MALA.

MALA.
MALA.


Sommer-Törn 2021.
"Flußfahrt Teil I" - Die Elbe hoch bis Stade. dann weiter bis Lühesand.


V o l l e   1 1   T a g e   E l b e.
Nach dem Nordsee-Segeln "außenrum" schließt sich jetzt der "Elbe-Teil" an. Insgesamt haben wir uns tatsächlich elf ganze Tage Zeit genommen, dieses schöne Gewässer mit etwas Ruhe neu kennenlernen zu können!

Das hatte ich ursprünglich gar nicht erwartet - aber die Elbe ist einfach ZU schön - und wir hatten genug Luft in der gesamten Törnplanung, die uns das flexible Anpassen bestens ermöglichte, dieses Jahr. Wir sind froh, daß wir alles so gemacht haben ... :)

Vorangestellt sei unser ganz besonderer Dank an die feinen Elbe-Segler, die im direkten Kontakt und auch im segeln-forum mit viel Mühe, Zeit und Revierkunde im Vorfeld & ganz wunderbarem Austausch und mit Revier-Tips allererster Güte :) halfen, diesen schönen Abschnitt unseres Sommertörns so planen & gestalten zu können! Ohne sie wären wir an den allerhübschesten Ecken ganz sicher eilig vorbeigerutscht! VIELEN DANK!!

Und trotzdem ist noch so viel Einladendes unterwegs "nebendran" offen geblieben, daß MALA ganz sicher wiederkommen wird, um auch die kleinen abzweigenden Gewässer und Liegemöglichkeiten weiter bereisen & kennenlernen zu können!

11 Tage Elbe-Hüpfer.
MALA


Dienstag, 03.08.21

Den ersten kurzen Sprung - stolze 12 Seemeilen - ;) von Cuxhaven bis in die Oste haben wir ja bereits hinter uns. MALA liegt ruhig im Strom vor Anker und gleich danach geht es per Gummi-Tender an den Saum der trockenfallenden Sände, oder Ufer um unserem "Bordseehund" noch viel Auslauf zu ermöglichen. Ach - und unserem "Wattschwein" natürlich ;) das keine Gelegeheit ausläßt, eine Schlammpackung und nachfolgendes Bad mitzunehmen.

Relax.
MALA


Sundowner-Sprung ins Wasser. Bei Lars praktisch wetterunabhängig obligatorisch.
MALA


Mittwoch, 04.08.21

Die Ruhe und einsetzende Entspannung des Abends nehmen wir vom ruhigen, geschützen Ankerplatz in der Ostemündung gleich am nächsten Morgen dann mit in die Elbe. Um 07:20 Uhr sind wir bereits zugange und bewegen Gummiboot, Hund und uns nochmal, bevor es dann Ankerauf geht.

Wie immer auch im Watt halten wir uns weitab von allen ruhenden Tierchen und genießen die Friedlichkeit und den Blick auf MALA, die zufrieden trocken- oder hier vor Anker liegt und auf uns wartet. Mia darf dann frei an einer langen Schleppleine laufen und flitzt erfreut zwischen Gesche und mir am Wassersaum hin- und her. So stören wir niemanden - und kommen bei all' dem Sitzen im Cockpit zu Bewegung.

Frühsport & Frühstücksbelohnung.
MALA


O s t e m ü n d u n g   b i s    S t a d e.
Stade ist eine der Städte, die wir uns gerne einmal besonders ansehen wollen ... wer weiß. ;)

Um 08:30 Uhr stehen bereits die Segel und wir haben uns auf der Elbe eingefädelt. Der Strom schiebt uns wie erhofft elbauf - und es gibt tatsächlich wieder Wind! Nord um drei ... wir segeln. Auf der Elbe. Das hatten wir uns so einen langen Winter erträumt. An den Elbufern zieht Schönheit an uns vorbei.

Glückstadt bereits um 11:30 Uhr querab, Schwarztonnen- und Pagensand bald danach. MALA läuft "alle Plünnen oben" und zügig. Wir genießen, auch das kontinuierliche Vorbeiziehen der "großen Pötte".

