MALA.



MALA.


MALA

(aktualisiert)
Fortsetzung II

#15 - N o r d e r n e y    -    J u i s t

Was haben wir uns im Vorfeld um diesen kleinen Hopser von gerade einmal knappen 11sm den Kopf zerbrochen: Memmert WfW - Juister WfW - Juister Zufahrt. Alles schien im Vorfeld hinsichtlich Tiefe eher knapp, Tiden, Wind ... und wurde nicht besser, wenn wir uns mit anderen Seglern austauschten. Schlußendlich erlebten wir es vollkommen unproblematisch:

Übersicht
MALA


Wenn wir eins haben, dann ist das wieder einmal erfreulich: Zeit! :)
Erst gegen kurz vor 18 Uhr lösen wir die Leinen und bei angenehmem SW-Wind um 4 stehen wir bereits eine 3/4 Stunde später an der Einfahrt zum Memmert Fahrwasser. Hier zeigt sich dann rundum auch, daß unser eigentliches Augenmerk einmal mehr weniger den gut vorberechneten Wassertiefen, als vielmehr dem Wetter gelten sollte.

Wetter. Mal wieder.
MALA

Rund um uns herum blitzt und donnert es. Wetterleuchten und sehr ansehnliche Wolkenberge überall, darin schön erkennbar die Regenbänder. Und - für alle aufregend zu beobachten - tatsächlich gut erkennbare "Rüssel", die sich von oben kommend bis auf die Wasseroberfläche schlängeln. Ganz klar: Der eigentliche Star dieses Tages ist ... DAS WETTER.

Rüssel
MALA

Wir selber allerdings müssen feststellen, daß anscheinend blinde Passagiere einen Weg an Bord gefunden haben: Unken . Ständig war ein Murmeln an Deck zu hören: "... gleich kriegen wir's dicke, sage ich Euch ..." - "... na, DIE Front bekommen wir ab ..." - "... uiuiui, da steckt kräftig Wind drin ..." - "... was machen wir denn, wenn die ersten Blitze niedergehen?! ...". Nur Gesche, am Ruder stehend, lehnt sich weit aus dem Fenster und versichtert allseits und allen, daß uns diesmal NICHTS erwischen wird. Weder im ersten, noch im zweiten Fahrwasser und auch nicht in der knappen Zufahrt zum Juister Hafen. Hört, hört. Und sie sollte Recht behalten. Ganz knapp, aber richtig! :)

... unter Selbststeueranlage ... ;)
MALA

Wir laufen die Fahrwasser ab und rauschen durch die Hafenzufahrt. Gleich setzen wir den Blinker rechts ... Mittlerweile hat es etwas aufgefrischt und der Wind steht quer auf der bemerkenswert kleinen und rustikalen inneren Hafeneinfahrt. Einladend rostige Spundwände, fest in den Boden gerammt recken sich uns entgegen, während wir leicht eiernd ... nicht ... durchfahren. :) Das liegt am aufgeholten Kiel, keine Frage ... Da drehen wir lieber im Hafenbecken noch eine Extrarunde, holen kräftig Schwung gegen den Wind - und sind durch. Kurze Zeit später liegen wir prima längsseits am Steg, das lief rund. Beim Hafenmeisterbüro hängt nur ein Zettel an der Tür "bin in der Stadt, Codes im Schaukasten". Strom gibt's ebenfalls. Das ist einfach. Und sympathisch.

Juist.
MALA



#16 - J u i s t    -    L a n d t a g

Im Rückblick:
Ausschlafen, Frühstücken mit frisch gebackenen Brötchen, und dann der ganz große Stadtrundgang. Eis, Waffeln, Fischbrötchen und ein großes gemeinsames Bad im Meer. Abends dann nochmal richtig schön und einfach Schlemmen im "Piratennest". Währenddessen lief die Hafenwaschmaschine, das war dringend nötig.

Heute gegen 2h nach Niedrigwasser hat ein (mutmaßlich revierkundiger?) Schiffer mit robustem Eigenbau das Hafenbecken umgerührt. Eine geschlagene halbe Stunde wühlte er sich aus der Box, ganz hinten im Hafen. Schwarzes Wasser wurde aufgequirlt, alle paar Meter blieb er wieder hängen. Hoffentlich Innenkühlung ... Und bahnte sich so langsam seinen Weg bis zur metallisch bewehrten Hafendurchfahrt. Da blieb er nochmals gute 20 Minuten hängen. Aber die Crew scheint das erwartet zu haben und nahm das alles in vollkommener Gelassenheit. Ob das normales Vorgehen ist? Nach über einer Stunde quirlendem Kampf hatte der Segler es bis aus dem Hafen geschafft, um dann im Fahrwasser der Zufahrt festzukommen ... Na, das müssen wohl treibende Terminzwänge sein. Wir haben diese glücklicherweise nicht :)

Den Rest des Abends geht es für uns nochmal um die aktualisierte Törnplanung für den großen Schlag "außenrum". Die vollkommen unklare Komponente bleibt das Wetter. Wir haben wirklich instabile Zeiten erwischt, seit das schöne stationäre Hoch sich davongemacht hat ...


