MALA.


E r s t e  S c h r i t t e

Anfang Juni 2019. Versichert liegt das Schiff jetzt im Hafen. Zu Hause sieht es mittlerweile eher nach Großhändler-Außenlager aus. Man kann sich zwischen Kisten und Kartons praktisch nicht mehr bewegen. ;) Es wird Zeit, endlich hochzufahren, zu unserem Schiff. :) Alle zusammen, mit Kindern, Hund und kubikmeterweise Ausrüstung.

Es ist beachtlich, wieviel Ausrüstung man auf ein „eigentlich fertiges“ Schiff schleppen kann, wenn man es langerträumt gleich „ordentlich“ machen möchte. Gut, daß wir dafür noch Puffer vorgehalten hatten, er war nötig.

MALA.

Unser Schiff hat mittlerweile dank der Atlantic Jachtwerf seinen vollen Namen auf dem Rumpf stehen - MALA Alhena, Hamburg. Nach meiner Geburtsstadt & Nordseehafen, unter Beibehaltung von bisherigem Schiffsnamen (abergläubisch? Ach, woher! ;) ) und dem zusätzlich vorangestellten neuen Namen (aus den Namen unser Kinder). Alles in mindestdeutscher Normgröße natürlich, sodaß beim Bürokratieakt Teil zwei kein Hengst am dann nun deutschen Schreibtisch wiehern möge ... Hoffen wir. Das Flaggenzertifikat (mit seiner hochamtlichen Vielzahl von Nachweisen, Belegen, Photos und Formularberg) ist beantragt ... Der internationale Bootsschein hat uns zwischenzeitlich bereits erreicht, genauso, wie die Frequenzzuteilungsurkunde. Das war eine Überraschung, eine freudige, und ging beides gut und immens zügig.

H e i m a t h a f e n  &  S t a r t h a f e n

MALA darf im schönen kleinen Werfthafen in der netten Gemeinschaft liegenbleiben, in direkter Blickweite ihrer damaligen Geburts-Werfthalle. Das freut uns unheimlich - und so werden wir sehr, sehr gerne Segler mit Harlingen als Starthafen, Klasse!



Z u b e h ö r   &  V e r b i n d u n g e n

MALA.

Am Bug ist ein gut überdimensionierter neuer Anker meines Vertrauens (Spade) an ebenfalls satt ausgelegten Anbindungsteilen und vollständig durchgesehener Kette angeschlagen. Das war mir wichtig. Der gute alte Pflugschar-Anker ziert mittlerweile sehr nautisch zu Hause unser Blumenbeet. Auch schön. :)

Über Drehgelenke zwischen Ankerkette und Grundeisen streiten sich viel erfahrenere Segler mit Hingabe, genauso, wie über Anker selbst und deren Ketten - ich halte mich da am Liebsten raus. Und habe aus eigener und aus Erfahrung viel weiter gereister Segler, sowie dem unüberschaubaren Marktangebot den für mich vertretbaren Weg ausgesucht - und den sind wir für MALA gegangen.

Sowohl für das Drehgelenk („swivel“), als auch für die Beibehaltung der Edelstahlkette würde ich in u.a. diversen englischsprachigen Foren sicherlich hingebungsvoll kielgeholt werden, ... ;) ... aber schlußendlich sind es ja wir selbst, die am anderen Ende dranhängen.

Die alte, bestehende Bordfunkanlage ist bereits auf neue MMSI ATIS Nummern umprogrammiert (DANKE an die feine Werft, daß das möglich wurde!), die Antenne ist von Reling auf Mast umgesteckt & zusätzlich ein moderneres UKW-Handfunkgerät mit freigeschalteten Sonderkanälen angeschafft. So sind wir mobil an Bord und für die Niederlande und England erstmal gewappnet. Das Flaggenzertifikat bleibt ... beantragt ... ;)

E i n z u g

Da stehen wir endlich und mit kistenweise Kram ... im Wetter. Aber wie!

Es ist der 7. Juni 2019. Regen und Böen bis 10Bft lt. Wetterbericht machen das Tragen von Kisten und Kartons über den Steg spannend und lustig & das geplante Familien-Ansegeln leider unmöglich.

So ist das halt. Unser Sohn konnte erfreut feststellen, daß man mit sehr großer Kiste im Arm bei ordentlich Rückenwind trotz Last große Sprünge von ganz erheblicher Weite auf einem Holzsteg hinbekommen kann ... ;) Wir waren froh, daß seine Flugexperimente gut gingen und wir weder ihn, noch Teile der Ausrüstung aus dem Bach fischen mußten. ;)

Wir putzen, packen, scheuern, tauschen aus, reinigen, schmieren, pflegen, kriechen rum und räumen ein, alle vier und ohne echte Pausen. Zwei Tage lang. Alle packten riesig mit an. Und dann war‘s tatsächlich sehr weit vorangekommen. Unsere eigene To-Do Liste ist natürlich auch immer länger geworden, aber „das muß wohl so“ ;).

Fernseher (!), Empfänger, Drucker, treiberlose alte PC-SSB-Anlage und diverse Altinstallationen flogen raus alles wurde bestmöglich bereinigt. Alle kennen sich jetzt aus, MALA beginnt so langsam auch gefühlt „unser“ Schiff zu werden.

Wir haben eine Mikrowelle „entdeckt“, die funktioniert, einen beachtlichen Inverter, der verläßlich läuft - und zwar alte aber große Batteriebänke, die ohne Schluß noch laufen mögen. Das ist weit mehr als erhofft. Sogar die alten Plotter laufen noch an.

Auch wenn es sich komisch anfühlt, daß wir jetzt bereits 4x oben waren, aber noch kein einziger richtiger Segeltörn dabei herauskam. Das wird doch nicht einreißen so?! :) Das Flaggenzertifikat ist übrigens beantragt ...



Z w e i t e  E r s t e  S c h r i t t e

Juli. Ein weiterer „Arbeitseinsatz“, diesmal ohne Hund und Kinder. Ziel soll sein, alles Wichtige von der „Noch-Offen-Leid-Liste“ abzuarbeiten & dann gefälligst einen ersten echten Probeschlag hinzubekommen. Also denn ...

Für uns hieß das unter anderem auch Tank-und Leitungs-Reinigungen. Später zusätzlich und unterwegs leider auch WC-Pumpen und Schäuche, ... ein undankbares Geschäft, das ohne medizinische Alkoholdosen nur schwer zu ertragen ist. Vor allem das letztgenannte Themenfeld ... aber gut. Auch das liegt nun erstmal hinter uns.

Wasser-Tanks frisch befüllt, Batterien geladen, Ladestrom auch unter Maschine mit neuem 2. Generator auf allen Bänken meßbar gut, laufendes Gut zumindest bewegungsfähig, Segel behilfsmäßig geflickt, Tide noch mit uns - warum also noch warten?!

Alles andere an Kleinigkeiten können wir auch unterwegs. Fertig werden wir doch nie ganz ... also los.

Wir laufen zum ersten Probier- und Erholungsschlag aus. Zwei freie Tage voraus, Wetter OK, keine Zwänge - los geht‘s. Es sollten unfreiwillig drei Tage werden, das wußten wir aber noch nicht ... :)

MALA trägt am nackten Flaggstock ... noch nix. Das Flaggenzertifikat ist ... ;)



MALA.