NL-Fahrwasser-erprobt macht uns die relative Nähe zu den großen Partnern nichts aus, das kennen wir und verhalten uns vorhersehbar, fahren soweit es geht deutlich außerhalb der ausgetonnten Fahrwasser, beziehungsweise am ganz rechten Rand.

Nett durchgestaffelt, wir Kleinen ganz außen, dann Kümos und kleine Frachter, dazwischen immer wieder schnelle Lotsen oder "Halunder" - und in der Mitte die großen Schrankwände, die uns teils die Sonne nehmen. Sehr angenehm und schön.

Von der Oste nach Stade.
MALA


Viel zu früh ruft Gesche als Navigator dann schon "Segel runter! Zügig!", setzt sich das Kommando gleich selbst auf dem Vorschiff um und zeigt auf eine schmale Einfahrt an Steuerbord. Diese wird, etwas weiter hinten dann idyllisch und von Gras, Wiesen, Schafen und Kühen umgeben sein :) - "Rechts ab vor dem geringelten Türmchen da, sonst sind wir schon vorbei! :)". Da geht es in die Schwinge und wir legen Ruder.

Schwinge voraus
MALA


Neben Idylle begegnet uns baulich dann als erstes das Sperrwerk. Und es steht für uns im Wortsinne sperrangelweit offen. Sehr gut für uns. Nicht so schön für viele Radfahrer, wie wir später in Gesprächen lernen - aber wir sind schließlich Segler und entsprechend zufrieden. :)

Sperrwerk.
MALA


Den kleinen, sehr aufgeräumt und gut aussehenden Sportbootverein mit dessen schönen Anlegern passieren wir als nächstes. Warntafeln weisen auf besondere Strömung vor den Stegen hin. Das wird wohl dann zu den Spülzeiten der Fall sein, von denen uns später in Stade der freundliche Hafenmeister berichtet. Kein Windhauch regt sich mehr.

Uns kommt das jetzt natürlich jetzt sehr entgegen - und so dieseln wir beschaulich weiter, bis die nächste große Bauanlage langsam in Sicht kommt.

Erste Liegemöglichkeit in der Schwinge voraus.
MALA




Nun folgt wie im Pferde-Parcours ein Doppelhindernis. Zunächst in Form der alten Eisenbahnbrücke, danach die große Straßenbrücke. Nach unseren nautischen Informationen steht erstgenannte "immer offen - es sei denn, sie ist geschlossen"! Aha. Dann sei zu tröööten ... es geht doch nichts über solide Informationen zur Navigation.

In unserem Fall war die immer offenstehende Brücke ... geschlossen. Etwas unsicher und am Unterlagen-Lesen trieben wir faul so auf der Schwinge rum, als ein paar freundliche Sportboote uns passierten. Flach genug direkt drunter durchzufahren, gaben sie uns den Hinweis einfach zweimal mit irgendwas zu tröten - "Ihr werdet sehen, dann geiht dat Ding auf!".

Gleich danach kam zu unser Freude tatsächlich Bewegung in die Brücke. Das ist toll - und wir dachten, nur in den Niederlanden würde dem Kleinboot-Verkehr noch solche Aufmerksamkeit zuteil. Weit gefehlt! Wie schön!

Doppelhindernis in Sicht. :)
MALA


Wir beeilen uns bei diesem tollen Service, schnellstmöglich durchzugehen. Und das war auch gut so, wie wir gleich danach merken, denn kaum war unser Achterstag sprichwörtlich aus der Brückenanlage heraus, begann diese wieder zu schließen.

Warum wohl diese Eile bei einer Brücke, die "immer offensteht"?! Das wurde gleich klar, als Gesche noch am Telefonieren für die nächste große Brückenanlage war.

Da ging es genauso freundlich zu "... jooou, ich seh' Euch, na, denn kommt mal ran! ...". Hinter uns donnerte ein Zug über die gerade geschlossene Brücke. Wir sind unheimlich beeindruckt!

Und das aufklappende Großbauwerk vor uns entläßt MALA auf das letzte Stück der Schwinge in Richtung Stade - immer unter den wachsamen Augen von den am Rande stehenden Schwarzbunten, versteht sich. Schön!