#17 - J u i s t    -    V l i e l a n d (unterwegs)
Feuer.
MALA


07:00 Uhr. Knalloranger Morgenhimmel. "Abendrot mokt Wedder god" - aber gilt das auch für morgens? *)

Hinter der Hafenausfahrt haben wir sichere 1,4m, im WfW immer mindestens 1,8m. Wir segeln. Die gesamte Garderobe kommt raus, um dem bißchen Wind gegen das strömende Wasser irgendwie etwas Weg in die richtige Richtung abzuringen. Es sind immerhin 95 sm, außenrum über die Nordsee.

*) Nachtrag: Kleine Ergänzung von Gesche: "Red sky in the morning - shepherd's warning! Red sky at night - shepherd's delight!" Mist. Wir hätten es wissen können ... ;) - [Anm.d.Red.: Und das sagt sie mir erst jetzt und im Nachhinein!!]

Wir ringen mit den Bedingungen. Großsegel hoch. Code-0 dazu. Spibaum raus. Alles wieder runter. Klüver hoch. Klüver wieder runter. Großsegel runter, nur Code-0 ... Das war nicht ganz einfach. Spätestens in der Nähe der Osterems-Ausfahrt lassen wir die Maschine mitlaufen. Draußen auf den Sandbänken zeigte sich, daß auf der Nordsee anscheinend noch gewaltiger Schwell herrscht. Heranschäumend wie eine Herde Wildpferde, so wirkt es, während wir uns langsam unseren Weg raus auf See beinahe meterweise erkämpfen. Da wollen wir rein?

Da rauscht es im Funkgerät. "Securité, Securité, Securité, all ships, all ships, all ships. This is Netherland Coastguard with an urgent weather warning ...". Oh hauerha. Das paßt ja gar nicht so richtig. Zwischen 10 bis 12 Uhr, während wir weiter an die Wildpferde außen heranrücken und langsam vom einlaufenden Schwell der Nordsee aufgenommen werden, suchen wir fieberhaft Wetterprognosen und sichten die verschiedenen Modelle. Darf das wahr sein? Wir hängen hier im Schwachwind, wälzen gestern den ganzen Tag Wetterinformationen - und die Wetterfrösche sehen heute Sturm kommen? Mensch, wir wollen vielleicht 24 Stunden "außenrum" nach Westen Strecke machen. Von den gestrigen Ostwind-Anteilen, die aus SE-E heute früh um 06:45 Uhr auch noch da waren, keine Spur mehr. Nord haben wir jetzt im wesentlichen. Und das Barometer beginnt zu fallen. Spürbar. Was tun?

Willkommen auf der Nordsee. Wollen wir das so?
MALA


Wir wägen ab. Diskutieren Optionen. Aber es hilft nichts, eine Entscheidung muß her. Mit mittlerweile N-NE Winden um 4 und spürbar zunehmendem Seegang haben wir uns zunächst außen ins Küstenfahrtgebiet eingefädelt. Mit ausgebaumtem Klüver, geborgenem Groß, auf der Suche nach einem Kurs, der die erwartbare Übelkeit der Mannschaft vielleicht noch etwas rauszögern könnten, machen wir West. Über Funk erfahren wir, daß die Panacee, mit deren Skipper Claus ich in den letzten Tagen sehr nett Nachrichten austauschte, nur ganz knapp hinter uns läuft - weniger als 3,5sm zwischen unseren Schiffen. Sie aber planen gleich "abzubiegen" und dann innen längs später weiter in Richtung Niederlande zu fahren. Keine schlechte Entscheidung! ;) So bleibt es beim gedanklichen Winken, auf AIS sehen wir uns noch eine ganze Weile - und auf MALA fällt eine Entscheidung: Wir wollen das versuchen. Wohl wissend, daß es bei den Ansagen recht haarig werden mag. Material-und-Crew-Test Teil II. "Das muß man mögen" werden wir später dazu sagen. Na denn.

14:00 Uhr. Jetzt kommt noch Pech in Form der angesagten lokalen Unwetterzellen hinzu. Wir müssen fast eine 3/4 Stunde kämpfen, bis wir Spibaum und Klüver geborgen und durch die kleine Fock ersetzt haben. Doppelt angeleint und auf bockendem Vorschiff arbeitend, stehen Vorsicht & Sicherheit an allererster Stelle. Auch, wenn manches so viel langsamer geht. Bei dem kräftigen Böen-Wind aus den Gewitterzellen ist das ein Kraftakt mit unheimlich Dampf auf den alten Segeln. Wir haben den bequemen, ausgebaumten Klüver zu spät angegangen. Dabei läßt ein Block nebst Curryklemme unter rohen Kräften leider sein Leben. Erster Verschleiß setzt ein, wir müssen schneller werden, nicht so lange warten, bevor wir die Segel den aktuellen Bedingungen anpassen. Merken!

