bewegter Luft auf der Nordsee zu sehr schlug. Zwei bis drei Umdrehungen am Spanner unter der Rollanlage sollten die Situation bei stärkerem Wind draußen hoffentlich verbessern. Das ist auch nach Empfehlung des "Riggers" unser Werft so passend. Dann setzen wir noch die Lifelines an Deck nach und schließen hier die Decksarbeiten für diesmal ab.



E n e r g i e - S p i e l e r e i e n :

Den Rest-Tag widmen wir kurzerhand um - Statt Segel-Einziehen probieren wir unser mobiles Energie-Provisorium aus. Sonnig genug ist es schließlich. Wir rechnen mit bis zu maximal 6A solaren "Ertrags" im sommerlichen Optimalfall.

Glaubt man diversen Ertragsrechnern und Herstellerinformationen, dann dürften wir in unseren Breiten und relevanten Zeiten mit 30Ah pro Tag im Mittel rechnen. An manchen Tagen deutlich mehr (bis zu 50Ah scheinen als durchaus erreichbar angesehen zu sein) - an machen Tagen sicher auch mal nahe Null. Wir sind gespannt.

Heute dürfte es deutlich weniger sein, ganz klar - aber wenn wir so überhaupt einen Beitrag zum Aufpolieren unser Tages-Energiebilanz unterwegs und fern vom Landstrom erreichen können, dann wäre schon viel gewonnen.

Ohne zu große Erwartungshaltung stecken wir das fliegende Kabel in eine der 12V-Steckdosen in Niedergang oder Navi, halten das kleine Solarpanel an Deck stehend von Hand mal Richtung Sonne hoch - und lassen den kleinen Fox-Regler seine Arbeit aufnehmen. Was mag da als "Ertrag" wohl direkt so einlaufen?

Wir sind vollkommen perplex:

Über 5 Ampère!
MALA

Das hat uns durchweg positiv überrascht, damit haben wir so nicht gerechnet: Ende März, ausprobiert gegen 14:30 Uhr, liefern die Solarzellen 5.4A Ladestrom, den unsere Service-Batteriebank bei einem Ladestand von rd. 95% gerne akzeptiert!

Jetzt ist unser Interesse geweckt - und wir bändseln das kleine Solarpanel kurz an die Reling, so, wie es vielleicht an lauen Segeltagen, sicherlich aber vor Anker liegend prima hängen könnte:

An der Reling.
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Das Panel hängt gut "aus dem Weg" platziert, außen an den Drähten- so ginge das tatsächlich. Wir merken, daß der Ertrag ordentlich ist und (wie von vielen Sachkundigeren auch immer betont) immens abhängig auch von der Positionierung der Solarzellen zur Sonne. Dort hängend werden aus den ideal hochgehaltenen 5.4A dauerhafte 3.5A, in Spitzen der Sonneneintrahlung bei ganz freiem Himmel dann bis zu 4.2A.

3.5-4.2A.
MALA

Ebenso wird direkt ersichtlich, daß schon kleinere Bewölkungen die oben angegebene Spreizung von immerhin fast einem Ampère Ladestrom verursachen können. Was passiert, wenn geringer Schatten auf die Solarzellenfläche fällt probieren wir ebenfalls - und hier kann bereits der kleine Schattenwurf von zwei hochgehaltenen Leinen den Ertrag auf magere 1.2A einbrechen lassen. Das merken wir uns.

Wir spielen weiter:

Im Rigg - bestmöglich zur Sonne.
MALA

Schräg testweise ins Rigg gehängt (ggf. für's Ankerliegen mal relevant) sind im Mittel um die 4A konstant erreichbar. Weniger, als im hochgehaltenen Idealfall, aber etwas besser und vor allem konstanter, als an der Reling. Dafür im Wind & mächtig im Weg hängend ...

4.1A.
MALA

Wir probieren in schneller Folge noch weitere mögliche Positionen für den Sonnenfänger:

Im Rigg - bestmöglich zur Sonne.
MALA

Schräg auf dem Doghouse liegend und unten an den (festgesetzten) Baum gebändselt, zeigt sich ein Ertrag, etwas unter der im Weg hängenden Lösung - und nicht allzuweit weg von der Relings-Anbringung und ebenfalls nicht über die Maßen in unseren Laufwegen liegend. Also durchaus ebenfalls eine mögliche Option.