Blick zurück.
MALA


Obenstehend noch ein letzter Blick zurück auf die Brücken - die vordere schließt direkt nach uns und auf der hinteren, zuvor passierten, rauscht bereits der lange Zug durch. Irre.

Wir selbst schauen dann wieder nach vorne - weit ist es bis Stade jetzt nicht mehr. Aber flach teilweise! Wir messen an einigen Stellen tatsächlich lediglich 1,2m Wassertiefe, die schnell wieder auf 2m ansteigt, sind aber auch hier etwas überrascht, da hätten wir mit etwas mehr gerechnet.

Für MALA reicht es dicke - und Stade kommt in Sicht. Wir sind gespannt. Auf diese Art haben wir bisher noch keine kleine Stadt angesteuert. Und ein weiteres Mal lernen wir, daß mitnichten nur in den schönen Niederlanden herrliche Altstädte in zentraler Lage auch von kleinen Segelbooten besucht werden können! :)

Einfahrt nach Stade.
MALA


Wir fahren den ersten Leuten direkt unter'm Balkon durch - und dann öffnet sich ein liebenswerter kleiner Hafen vor MALAs Bug. Mit Museums-Schiff, das von Freiwilligen engagiert gepflegt wird, schönen ordentlichen Steganlagen, in toll geschützter Lage - und mit vielversprechendem Blick auf die im Hintergrund schon sichtbare Stadtkulisse. So hatten wir uns das vorgestellt!

Stade (Alt-)Stadthafen.
MALA


Wir gehen linker Hand im Bild oben an schönen Schwimmstegen längsseits hinter dem hübschen Holzschiff - und sind angekommen! Bereits um 14:15 Uhr gehen unsere Leinen fest und wir fühlen uns auf den Schlag sauwohl.

Der Hafenmeister in seinem Kümo-Brücken-Büro ist noch nicht wieder da - aber von den freundlichen Nebenliegern werden wir mit allen erforderlichen Infos versorgt und entrichten später und mit nettem Klönschnack die Liegegebühr.

Irgendwas war doch noch ... ... ich komme nicht drauf - und befrage die Skipperin extra nochmal. Hmmm. Wir wissen es nicht. Na, dann wird es nicht so wichtig gewesen sein - das war leider eine Fehlannahme, wie wir noch schmierig und eingesaut lernen sollten. Aber nicht mehr heute ...

Ganz besonders schön finden wir die netten Gespräche, die sich bei unseren Segeltouren mit anderen Seglern oder Segelbegeisterten so oft und unverhofft ergeben. Hier in Stade schnackten wir lange mit einem sehr netten Passanten und Segler, der seinerseits eben nach Stade zurück gezogen - und nun auf der Suche nach einem seegängigen Boot ist.

Unsere kleine Atlantic ist hier immer mal ein "Türöffner" - und so unterhalten wir uns lange, lernen viel über Stade (was für uns hochinteressant ist) - und stellen gemeinsam fest, daß wir beide die Lene kennen, neben der wir lagen & die gerade von Cuxhaven nach Harlingen ausgelaufen ist. Schöne, kleine Welt! :)

Stadtbild.
MALA


Die gesamte Crew macht sich nach dem Anleger sofort auf den Weg in die schöne Altstadt, die uns - lebendig und angenehm - ad hoc überzeugen kann. Der gute Kaffee und die Apfel-Marzipan-Torte tragen das Ihre zum Wohlfühlen bei - während wir uns von dem sehr, sehr ausgedehnten Stadtrundgang erstmal erholen.

Daß Stade auch ebendiese schöne Altstadt aufs Liebenswerteste mit den augenzwinkernden Bildern und Wandinstallationen eines meiner liebsten Cartoonisten verzieren läßt, nimmt uns weiter für die Stadt ein. Tetsche-Ausstellung im Hansehafen.

Angeklebte Kunstwerke, ohne, daß die ehrenwerte alte Bausubstanz leidet ... so schön kann man das machen, in einer lebendigen Stadt. :)

Steuerbord.
MALA


Wußtet Ihr, daß auch Frederick & Piggeldy aus dem Landkreis Stade kommen?! Also wir nicht. :) Es gibt an allen Ecken Nettes zu entdecken, überall sitzen Gäste in der Außengastronomie - nicht alles besteht aus den 1€-Läden ...