Noch gut.
MALA


Unter Fock sind wir nicht nennenswert langsamer. Gegen 16:30 Uhr dreht der Wind endgültig auf Nord - und nimmt kontinuierlich zu, im gleichen Maße fällt unser Barometer. Wo will das noch hin? Das werden echte Testbedingungen. Das Westgat Schiermonnikoog ist passiert - jetzt scheint uns die Welle nochmal steiler zu werden. Die rollenden Kämme beginnen zu brechen, rollen unter uns durch und werfen alle halbe Stunde unser armes Schiff weit auf die Seite, wenn der Rudergänger eine der achterlich einlaufenden großen Wellen unglücklich erwischt.

Das war unsere letzte Abbiegemöglichkeit. Allen ist nicht gut. Das wird die kommenden Stunden noch mehr oder weniger schlimm werden. Schiet-Wellenrichtung, wirklich. Wir entscheiden, bei unser Festlegung "weiterfahren!" zu bleiben und beginnen uns auf die kommende Nacht einzurichten. Ich gehe schlafen, kämpfe mich den Niedergang herunter, Augen fest geschlossen. Das muß ich so machen, weiß das aber. Blind fliege ich wie ein Würfel im Becher schlußendlich auf die Lee-Koje und gratuliere uns zu den guten, stabilen Leesegeln, die im Salon großartige Seekojen machen.

Familienausflug.
MALA


Ab jetzt läßt unsere Photo-Dokumentation zu wünschen übrig. Leider. Logbucheinträge und alles weitere unter Deck werden ebenfalls maximal reduziert. Nach zwei Stunden Tiefschlaf bin ich wieder da. Mittlerweile ist vieles im Salon kräftig geduscht worden. Mein Kopfkissen und ich ebenfalls, irgendetwas muß offen gewesen sein. Ich lerne etwas später bei der Übergabe, daß die Wellen eine kurze Zeit vollkommen verrückt gespielt - und Deck, Cockpit und Crew kräftig überflutet haben. Ein nicht ganz verriegeltes Decksluk sorgte dann für Regenschauer im Salon, die Lars mit viel Mühe und Engagement unten aufwischte. DANKE!! Die aufgepoppte Rettungsweste hatte ich beim Wachwerden im Salon liegend glatt übersehen, oben an Deck wird schon Ersatz getragen. Es wird anstrengender und wir leben von Tee, Cola, Zwieback und Salzgebäck. Unten "Augen zu", oben "Augen auf und nach draußen schauen". Eieiei. Um 18:30 ist Wachwechsel, ich bin wieder dran.

Mit weiter gedrehtem Wind, geändertem Strom und nur unter der Sturmfock hat das "Ablaufen vor dem Wind" ein Ende. Wir kreuzen hier vor einer Leeküste - und machen nicht ausreichend Weg nach Luv. Das geht so nicht lange weiter. Um Gesche und auch Lars, die jetzt schlafen, zu schonen und um uns in eine bessere Position für die weiteren Segelschläge in der folgenden Nacht zu bringen, beschließen Maren und ich, eine Stunde die Maschine zur Hilfe zu nehmen. Damit laden wir die Akkus und machen aber vor allem ordentlich Weg nach Luv. Diese Stunde war nicht besonders angenehm. Unser Segelschiff braucht ... SEGEL oben. So kommen wir sicher frei von der Küste und stehen gegen 20:30 Uhr bei Restlicht sicher außerhalb von 15m Tiefe. Die 10m Linie wird unsere absolute Untergrenze werden. Weniger ist nicht zulässig. *)

*) Nachtrag:
Nach einmal mehr wieder tollem Austausch im segeln-forum ergab sich unter anderen, daß mein Ansatz der 10m-Linie als unsere gewählte Untergrenze nicht ausreichend zu sein scheint. Andere Erfahrungen zeigten in der Vergangenheit, daß mindestens die 15m Wassertiefe hinsichtlich Wellenverhalten die bessere Wahl sind. So ist unter Umständen ein erheblicher Teil unser erlebten Wellen hier nicht im Wesentlichen auf die geänderten Wind- sondern besonders auch auf die veränderten Tiefenverhältnisse zurückzuführen. Das kommt als "Lessons-learned" bei uns noch nachträglich ins Logbuch. Danke, Hendrik! :)


Verflixt. :)
MALA


Wir entscheiden auf "endlich mehr Segel setzen". Das Groß im 2. Reff und im Team mit der dicht geschoteten Sturmfock. Die schnelle Umsetzung fällt uns trotz Übelkeit und gewisser (erwartungsgemäß) beginnender Lethargie viel leichter, als befürchtet und läuft glatt und rund. Endlich können wir den armen, tapferen Diesel abschalten, die bangen Blicke auf die gelegentliche Schräglage haben ein Ende. Und: MALA RENNT! Wie entfesselt.

Nautische Dämmerung ... ;)
MALA


21:30 Uhr. Abenddämmerung. Richtig besegelt, kann sie sich jetzt in den neuen Bedingungen wieder durchsetzen. 7kn, 8kn ... stabil wie auf Schienen, bei sehr erträglicher, steifer Lage auf der Seite um etwa 20° Neigung. Wir können fast beliebig auf der Route Luv machen, uns freisegeln - und es stellt sich ein gutes Gefühl ein. Der küstennahe Strom beginnt zu drehen und wieder mit uns zu sein. Mittlerweile haben sich alle aus der Crew wieder zurückgekämpft und wir sitzen im Cockpit. Es geht für alle jede Minute besser. Salzgebäck und Cola gehen gut weg, Appetit ist ein sehr gutes Zeichen. :) Geschlafen oder gedöst haben auch alle. Maren zählt die Stunden bis zur erwarteten ETA am Seegat Vlieland und ruft jeweils die Etmale aus. Es ist noch lang hin, aber das motiviert. Alles fällt allen jetzt wieder wesentlich leichter.