Auf dem Deck sieht man aber auch bereits die ersten Schattenwürfe von Leinen und Relingsstützen bei uns an Bord. Fällt dieser Schatten in größerem Stile auf die Solarzellen - dann wird das sicher spürbare Einbußen mit sich bringen. So wie photographiert sind es immerhin noch stabile 3.8A im Moment.

3.8A.
MALA

Als letzten Test wollen wir nochmal schnell wissen, wie sich die viel gescholtene Plazierung auf dem Doghouse, praktisch unter dem Baum liegend im Vergleich schlägt:

Auf dem Dockhouse.
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Dieser Anbringungsort kann auch bei unser Anwendung tatsächlich nicht mithalten. Sehr praktisch und in unserem Fall wirklich aus jedem Laufweg an Deck herausgehalten, ist der Ertrag doch spürbar geringer, als bei den anderen Positionen.

Hier schlägt ganz klar die Schattenproblematik in Verbindung mit dem flachen Sonneneinfallswinkel zu. Flächiger Schattenwurf, vor allem, wenn scharf konturiert schaltet die "Ernte" praktisch vollständig aus. Schmale kleine Schatten über mehreren Zellen - oder auch großflächige, jedoch diffuse Abschattungen drücken die Ladeströme erheblich.

2.5A.
MALA


In Summe sind wir von dem kleinen, mobilen Energielieferanten sehr beeindruckt und durchweg zufrieden. In der kurzen Testzeit gewannen wir gleich ein Prozent hinzu - und werden die Anbringung auf dem Bimini ebenfalls im Sommer noch versuchen.

Was sich ebenfalls zeigte: Diese unseligen 12V-PKW-Steckdosen-Stecker tendieren zum Rauswandern. Oder zu latenten Kontaktschwächen. Da werden wir - vor allem, wenn im Wellengang draußen unterwegs - noch etwas "nachhelfen" müssen, um hier eine zuverlässige Verbindung sicherzustellen.

Damit lassen wir's gut sein für diese Runde. Wir räumen und klaren MALA unter und über Deck auf, entfernen gefühlt tonnenweise noch weiteren Saharasand von Deck, feiern uns dafür, daß wir dank genähter Abdeckhauben keinen Sand in den Winschen haben, finden noch einen Block an Deck, der nach 18 harten Jahren nun langam seine kleinen Lagerkugeln zu verteilen beginnt - und schließen diese Runde für uns langsam ab.

Den Abend genießen wir bei Kibbelingen in Harlingen und lassen ihn später im Cockpit ausklingen. Auf dem Wasser zu sein - und sei es auch nur im Hafen liegend ... ist einfach schön! :)

Harlinger Seeblick gen Pollendam.
MALA


Sonntag, 27.03.22


Der Sonntag sollte für uns die bisher elendste, da echt pechbewährte Rückfahrt nach Hause bringen. Statt der üblichen 7 Stunden waren es diesmal dank diverser Sperrungen und unglücklicher Unfälle leider 15 Stunden. Gemildert, wie so oft durch einen netten Familienbesuch als Stop zwischendrin, der uns wieder unheimlich gut tat!

Swantje sei auch hier Dank - weihten wir allerdings erstmal morgens neue Kaffeebecher ein, die MALAs Pantry etwas bunter machen in Zukunft. :) Was uns in jedem Fall auffiel ... wir waren wie immer etwas unwillig, von Bord zu gehen - aber vor allem waren wir selbst nach dem Morgen-Kaffee noch nicht richtig wach. Woran liegt das?!

Colorful Coffee ;)
MALA


Die Erklärung lieferte die Sendung mit der Maus - bis heute eine wesentliche Quelle meines Wissens für alle Lebenslagen: DIE MAUS war's. Richtig - Zeitumstellung. Uns fehlt die Stunde. Alles klar.

Zeitdiebstahl..
MALA


In Kürze hoffen wir dann, endlich auch mal wieder Segeln gehen zu können :)

In diesem Sinne,


A l l e r b e s t e   G r ü s s e
   -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a    -

MALA.

MALA.
MALA.

MALA.