Und so zieht sich unsere Stadtrunde hocherfreulich immer mehr in die Länge und erst spät wollen wir wieder zurück zu MALA. Wo lang in den hübschen Gassen?!? - " Nichts leichter als das! Komm' mal mit!". :)

Nacht-Sicht - Stader Stadthafen.
MALA


Abends im Cockpit gibt's wie immer unsere Törnplanung für den nächsten Tag. Hier wird das besonders einfach - Tide und die Spülzeiten des Sperrwerkes morgen meinen es gut mit uns. Und so legen wir am nächsten Tag erst um 13 Uhr ab.

MALA. Nachts.
MALA


Donnerstag, 05.08.21

Beziehungsweise - wir wollen ablegen. Mutter Natur sagt allerdings zunächst "nein!" und schickt zwei kräftige Gewitterhuschen. OK. Das Spektakel genießen wir mit heißem Kaffee in den Pötten - und erst um 14:15 Uhr kann es losgehen. Bis 15:45 müssen wir durch's Sperrwerk sein, danach wird geschlossen. Also machen wir zügig.

Im Logbuch hatte hierzu Gesche hier notiert:

" ... Bemerkung: Es hat Sinn, einen Gewitterschauer abzuwarten und danach erst loszufahren. es ist auch eine gute Idee, bei der Brücke mit etwas Vorlauf anzurufen, dann muß man nirgends lange warten. Die Fahrt vom Ablegen Stade bis Einfahrt in die Elbe hat insgesamt (!) nur gute 30 Minuten gedauert. "

Lars steuert uns von Stade die Schwinge runter bis in die Elbe zurück.


Stade nach Lühesand.
MALA


W e i t e r  v o n    S t a d e   b i s   L ü h e s a n d.
Das dürfte dann wohl unser kürzestes "Etmal" dieses Törns werden: Knappe 6sm bis zum schönen, langen Anlegesteg des WSC Lühesand. Aber was soll's - wir wollten auch diese Ecke kennenlernen, es gab genug Empfehlungen - und WIR HABEN ZEIT! :)

Eine 3/4 Stunde später liegt MALA schon sicher und fest und wir haben bereits die Liegegebühr entrichtet. Es ist bemerkenswert wenig los. Ein anderes Ehepaar ist viele Meter weiter kurz auf einem der Boote, ein paar Vereinsmitglieder und eine Crew am Ausflugsschiff bereiten vorne am Steg etwas vor ... ansonsten sind wir alleine.

Den Ausblick vom Clubhaus finden wir berückend - weit im Hintergrund ein stillgelegtes Kraftwerk - und vor uns nur grüne, schöne Idylle. Verrückt, wie die Elbe solche Gegensätze vereinen kann.

WSC Lühe - Lühesand.
MALA


Jetzt schlägt nochmal die Stunde unseres Tender-Käptns - und Lars umrundet die kleine vorgelagerte Insel, erkundet Lühesand - und holt mich später ab, daß wir Lühesand nochmal gemeinsam in Augenschein nehmen. So viel ist der Tender lange nicht gefahren worden.

Mittlerweile ist das Wasser ganz erheblich gefallen. Die Sände kommen heraus - und die Einfahrt zum WSC-Lühe-Steg ist seitlich von imposanten Steinschüttungen gesäumt. Wenn man die Sände besser kennt, könnte man glatt mittendrin trockenfallen ... einladend erscheint das hier alles!

Ganz hinten bildmittig sitzt Gesche im Cockpit von MALA und schaut dem Ausflug ihrer Crew mit Mia gemeinsam zu. Linkerhand kann man durch den schmalen Durchbruch bereits wieder auf die Elbe hinausschauen.

Und da soll es für uns morgen auch weitergehen. Dann sind es nicht nur 6 - sondern gewaltige 16 Seemeilen bis nach Hamburg. ;) Es leben die kleinen Sprünge!

Abend-Portrait.
MALA






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