Bis "Mitte Terschelling" haben wir uns mittlerweile hochgearbeitet. Memmert, Borkum, Rottumerplaat, Schiermonnikoog, Engelsmanplaat, Ameland - alle liegen sie bereits im Kielwasser! Sehr erfreulich! Seit MALA gut besegelt ist, und wir diesen lästigen "Wind von achtern und Welle achtern quer"-Kurs los sind, macht das Segeln unheimlich Spaß. Fasziniert sehen wir, wie unser Windmesser zunehmend höhere Werte im Mittel ausgibt. Die Wellen werden weniger steil. Und sie brechen nicht mehr um oder unter MALA. Jetzt beginnt alles perfekt zueinander zu passen. Und wie!

Wir fahren bei kaum unter 30kn und auch in Drückern nicht mehr über 40kn gemessenem wahren Wind. Gefühlt mag es etwas mehr sein, aber das merken wir kaum: Das Doghouse bietet wunderbaren Schutz - und die Segel sind fein eingestellt. Wenig Ruderdruck, MALA liegt in Balance. Wir müssen nicht mehr von Hand steuern, um den Autopilot sicherheitshalber und vorbeugend zu schonen und zu entlasten, sondern können auch mal eine Viertelstunde im Windschutz und mit Blick auf Radar und AIS eng zusammenrücken und etwas Pause machen. Hier zahlt sich der zweite Plotter wie erhofft aus. So geht das prima! Ich ertappe mich dabei, wie ich liebevoll über das Alu unseres verläßlichen Schiffs streiche ... "Komm' MALA, Du kannst das selbst perfekt - und wir bemühen uns nach Kräften, es Dir so leicht, wie irgendmöglich zu machen ...". Aber welcher Schiffer spricht nicht manchmal heimlich mit seinem geliebten Schiff ...;)

Rauschefahrt im "schwarzen Meer".
MALA


Wellen kann man kommen hören. Das ist manchmal fast einfacher im Stockfinstern, als tagsüber. Und auch weit weniger einschüchternd, übrigens. Lars am Ruder, Gesche am Ruder, ich am Ruder. Es läuft richtig fein. Wir machen kräftig Meilen - und das in die richtige Richtung. Sehr schön!

Um 22:30 Uhr haben wir Terschelling praktisch passiert. Maren ruft die volle Stunde aus & alle können von ihren Sitzpositionen selbst auf den Plottern den Fortschritt verfolgen. Auch das hilft. Gegen 00:00 Uhr fallen wir ab und können die Ansteuerungstonne Zuider Stortemelk bereits direkt anliegen.

Maren und Gesche kümmern jetzt sich um die Planung und Details der Nachtansteuerung. Alle Kennungen, Tonnen, Peilungen sind notiert. Sie werden sich aufteilen und jeweils an back- und Steuerbord als "Guide & Ausguck" fungieren und uns reinführen. Die jeweils nächsten Kennungen werden ausgesungen und gesucht, die übernächsten Tonnen bereits mit erfaßt. Wir sind immer noch nicht ausreichend sicher, ob wir das bei den Wetterbedingungen tun werden. Es gilt unsere alte Regel "wenn EINER von uns beiden ein schlechtes Bauchgefühl hat - dann drehen wir diskussionslos ab". Das hat sich bewährt, dabei bleiben wir.

Die Rückfall-Lösung würde dann das Seegat bei Den Oever sein, das geht auch bei diesen Bedingungen sicher und immer. Für das Zuider Stortemelk wollen wir ranfahren und Gesches Theorie prüfen, nach der sich die Wellen auf den Bänken davor ggf. totlaufen - und uns eine sichere Passage ermöglichen werden.


#18 - J u i s t    -    V l i e l a n d (Ankunft)

Die Ansteuerungstonne ist klar erkennbar. Ihr beruhigendes Gleichtaktblinken gibt Sicherheit und Orientierung im Dunkeln. Gesches Planung geht auf! Wir haben noch 5-6 Windstärken aus nördlicher Richtung, kontinuierlich langsam weiter abnehmend - und auslaufenden Strom. Wind gegen Strom.

Die Wellenhöhe wird schnell geringer, die Einschätzung scheint bei diesen Windbedingungen genau zu passen. Wir entscheiden auf "Ansteuern und Durchfahren!". Alle sind auf ihren Positionen, Maren backbord, Gesche Steuerbord, Lars am Tiefenmesser, ich am Ruder. Mia liegt gemütlich als "Hundekringel" auf dem Teppich im Cockpit mittendrin ... und schläft. Hund müßte man sein :)

A n s t e u e r u n g

Wir lassen das Groß als Stützsegel oben, die Maschine läuft, die Fock ist für bessere Sicht geborgen. Am Steuerstand-Navi läuft gedimmt die Route, der Ausguck starrt ins Dunkel :) Parallel liegt die Seekarte mit den Notizen bereit und auf den Handys laufen die Backup-Navis mit anderem Kartenmaterial, als auf den Plottern an Bord. Und die Karten sind sich nicht einig, passen nicht zu den Beobachtungen ;) Keine schöne Situation zu Beginn einer Ansteuerung.

Später sind wir sicher, daß das erste Tonnenpaar nach Ansteuerung von den Kartendaten abweicht, es lag da - klar erkennbar - war jedoch nicht in unserem Kartenmaterial. Kurz erwägen wir ein Abdrehen. Die Bedingungen werden jede Minute angenehmer, der Wind geht zurück, kaum noch Welle, allerbeste Sicht, wenngleich auch rabenschwarze Nacht.

Wir entscheiden, mit Hilfe der eindeutig identifizierten Kennungen/Tonnenpaare und anhand der von Lars am Lot ausgesungenen Tiefen weiterzulaufen. Kurz danach steht MALA mittig im ersten "sicheren" Tonnenpaar - und die gewundene Ansteuerung entfaltet sich vor uns.

Fischereiflotte!
MALA


Hui, der Strom versetzt MALAs Bug fröhlich in jede Richtung, Steuermann, sei auf der Hut! :)
Jede Menge Aktivität bei unseren Tonnensuchern. Plötzlich wird unser BB und STB Ausguck da vorne ungemein rege ;) Was ist da los? Ich frage nach, während ich den schon erhaltenen klaren Fahranweisungen leicht folgen kann. "Jede Menge bewegter Lichter voraus! Massenhaft. Ein echter Voksauflauf!" Aha? Ein Blick auf's vorausschauende AIS zeigt - DONNERWETTER! Das stimmt! Da scheint uns die gesamte, aber wirklich die gesamte Fischereiflotte, die die Waddenzee so beherbergt, entgegen zu laufen. Es ist Montag Morgen. Wir zählen 30, 40 hellerleuchtete Fischkutter, teils in schneller Fahrt, teils bereits mit Schleppgeschirr draußen, die uns allesamt schaukelnd entgegenwogen. Was für ein Anblick! Das vor uns liegende, sich windende Fahrwasser ist plötzlich wie eine belgische Autobahn ... praktisch durchgehend beleuchtet.

In dem Lichtermeer von großen Such- und Arbeitsscheinwerfern der Kutter ist das Auffinden von niedlichen, kleinen Tonnen, die gegen das Leuchtgewirr verzweifelt ihre glimmenden Kennungen blitzen ... praktisch nicht mehr wirklich möglich. Na gut, wir sind flexibel - und stellen auf "Fischkutter-Navigation" um: ;)

Die strahlenden Kutter - praktisch alle mit AIS übrigens - sind eine verläßliche Orientierung. MALA hält einfach freundlich & mutig direkt drauf zu, schmiegt sich dann an den jeweils rechten Rand des Fahrwassers, den wir auf diese Weise leicht ausmachen und im Fischer-Flutlicht bestens erkennen können. Ein prima Service. Wer hätte das gedacht. Wir entspannen uns. :)

Um 03:00 Uhr stehen wir am Abzweig des Vlieland-Fahrwassers - das Seegat und der Nordsee-Schlag sind geschafft! Wir atmen auf. Und sind ob des Wetters einmal mehr verblüfft und baß erstaunt:

Der Wind ist auf einen Schlag wie abgeschaltet. Wellen gibt es natürlich auch keine mehr. Es herrscht komplette WINDSTILLE während wir langsam an den letzten Tonnen bis vor den Hafen segeln, wo wir in Ruhe liegend vor der Hafeneinfahrt die Segel bergen. Direkt vor der Einfahrt strömt es wieder kräftig, das ist deutlich erkennbar, während wir nur 200m weiter draußen um 03:30 Uhr praktisch im Ententeich liegen und Leinen, sowie Fender klarieren. Das fühlt sich wieder einmal komplett surreal an, als hätte es diesen Nordsee-Ritt im Starkwind gar nicht gegeben ...

Nachtruhe.
MALA


Unsere Leinen gehen um 03:45 Uhr im fast leeren Hafen Vlieland fest - und eine 3/4 Stunde später ist MALA leise komplett aufgeklart, wir sitzen unter'm Sternenzelt andächtig im Cockpit und löffeln schweigend heißen Erbseneintopf, der (die ganze Fahrt über bereits fertig vorbereitet) unterwegs keine Abnehmer fand ... nun schon. Und wie. Wir haben Hunger und gehen etwas später unheimlich zufrieden und glücklich in die Kojen, um richtig auszuschlafen. :) Überfahrt geschafft, Probe als Familien-Crew erneut großartig bestanden - ein Hoch auf unser kleines seefestes Schiff! DANKE, MALA!

Als nächstes sollte der "karibische Teil" unser letzten Törnwoche beginnen, der (leider) mit einem echten Fehlgriff & wettermäßigem Paukenschlag ein nochmals anstrengendes Ende und Bruch sehen wird. Aber erstmal wird ausgeschlafen.

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#19 - V l i e l a n d    -    L A N D T A G

Unser Morgen fällt aus. ;) Die Temperaturen gehen deutlich hoch, wir genießen die Nachwirkungen des geglückten Nordsee-Schlages und machen lange nichts außer Kaffeetrinken, Essen, Spazierengehen, mit Stegnachbarn schnacken, Baden und Dösen. Die Hängematte an Deck wird geriggt und genutzt ... ;)

Erholung.
MALA


Heute lassen wir uns fahren. Tender-Kapitän Lars bootet uns allesamt "außenrum" aus - von Hafen Vlieland bis genau auf den kleinen Strand vor der Strandpromenade. Sehr lässig und sehr komfortabel. Zumal direkt in erster Reihe ein kleiner Tisch frei ist - und wir ausgesprochen luxuriös warten können, bis der Tender mit Lars und Maren dann von der zweiten Fahrt zurückkommt und wir alle im Ort bummeln gehen.

Transport-Tender.
MALA


Viel geht heute erwartungsgemäß nicht mehr. Nach wirklich riesengroßen Burgern hängt der Tender mit den jungen Leuten auf der Rückfahrt deutlich tiefer im Wasser ;), während wir Älteren mit Hund die Bewegung über Land als Ausgleich nutzen. Ein netter Abend mit Stegnachbarn aus Harlingen beschließt den Tag. Da es Enkel-Nachwuchs zu feiern geben wird, ist ein weiterer schöner Abend später in Harlingen bereits gesichert, aber das wissen wir heute noch nicht ... ;) Bei uns an Bord bricht allerdings der Luxus aus :) Wir sitzen - wie viele Crews an diesem Abend ebenfalls - auf dem Vordeck, mit Blick nach West, und genießen gemeinsam mit allen anderen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Mit netten Gesprächen von Boot zu Boot.

Vlielander Karibik-Drink ;)
MALA



#2o - V l i e l a n d    -    R I C H E L

Endlich fährt MALA mal die Fransche Gaatje! Um 09:30 Uhr stehen wir vor der ersten Tonne und laufen langsam und ruhig ins kleine Fahrwasser. Nur ein Segler begegnet uns. Mit insgesamt 5sm der kürzeste Schlag, bietet uns der Tag von Beginn an ... Zeit und Ruhe! Mitten in der Franschen Gaatje setzen wir Lars im Tender aus, der begeistert feststellt, daß er schneller unterwegs sein kann als sein "Mutterschiff". Er fährt fröhlich Kreise um uns, springt über seine eigenen Wellen - und lotst uns zum gewünschten Ankerplatz gegenüber der Vogelwarte, wo wir dann genüsslich trockenfallen.

Das Schnellboot des Lotsen.
MALA



K a r i b i s c h e s    F l a i r

Ich glaube, so hatte sich Maren diese Segelwoche eigentlich vorgestellt :) Das hatte sie so gebucht.

Traumurlaub :)
MALA


Wir baden, die Sonne strahlt vom blauen Himmel, es geht praktisch kein Wind, in der Hängematte ist es bestens auszuhalten. Echter Erholungsurlaub. (Hätte ich das doch bloß nicht wieder so laut gesagt). Ich selbst repariere mich so über's Schiff, tausche nach Kräften vom Nordseeschlag lädierte Blöcke, Umlenkungen und Leinen - und vermisse einen Schraubstock an Bord für gröber Verbogenes. Kommt auf die Liste.

Traumplatz.
MALA


Upside-down.
MALA



Unsere Gliep-Fischzüge werden richtig gut. Und nach kurzer Zeit haben wir tatsächlich "Krabben-satt", die - an Ort und Stelle abgekocht - der gesamten Crew eine unheimlich lange Abendbeschäftigung sichern. Das war fast zuviel des Guten, wir werden künftig so fangen, daß wir nicht 3h sondern maximal 1h puhlen müssen ... :) Was für ein Genuß schlußendlich.

Abendbeschäftigung.
MALA


Frühstücksfreuden ;)
MALA



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E n d e    d e r    H e r r l i c h k e i t

So.
Das ist dann (leider in diesem Fall) auch schon das Ende der karibischen Sommereinlage. Es ist eben doch die Waddenzee - und es ist September. Wind und vor allem Wetter kommen mal wieder. Mit Macht. Wir ignorieren das in bester Vogel-Strauß-Manier, so lange wir können. Wir wollen hier nicht raus & weg. Um uns herum ziehen sich alle Schiffe zurück. Terschelling wäre unsere Option. Ist aber "beperkt" - wollen wir das? Nein, eigentlich nicht. Rückblickend wäre es aber die richtige(re) Entscheidung gewesen. Tja. "... Erfahrung hat man immer erst kurz, nachdem man sie gebraucht hätte ..." ;)

Wir wissen daß unser Ankergeschirr auch bei etwas härteren Bedingungen verläßlich hält. Wir wissen aber auch, daß dieser "Schönwetter-Klappmechanismus", den nach unser Kenntnis alle Atlantics am Bugspriet führen, nur bedingt für unsere Vorstellungen oder künftigen Ansprüche geeignet ist. Wir hatten schon elende Kettenklemmer bei nur wenig Wind - und der Umbau auf "Heavy Duty" steht bereits länger auf der Langfrist-Liste für MALA.

Anmerkung dazu:
Die Konstruktion ist durchaus in Ordnung! Für reines Liegen im Wind - ohne Stromeinfluß. So haben wir z.B. auf dem IJsselmeer schon bei ordentlich Wind problemlose Ankerauf-Manöver gefahren, das geht. Sobald aber bei richtig Wind noch ordentlich Strom dazukommt und das Schiff mit seiner Längsachse im dauerhaften Winkel zur Ankerkette liegt, während Luft und Wasser mit dem kleinen Spielball ihr Kräftemessen veranstalten, oder wenn MALA gar wie irre um die Kette tanzt und schwoijt - tja, dann ist das nichts Verläßliches mehr. Das Blöde ist - das wissen wir eigentlich schon. Aber auch hier mangels Budget ... Vogel-Strauß ;) "... na, es wird schon irgendwie noch eine Zeitlang so gehen ...". Das war (m)ein Fehler.


#2o - R i c h e l    -    H a r l i n g e n

Abbruch - Terschelling wird gestrichen. Draußen knallt es mittlerweile nochmal. Na, "guten Morgen"! Das haben wir uns so nicht gewünscht. Als Törn-Abschluß schon gar nicht. 6 Beaufort aus Süd und darin diesmal irgendwie etwas bösartige, kurze Böen, die sind kräftig darüber. Echt unangenehm. Die Tide drängt. Wir schwimmen wieder, nach einigen etwas groben Schlägen, als MALA unsanft auf den harten Sand gesetzt wird. Das tut mir weh und leid, es hat sich eine gemeine Welle aufgebaut, die zischend und gurgelnd selbst uns, hoch oben auf dem Wattsand erreicht und bereits durchschüttelt.

"Weg hier!! Aber schnell!". Ja, das einzig Richtige.
Der Fußschalter der Ankerwinsch am Bug hat Wasser gezogen und versagt. Ich muß das Manöver mit den Schaltern der Kettenwinde von hinten und nach Gesches Kommandos fahren. Lars steht auf dem Vordeck als "Kommunikationsposten" zwischendrin. Wir brüllen uns an, verstehen tun wir nicht viel. Es wird auf Handzeichen umgestellt. Wind und Strömung kämpfen schäumend um ihr Vorrecht - und wir sind genau der Spielball, der wir mit diesem Ankerbeschlag nicht sein mögen. Keine guten Bedingungen.

Die Böenwalzen lassen das Schlauchboot auffliegen. Mist und die Paddel sind noch dran. Darum kann ich mich derzeit nicht kümmern. Das Ankeraufmanöver läuft schlechtestmöglich und dauert eine 3/4 Stunde mit hartem Ringen, Kettenklemmern, roher Gewalt der Natur.

Anker ist auf. Gesche platt, der Ankerbeschlag leider kaputt. Bügel verbogen, eine Rolle mit 10mm Steckachse ausgebrochen (!) und im Umfeld am Bugspriet tiefe Macken im blauen Lack. Aber die Kette nicht gerissen und der Anker oben. Wir flüchten vom flachen Watt, auf das wir weiter getrieben werden und noch ein-, zweimal etwas unsanft aufsetzen. Zum Glück gelingt das und wir kämpfen uns durch jetzt schon fliegende Gischt gegen den Wind bis in das etwas tiefere Wasser der Franschen Gaatje nach Luv zurück.

Das fliegende Dinghy wird gebändigt - leider sind die Paddel verloren. Ausgerechnet wir verteilen unseren Kram im empfindlichen Wattenrevier, grrrrr. So ein Schiet! Mußte das jetzt noch sein? Nein, mußte es wirklich nicht! Auch hier - klar unser -mein - Fehler, wir hätten trotz karibischer Genüsse abends noch gehen müssen. Soweit ist MALA derzeit noch nicht in allen Systemen. Auch eine Erkenntnis.

Vliestroom.
MALA


Es hilft nichts - da müssen wir jetzt durch und der Vliestroom zeigt uns statthaft seine Zähne. Uns läuft das Wasser in die Kragen :) Den letzten Abschnitt im Vliestroom vor dem Erreichen Blauwe Slenk kennen wir bereits gut - und es herrschen ziemlich genau die Bedingungen, die wir hier zu vermeiden bestrebt sind. Verflixt. Wir laufen noch unter Maschine. Wenn man einmal Pech hat ... Gesche ringt eine zweite Zeit auf dem Vordeck. In diesem Fall mit vertörnten Leinen, die uns das Segelsetzen verhindern. Manchmal ist es zum Heulen, wir können so nicht einmal beidrehen und dampfen also zornig weiter gegenan, während Gesche für uns die Chose vorne klariert. Harte Arbeit.

Sonnenschein :)
MALA


Ich weiß nicht, wo Maren bei egal welchen Wetterbedingungen so oft so ein schönes Strahlen hernimmt, das wettereingepackte Sonnenscheinchen! :) Hat was von Sonnenblume, das Outfit ;) Es hilft aber unheimlich, während ich da hinten mit dem Vliestroom ringe, der mir streckenweise beliebig den Bug um schnelle 90° aus der Richtung haut. Ich mahle Kaffee am Rad ... ;) ... und mache drei Kreuze, als MALA endlich ruhig und unter Segeln liegt und das letzte Stück im Vliestroom aus eigener Kraft bestreiten kann. 1:o für die Vorschiffscrew! :)

Ab jetzt läuft es wieder für uns. Der Wind bleibt noch weiterhin schwungvoll, dazu kommt kräftiger Regen, der mich als Brillenträger streckenweise zum komplett blinden Steuermann machte, ;) aber: Wir segeln wieder und können kreuzen. Sehr gut sogar. Gemeinsam dicht an dicht mit zwei Kuttern schnibbeln wir die Fahrwasserecken wie es nur geht - und können tatsächlich unter Segeln bleiben bis wir direkt vor der Hafeneinfahrt stehen. Apropos "Hafeneinfahrt" - wo ist die? So eine Ansteuerung auf Harlingen hatten wir auch noch nicht. Nichts zu erkennen. Wir fahren nach Gehör weiter ... irgendwann kommt dort Land, da sind wir sicher ... ;)

HARLINGEN?!
MALA


Geschafft! Wir gehen mit Routine durch den Hafen, die Schleuse, den Kanal, die Klappbrücke - und in unsere Heimat-Box. MALA ist zu Hause. :) Wir schlafen erstmal alle etwas. Lars kocht und wir beginnen später, unser Schiffchen angemessen aufzuräumen ;)

Angekommen.
MALA


#21 - H a r l i n g e n

Wir machen noch Urlaub! MALA bekommt alle Zuwendung, die sie mehr als verdient hat. Wir räumen, trocknen, putzen und pflegen uns einmal durch und über das gesamte Schiff. :) Dieses sieht zwischendrin aus, wie ein Wäschedampfer - die Sonne ist rausgekommen und strahlt warm auf uns alle nieder. Da lohnt sich das Raushängen von Ölzeug, Klamotten, Westen, Segeln, Leinen, kurzum: Von allem, was an Bord nicht niet- und nagelfest ist.

Mit der Werft besprechen wir gleich zumindest die gröbsten Macken, sodaß wir für unseren Oktobertörn wieder start- und seeklar sein mögen. Der große Umbau des Bugbeschlages braucht noch Konstruktion und Zeit, wird also im besten Fall ein Winterprojekt werden.

Poffertjes gab es für alle, die den Weg in der Stadt auf sich nahmen - und abends eine super Überraschung: Die Snark, neben der wir auf Vlieland lagen (und die mit Zwischenstop Terschelling die deutlich bessere Törnwahl getroffen hatte) lief ein. Großes "Hallo!" folgte - und eine Einladung zum "Baby-Pinkeln" für uns :) Michael als hochamtlich ernannter Großvater gibt ein zweites Mal standesgemäß einen aus, da lassen wir uns hocherfreut nicht lange bitten - und mit den drei Jungs von der wunderschönen Snark sitzen wir unheimlich gemütlich unter dem aufgespannten Tarp und tun fleißig unseren Teil dafür, daß die kleine Anni den bestmöglichen Start in ihr hoffentlich unbeschwertes und schönes Leben haben möge! :) Also - an uns liegt's im Zweifel nicht ;) - Vielen Dank, das war ein großartiger Abend!


Ein nur kleines Fazit als Nachsatz:

MALA hat auf diesem Sommertörn mit uns 342 Seemeilen zurückgelegt. Bei 21 Tagen hatten wir 3 Tage Starkwind unter Segeln, einmal davon draußen auf der Nordsee, drei Tage Starkwind gemütlich im Hafen liegend, zweimal vor Anker liegend. Es gab 2 Flautentage und insgesamt 12 Tage, in denen wir den Wind aus "nicht so günstiger" Richtung hatten ;) Gewitter gab es in ungewohnter Menge - und wir hatten hier alles Glück dieser Erde auf unser Seite. Maren muß in ihrer großen halbleeren Reisetasche, mit der sie zu uns kam, eine RIESIGE MENGE GLÜCK mit eingepackt haben, das für uns alle gereicht hat! :)

Wir lassen den Urlaub noch zwei Tage ruhig ausklingen, MALA liegt am Ende bestens gepflegt am Steg und wartet noch auf die kleineren Reparaturen, die fällig geworden sind. Und wir freuen uns tatsächlich jetzt schon auf den kommenden Törn, auf dem wir vielleicht dann das zweite Mal liebe Gäste auf MALA begrüßen werden. :)

Das wird dann schon der jährliche "Herbsttørn" werden ... wir hoffen, daß sich das so realisieren läßt & schauen in freudiger Erwartung voraus!


MALA - SOMMERTÖRN 2020
MALA


In diesem Sinne,

_____________ A l l e r b e s t e   G r ü s s e    -   C r e w  v o n   M A L A   A l h e n a :) _____________

MALA.


MALA.